Achtung! Bei der beschriebenen Abstiegsvariante sind am Paindlsteig Stand Juni 2022 an ausgesetzen Stellen Wegabschnitte weggebrochen! Von einer Begehung wird derzeit dringend abgeraten!
47.518079, 11.44372 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Ausgehend von dem Wanderparkplatz spazieren wir entlang der Straße zurück nach Norden. Wir passieren die Oswaldhütte und halten uns nach etwa einem Kilometer links. Auf einem breiten Fahrweg überqueren wir den Rißbach und steigen, den Vorderskopf im Süden vor Augen, zunächst recht gemütlich auf. Schön können wir links unter uns das Rißbachwehr sehen. Dort wird über den Rißbachstollen das Wasser des Rißbaches in den Walchensee umgeleitet. Den ersten Abzweig nach links ignorieren wir und biegen erst kurz vor der Paindlalm links auf einen grobschottrigen Fahrweg ab.
Nach etwa 150 Meter halten wir uns im offenen Gelände rechts und steigen, immer noch auf einem breiteren Weg, weiter auf. Vor einem kleinen Graben wechseln wir auf einen leicht zu übersehenden Pfad nach rechts. Über zahllosen Serpentinen gewinnen wir nun schnell an Höhe. Nicht immer ist der Weg deutlich ausgeprägt, trotzdem haben wir, immer über den Bergrücken nach Westen haltend, schnell die private Grafenherberge erreicht. Vor der Alm halten wir uns rechts. Ein Stück weiter oben ist der der Pfad wesentlich deutlicher ausgeprägt. Der Steig führt uns nach Westen zum Grat. An einem Abzweig halten wir uns rechts (der Weg links umgeht den Gipfel) und stehen wenig später auf unserem heute ersten Gipfel, dem Galgenstangenkopf.
An diesem Tag verhüllen den Grat noch einige Wolken. Trotzdem setzen wir unseren Weg nach Westen fort und hoffen, dass sich das Wetter noch bessern wird. Auf einem wenig ausgeprägten Pfad steigen wir nach Westen entlang des Grats zum Hauptweg ab. Die südlich von uns gelegene Nördliche Karwendelkette versteckt sich noch genauso in den Wolken, wie der Herzogstand, der Jochberg und die Benediktenwand im Norden. Zumindest aber die Baierkarspitze ist auf unserem Grat im Westen nun sichtbar. Über einen kleinen Zwischengipfel und einen wenig schwierigen Aufstieg haben wir schnell den Fermerskopf erreicht. Wie auch schon der Galgenstangenkopf, ist auch der Gipfel des Fermerskopf nicht durch ein Gipfelkreuz geschmückt.
Das Wetter wird nun etwas besser. Vom Gipfel des Fermerskopf können wir schön den kompletten Grat bis zur Baierkarspitze einsehen. Zunächst geht es erneut ein paar Meter bergab, um dann, im freien Gelände aufzusteigen. Auch hier zieht sich der Weg komplett am Grat entlang, was ein Verlaufen nahezu unmöglich macht. Knapp 30 Minuten benötigen wir vom Fermerskopf bis wir das Gipfelkreuz der Baierkarspitze erreicht haben. Für viele Wanderer stellt die Baierkarspitze schon das finale Ziel da. Nachdem bei unserer Tour nun auch das Wetter mitspielt, machen wir uns weiter Richtung Westen auf und nehmen mit der Dreierspitze unseren nächsten Gipfel in Angriff.
Zunächst steigen wir von der Baierkarspitze wieder gut 100 Höhenmeter in einen kleinen Sattel ab. Südseitig, ein Stück unter dem Gipfelgrat erfolgt anschließend durch steile und steinige Wiesen der Aufstieg zur Dreierspitze. Dort müssen wir auch erstmals Hand anlegen, um von einer Spitze zur nächsten zu gelangen. Den besten Weg findet man nahe des Grates. Etwa 30 Minuten benötigen wir für den Weg von der Baierkarspitze zur Dreierspitze.
Im Norden ist der Walchensee zu sehen. Im Westen zeigt sich links hinter der Krapfenkarspitze der mächtige Gipfel der Soiernspitze. Weiter über den mit Fels durchsetzten Steig geht es nun auf die Krapfenkarspitze zu. Wir überqueren einen Zwischengipfel und folgen dem wenig ausgeprägten Steig ein Stück auf der Südseite bergab. Später wechseln wir auf die Gratseite und steigen über groben Schotter auf der Nordseite zur Krapfenkarspitze auf. Eine kleine Felsstufe gilt es zu überklettern, danach geht es markiert durch Steinmännchen weiter bis zum höchsten Punkt unserer heutigen Tour. Ein schlichtes Gipfelkreuz markiert den Gipfel der Krapfenkarspitze, dafür ist aber die Aussicht auf die Nördliche Karwendelkette, auf die nahe Soiernspitze und auf die Schöttelkarspitze umso schöner!
Achtung! Bei der beschriebenen Abstiegsvariante sind am Paindlsteig Stand Juni 2022 an ausgesetzen Stellen Wegabschnitte weggebrochen! Von einer Begehung wird derzeit dringend abgeraten!
Abstieg: Auch der Abstieg von der Krapfenkarspitze führt uns zunächst noch nach Westen. Die Gumpenkarspitze steht noch auf dem Programm. Über den felsigen Grat steigen wir in einen kleinen Sattel. Hinter uns ist nun schön die glatte Wand der Krapfenkarspitze zu sehen. Direkt auf dem Grat geht es anschließend weiter bis zum Gipfel der Gumpenkarspitze. Von dem großen, etwas vorgelagerten Gipfelkreuz, hat man einen wunderschönen Blick auf das Soiernhaus und die beiden türkis-blauen Soiernseen.
Der endgültige Abstieg von unserer Gratwanderung führt uns nun nach Süden. Gut 100 Höhenmeter steigen wir in den Sattel "Jägersruh" ab. Von dort geht es in zahlreichen Serpentinen weiter bergab. Auf etwa 1700 Meter Höhe zweigt im spitzen Winkel links nach Norden ein Weg ab. Zwar fehlt hier ein Wegweiser, wer aber nach Nordosten schaut, wird deutlich erkennen können, wie sich der nahezu ebene Pfad durch die Latschen zu den steilen Südhängen der Krapfenkarspitze fortsetzt. Auch weiter im Osten, auf der Südseite der Dreierspitze, verlieren wir kaum an Höhe.
Nördlich der Baierkarspitze heißt es dann nochmal aufpassen. Anfangs kaum sichtbar zweigt der der Pfad hier nach rechts unten ab . Wer die Höhe haltend geradeaus läuft, findet sich wenig später auf einer Almwiese wieder. Noch im Wald steigen wir nun immer steiler bergab. Wir passieren eine kleine Jagdhütte und spazieren kurz über Almgelände, setzen aber wenig später den Abstieg durch den Wald fort. Gut 500 Höhenmeter verlieren wir, bis wir nach zahllosen Serpentinen in 1100 m Höhe auf den Wendepunkt einer Forststraße treffen. Unser Pfad setzt sich dort links nach Nordwesten fort.
Landschaftlich recht reizvoll marschieren wir auf dem Paindlsteig zurück Richtung Oswaldhütte. Als erstes passieren wir den Dreiergraben, einen Gebirgsbach, der sich aus dem Sattel zwischen Dreierspitze und Baierkarspitze speist. Weitere kleinere und größere Einschnitte folgen. Auch eine teilweise drahtseilgesicherte Passage gilt es zu überwinden. Insgesamt 7 Gräben zählen wir, bevor wir ein letztes mal ein Stück aufsteigen und schließlich wieder auf unseren Aufstiegsweg treffen. Über den Rißbach geht es nun zur Oswaldhütte, an der sich nach dieser Tour wirklich jeder ein Weißbier genehmigen darf!
Unterwegs keine. Am Ausgangspunkt der Tour befindet sich die Oswaldhütte, geöffnet von Dienstag bis Sonntag. Montag Ruhetag.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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850 m | - 1807 m | + 2:30 | 2:30 | Galgenstangenkopf |
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1807 m | - 1851 m | + 0:45 | 3:15 | Fermerskopf |
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1851 m | - 1908 m | + 0:30 | 3:45 | Baierkarspitze |
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1908 m | - 1962 m | + 0:30 | 4:15 | Dreierspitz |
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1962 m | - 2110 m | + 1:30 | 5:45 | Krapfenkarspitze |
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2110 m | - 2010 m | + 0:45 | 6:30 | Gumpenkarspitze |
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2010 m | - 850 m | + 4:15 | 10:45 | Oswaldhütte |