Österreich Dachsteingebirge

Hoher Dachstein (2995 m)

Charakter B

Tourdaten:

Aufstieg Aufstieg:  4:30 Stunden
Abstieg Abstieg:  3:45 Stunden
Höhenmeter 1400 Höhenmeter
Strecke 13,2 Kilometer

Dachsteinstraße (1680 m) - Dachstein-Südwandhütte (1871 m) - Hunerscharte (2613 m) - Hoher Dachstein (2995 m)

Charakter (über Hunerscharten-, Schulter- und Randkluft-Klettersteig): Hochtour über Gletscher mit mittelschwierigen Klettersteigen (B) und ausgesetzten, ungesicherten Kletterpassagen (I+). Die Schwierigkeiten beim Überwinden der Randkluft hängen stark von den Verhältnissen ab, eventuell kann die Kluft auch unpassierbar sein. Gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Höchster Berg der Steiermark und Oberösterreichs. Zweithöchster Berg der Nördlichen Kalkalpen.

Besondere Ausrüstung: Steinschlaghelm, Klettersteigausrüstung, je nach Verhältnissen Steigeisen und Eispickel

Anfahrt: Autobahn Salzburg - Villach, Ausfahrt Eben, weiter über Eben und Filzmoos bis nach Ramsau am Dachstein. Der Ausschilderung über die mautpflichtige Dachsteinstraße bis zur Talstation der Dachstein-Seilbahn folgen, hier parken.

Geo-Koordinaten des Ausgangspunkts:

47.450193, 13.617229 (in Google Maps öffnen)

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Bergeinsamkeit findet man am Dachstein keine. Die Möglichkeit mittels Seilbahn bequem die Gletscherfläche zu erreichen, die zudem Dank einer präparierten Trasse auch für Nichtbergsteiger gefahrlos zu begehen ist, zieht die Besucher in Scharen an. Wer also als ambitionierter Gipfelstürmer den Weg von der Hunerscharte zur Seethalerhütte zurücklegt, kann sich reichlich deplaziert vorkommen. Aber es gibt genügend Sehenswürdigkeiten und Schönheiten am weitläufigen Dachteinmassiv zu entdecken, auf die man während des Gletscherspaziergangs seine Blicke richten kann. Insgesamt bietet der Aufstieg von der Talstation bis zum Hohen Dachstein eine sehr abwechslungsreiche und niemals langweilige Tour, bei der es sich bedenkenlos lohnt, die ersten 1000 Höhenmeter per pedes zu bewältigen, und auf eine Aufstiegshilfe zu verzichten.

Hunerkogel mit Seilbahn Aufstieg: Links neben der Talstation beginnt der Wanderweg zur Dachstein-Südwandhütte. Der Pfad führt uns in gemächlicher Steigung näher an die Südwände des Massivs heran. Nach 20 Minuten vollzieht der Weg einen Linksknick, in weiteren 10 Minuten erreichen wir die Dachstein-Südwandhütte. Hinter der Hütte schängelt sich der Weg nun steil über einen grasigen Buckel. Wir queren im Anschluss einen felsigen Hang und erreichen einen großen Kessel, den Oberen Schwadering. Nun durchsschreiten wir zuerst den Markierungen folgend und ohne viel Höhengewinn das Kar, bevor der Weg uns in Serpentinen bis zum Einstieg des Hunerscharten-Klettersteigs geleitet.

...läutet den Endspurt ein Der Klettersteig begrüßt uns zuerst mit einer Steilstufe (B). Nach dem ersten Höhengewinn biegen wir nach rechts in eine Querung (A/B) ein, bevor es in einer weiteren Querung wieder nach links auf die Wände des Hunerkogels zugeht. Nach einer kurzen Felsstufe (A/B) und einem schmalen Durchschlupf erreichen wir den Abzweig zum Sky-Walk-Klettersteig. Dieser Steig ist mit E (= extrem schwierig) eingestuft, und bleibt somit den erfahrenen und hartgesottenen Klettersteiggängern vorbehalten. Wir folgen dem Hunerschartensteig, biegen nach rechts ab, klettern zuerst über eine kurze senkrechte Stufe (B, ausgesetzt), und steigen unter Zuhilfenahme von Trittstiften eine plattige Rampe bis zur Hunerscharte empor.

Gletscherschwund Links über uns am Hunerkogel thront die Bergstation der Seilbahn. Wir umrunden den Hunerkogel an dessen rechter Seite, und stapfen über das Firnfeld bis zum präparierten Gletscherweg empor, der von der Bergstation wegführt. Rechts von uns ragt der imposante Hohe Gjaidstein aus den weiten Gletscherflächen heraus. Die Trasse selbst führt nun leicht bergab und an das markante Dirndl heran, das wir an ihren rechten Ausläufern passieren. Nun steilt der Gletscherweg wieder etwas an. Vor uns baut sich nun die Ostschulter des Hohen Dachsteins auf. Sobald die Trasse einen Linksbogen hinüber zur Seethalerhütte vollzieht, verlassen wir dien Gletscherweg und steuern nun den rechten Rand der Schulter an.

Plattige Wand Die ersten zehn Höhenmeter des Steigs führen ohne Seilversicherung und über Trittstifte entlang eines Risses steil empor (I+, luftig). An einer Stufe (B) beginnt nun das Drahtseil, das uns zuerst zum Gratausläufer der Schulter bringt. Im Anschluss queren wir zuerst die rechte Flanke der Schulter (A/B), und steigen über mehrere Stufen zügig empor (B und A/B). Wir erreichen eine Einschartung, die wir über eine plattige Wand (B, Trittstifte) durchsteigen. Nun befinden wir uns direkt auf der Schneide. Der Blick richtet sich dabei immer wieder auf den spaltigen Gletscher rechts unter uns, an dessen oberen Ende sich der Einstieg zum Randkluftklettersteig befindet. Über den Grat erreichen wir eine weitere senkrechte Stufe (B), bevor wir über eine luftige Querung (A) auf den Randkluftklettersteig treffen.

Direkt nach dem Aufeinandertreffen beider Steige überwinden wir mit einem großen Schritt einen Felsspalt (B). Nun führt uns der seit 2007 durchgängig mit Drahtseil versicherte Randkluftsteig über gut gestufte Schrofen (Achtung, Steinschlag!) und ohne Schnörkel bis zum Gipfelkreuz des Hohen Dachsteins (meist A/B).

Abstieg... Abstieg: Bis zur Verzweigung von Schulter- und Randkluftsteig gleicht der Abstiegsweg dem Aufstiegsweg. Nun folgen wir dem Randkluftsteig weiter nach unten: Über mehrere Felsstufen (B) und gegen Ende durch einen kurzen Kamin leitet uns der Steig zügig nach unten. Noch bevor wir die Randkluft erreichen endet das Drahtseil. Über Trittstifte geht es an glattem Fels zur Kluft hinunter. Nun hängt es von den Verhältnissen ab, wie einfach oder schwierig es ist die Randkluft zu überwinden. Ein Eispickel und Steigeisen werden in jedem Fall gute Dienste leisten (am besten vorher nach dem Zustand der Randkluft erkundigen).

Zügig bergab Sobald wir die Kluft überwunden haben steigen wir zügig über den steilen Hallstätter Gletscher ab (Vorsicht, auf Spalten achten!). Nach Erreichen der Gletschertrasse biegt man nun entweder nach rechts zur Seethalerhütte ab, oder wandert über den breiten Gletscherweg zurück zur Hunerkogelbahn. Hier hat man nun die Wahl entweder knieschonend ins Tal zurückzuschweben (Talfahrt 18 Euro, bei einer Fahrt mit der Bahn entfällt die Maut für die Dachsteinstraße), oder innerhalb von zwei Stunden über den Anstiegsweg und die Dachstein-Südwandhütte zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Einkehr- & Übernachtungsmöglichkeiten:

  • Dachstein-Südwandhütte (1910 m), Tel. +43 (0)3687/81509. Geöffnet von Ende Mai bis Anfang November.
  • Seethalerhütte (2740 m), OeAV Austria, Tel. +43 (0)664/3240640. Geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober.

  Höhe Gehzeit Gesamt Ziel
1680 m - 1871 m + 0:30 0:30 Dachstein-Südwandhütte
1871 m - 2613 m + 2:00 2:30 Hunerscharte
2613 m - 2995 m + 2:00 4:30 Hoher Dachstein
2995 m - 2740 m + 0:45 5:15 Seethalerhütte
2740 m - 2613 m + 1:00 6:15 Hunerscharte
2613 m - 1680 m + 2:00 8:15 Parkplatz Hunerkogelbahn

Autor: Didi Hackl


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Gesamtbewertung der Tour „ Hoher Dachstein“:
sehr empfehlenswert
Im Durchschnitt 5 von 5 (1 Bewertung)
Letzter Eintrag (von Didi):
31.08.08   [weiter]

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