Österreich Ammergauer Alpen

Geierköpfe-Westgipfel (2143 m)

Charakter 3

Tourdaten:

Aufstieg Aufstieg:  3:30 Stunden
Abstieg Abstieg:  2:45 Stunden
Höhenmeter 1240 Höhenmeter
Strecke 10,8 Kilometer

Musteralm am Plansee (980 m) - Zwerchenberghütte (1575 m) - Geierköpfe-Westgipfel (2143 m)

Charakter: Insgesamt anspruchsvolle Bergwanderung. Der Anstieg von der Musteralm zum Verbinungsrücken zwischen Zwerchenberg und Schönjöchl quert einige steile Gras- und Schutthänge. Die unangenehme Querung einer ausgewaschenen Wand wurde durch eine Eisenkette entschärft. Der Gipfelanstieg führt über Schutt und Schrofen, kurz unterhalb des Westgipfels muss ein Felsriegel überklettert werden (1. Schwierigkeitsgrad). Für die beschriebene Besteigung des Geierköpfe-Westgipfels sind konzentriertes Gehen, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig. Im Sommer kann es in den südseitigen Latschenwäldern sehr heiß werden.

Anfahrt: Autobahn München - Garmisch, nach dem Autobahnende über die B 2 weiter nach Oberau. In Oberau rechts in die B 23 Richtung Ettal/Oberammergau abbiegen und durch Ettal hindurch fahren. Nach dem Ortsende von Ettal links Richtung Reutte/Linderhof abbiegen. An Linderhof vorbei über die Landesgrenze Richtung Plansee fahren. Gleich nach dem Ortsschild von Plansee links zum Campingplatz und zur Musteralm abbiegen (grüne Wegweiser). Am Campingplatz vorbei fahren und am Ende der Fahrmöglichkeit links Richtung Musteralm halten. Am geräumigen Parkplatz noch vor der Musteralm das Auto abstellen.

Geo-Koordinaten des Ausgangspunkts:

47.488505, 10.844082 (in Google Maps öffnen)

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Der Westgipfel ist der am leichtesten erreichbare Gipfel der imposanten Geierköpfe. Doch leicht ist auch hier relativ, da sich der Anstieg von der Musteralm am Plansee als recht wild entpuppt und auch einiges an Kondition verlangt. Besonders die erste Hälfte der Besteigung hält an vielen Stellen ruppiges Terrain bereit und verlangt ein konzentriertes Gehen. Ab der Zwerchenbergalpe wird der Weg angenehmer, nur kurz unterhalb des Westgipfels stellt sich dem Gipfelaspiranten ein Felsriegel in den Weg. Die kleine Kletterei ist allerdings nicht ausgesetzt und leitet über angenehm festen Fels. Vom Westgipfel der Geierköpfe hat man einen wunderbaren Blick zu den Tannheimer Bergen, zu den Allgäuer und Lechtaler Alpen sowie zum Wettersteingebirge und zur Mieminger Kette. Auch Blumenfreunde kommen im Frühsommer an den bunt blühenden Hängen voll auf ihre Kosten.

Los gehts an der Musteralpe Aufstieg: Wir verlassen den Parkplatz zwischen Plansee und Musteralm und spazieren in nördlicher Richtung auf die Musteralm zu. Kurz vor der Alm zweigt nach schräg rechts ein Forstweg ab (gelber Wegweiser "zum Steiganfang Geierköpfe 300 m"). Wir biegen rechtshaltend in den Forstweg ein und wandern durch den lichten Bergwald. Der Weg vollzieht eine Links- und eine Rechtskurve. Sobald sich der Forstweg nochmals sanft nach links wendet, treffen wir auf den Einstieg zum Geierköpfe-Steig (verwittertes Holzschild "Geierköpfe", gut fünf Minuten nach der Musteralm). Wir verlassen nach dem Baum, an dem sich das Holzschild befindet, nach schräg rechts den Forstweg und schlagen einen steinigen und zu Beginn undeutlichen Weg ein. Der Pfad bringt uns in nordöstlicher Richtung durch ein Waldstück zu einem Schotterfeld.

Blick auf den Plansee, rechts hinten zeigt sich der Thaneller Wir queren am Fuß des Schotterfeldes vorbei (nicht das Schotterfeld hinauf steigen!) und erreichen am linken (nördlichen) Rand der Schuttreiße ein Waldstück. Nun leitet uns der Pfad in einem Rechtsbogen ostwärts zum Rand einer schuttbedeckten Schlucht. Wir folgen dem Pfad an der linken Seite der Schlucht bergauf. Der Weg weicht dabei des Öfteren nach links in den lichten Bergwald aus. Nach einer Gehzeit von gut 45 Minuten verlässt der Pfad die Schlucht nach links und schlängelt in Serpentinen deutlich steiler werdend den bewaldeten Hang hinauf. Nach mehreren Kehren passieren wir eine Felswand und der Weg quert im Anschluss in östlicher Richtung einen steilen Grashang und bringt uns zu einer ausgewaschenen Wand. Über sandigen Untergrund meistern wir entlang einer Eisenkette den unangenehmen Quergang.

Mit etwas Höhenverlust... Nach der Querung erreichen wir eine Rinne mit einem Bachlauf. Wir überqueren die Rinne und steigen ihrem rechten Rand weiter steil bergauf. Zu guter Letzt überqueren wir die Rinne nochmals nach links und wandern durch Latschengewächs zum Verbindungsrücken zwischen Zwerchenberg und Schönjöchl hinauf. Nun lehnt sich das Gelände deutlich zurück und wir spazieren in nordöstlicher Richtung durch einen lichten Bergwald. Der Pfad führt uns leicht bergab zwischen einigen Mulden hindurch. Knapp zehn Minuten nach Überschreiten des Rückens treffen wir auf den Pfad, der vom Ostufer des Plansees über das Schönjöchl herauf führt. Wir wenden uns nach links und folgen dem Pfad immer noch leicht bergab entlang der rot-weißen Markierungen nordwärts (Verlust von insgesamt 40 Höhenmetern). Kurz darauf wandern in einem großzügigen Rechtsbogen über eine große Lichtung.

In mehreren Kehren windet sich der Pfad... Zu guter Letzt wendet sich der Weg von der Lichtung wieder nach links (Nordosten) und wir erreichen die Zwerchenberghütte (unbewirtschaftete Jagdhütte, 2 Stunden ab der Musteralm). Vor der Hütte stehend orientieren wir uns nach scharf rechts und wandern in östlicher Richtung auf ein großes Wegkreuz zu. Wir lassen das Kreuz links liegen und folgen dem teils steinigen und gut markierten Pfad, der sich zwischen latschenbewachsenen Kuppen hindurch schlängelt. Der an manchen Stellen erodierte und oft schrofige Weg leitet uns nordostwärts durch dichten Latschenwald. Langsam lichtet sich der mannshohe Latschenwald etwas und gibt den Blick auf den Plannsee und zu den Lechtaler und Tannheimer Bergen frei. Der Pfad leitet uns nun in nordwestlicher Richtung auf den Westausläufer der Geierköpfe zu.

Blick über den Verbindungsgrat zum Hauptgipfel Schließlich dreht der Weg nach rechts und schlängelt sich in einem großzügigen Rechtsbogen und in einem Linksknick zum Südostrücken hinauf. Dort treffen wir auf die beschilderten Abzweig Richtung Ammerwald. Wir lassen die Verzweigung rechts liegen und gehen weiter geradeaus. Wir steuern über den latschenbewachsenen und schrofigen Rücken in nordwestlicher Richtung auf das bereits sichtbare Gipfelkreuz des Westgipfels zu. Das Latschengewächs zieht sich mehr und mehr zurück und wir steigen in Serpentinen über den steiler werdenden Rücken zu einem Felsriegel hinauf. Dort überklettern wir die kurze Stufe in angenehm festem Fels. Über den schrofigen Rücken erreichen wir schließlich in weiteren Serpentinen das Gipfelkreuz des Westgipfels (1 ½ Stunden ab der Zwerchenberghütte).

Hinweise: Der Übergang zum etwas höheren Hauptgipfel (Mittelgipfel, 2161 m) ist anspruchsvoller als der Anstieg zum Westgipfel. Dazu folgt man dem schmalen Verbindungsgrat vom Westgipfel Richtung Mittelgipfel. Kurz vor dem Mittelgipfel muss über ausgesetzte schuttbedeckte Bänder in eine Scharte abgeklettert werden. Danach steigt man über die unangenehm schottrige Südflanke aufwärts, quert links (westlich) am Gipfel vorbei und wandert nach der Querung zum Gipfel hinauf (gut 30 Minuten ab Westgipfel). Der Übergang zum Ostgipfel (2060 m) ist nochmals anspruchsvoller und verlangt Kletterei im zweiten Schwierigkeitsgrad im brüchigen und exponierten Gelände.

Abstieg:
Wie Aufstieg mit einem Gegenanstieg von 40 Höhenmetern nach der Zwerchenberghütte. Wer den im Abstieg oft unangenehmen Aufstiegsweg nicht gehen möchte, der kann nach der Zwerchenberghütte bei der Verzweigung geradeaus weiter gehen und dem rot-weiß markierten Wanderweg über das Schönjöchl (1661 m) hinunter zum östlichen Ausläufer des Plansees folgen. Am Ufer wendet man sich nach rechts und folgt dem Uferweg zurück zur Musteralm.

Alternativer Anstieg:
Der Westgipfel kann auch über das Teufelstal erreicht werden (Ausgangspunkt 2,7 km nördlich vom Plansee). Bei der Zwerchenberghütte treffen der Weg durch das Teufelstal und der beschriebene Anstieg von der Musteralm zusammen.

Einkehrmöglichkeiten:

Unterwegs keine. Am Ausgangspunkt lockt die Terrasse der schön gelegenen Musteralm zur Einkehr.

Höhe Gehzeit Gesamt Ziel
980 m - 1575 m + 2:00 2:00 Zwerchenberghütte
1575 m - 2143 m + 1:30 3:30 Geierköpfe-Westgipfel
2143 m - 1575 m + 1:10 4:40 Zwerchenberghütte
1575 m - 980 m + 1:35 6:15 Musteralm am Plansee

Autor: Didi Hackl


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Gesamtbewertung der Tour „ Geierköpfe-Westgipfel“:
empfehlenswert
Im Durchschnitt 4.5 von 5 (5 Bewertungen)
Letzter Eintrag (von Thomas):
20.07.22  Tolle und abwechslungsreiche Tour auf einen wunderbaren Aussichtsberg. Die Beschreibung passt sehr gut ... [weiter]

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