47.598803, 11.084411 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Wer umweltgerecht mit der Bahn anreist, muss zwar etwa 2 Kilometer mehr bis zur Talstation der Laberbergbahn in Kauf nehmen, hat aber dafür auch kein schlechtes Gewissen, wenn er sich auf der Hinteren Soila-Alm ein zweites Bier, aus der mit fließend Wasser gekühlten hölzernen Getränkequelle, nimmt. Vom Bahnhof Oberammergau spazieren wir über die Bahnhofstraße und die Dorfstraße nach Osten, bis wir die Große Laine erreichen. Entlang dem stark begradigten Bach führt uns der Weg ohne nennenswerte Steigung bis zur Talstation der nostalgischen Laberbergbahn. Ein paar Meter nördlich der Seilbahnstation, gleich hinter der Sankt Gregor Kapelle, befindet sich der Parkplatz, von dem aus die Autofahrer die Tour starten. Der eigentliche Aufstieg beginnt südlich der Talstation, mit dem Wegweiser "Laber über Schartenkopf".
Auf einem gut angelegten Kiesweg steigen wir nach Osten bis zu einer Fahrstraße auf. Dort halten wir uns wenige Meter nach rechts, um hinter dem nächsten Baum gleich wieder links, nach Süden weiter aufzusteigen. Minuten später halten wir uns nach einer Viehtränke links und steigen vorbei an grasenden Pferden durch den Wald weiter auf. Es folgen zahlreiche Serpentinen auf einer schmalen Skipiste, die mit ihren 84 % Gefälle als einer der steilsten Abfahrten in Deutschland gilt. Weiter durch den Wald erreichen wir nach etwa einer Stunde ein Weidegatter. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur unbewirtschafteten Laberalm. Diese befindet sich im Sattel zwischen Laberköpfl und Laber.
Wir halten uns rechts und spazieren, nun weniger steil, unterhalb der Schartenköpfe nach Südwesten. Nachdem der Weg wieder nach Südosten schwenkt, wird der Aufstieg deutlich felsiger, aber auch interessanter. Schön ist nun der Blick auf Oberammergau und das nach Norden sanft auslaufende Ammertal frei. Vom Grat aus ist tief unter uns das Kloster Ettal im Süden zu erkennen. Auf dem Schartenkopf nutzen wir eine schlichte Brotzeitbank und genießen die Aussicht nach Süden auf die wolkenverhangene Zugspitze. Der Gipfel der nahen Notkarspitze hingegen ist frei. Im Nordosten setzen wir unseren Weg fort und verlieren zunächst ein paar Höhenmeter, die wir im finalen Anstieg zum Laber aber sofort wieder gut machen.
Der Gipfel des Labers ist weniger aussichtsreich als angenommen. Von mehreren Bänken aus kann man zwar durch die Schneisen des Bergwaldes in verschiedene Himmelsrichtungen blicken, bei einem Vergleich mit der Aussicht vom Schartenkopf kann der Laber jedoch weniger punkten. Ein paar Meter hinter dem Gipfel befindet sich die Gipfelstation der Laberbergbahn. Die Terrasse des angeschlossenen Restaurants bietet eine recht ansehnliche Aussicht auf das Wettersteingebirge mit Zugspitze im Süden. Während wir uns das Mittagessen schmecken lassen, fällt uns zudem die unmittelbar unter uns liegende Startrampe der Drachenflieger auf. Heute können wir zwar niemand beim Abheben beobachten, bei günstigen Windverhältnissen sitzt man hier aber in der ersten Reihe, um dem Spektakel zuzusehen.
Abstieg: Gestärkt geht es östlich der Gipfelstation weiter. Nach wenigen Minuten können wir, wie schon von den Schartenköpfen aus, unser nächstes Ziel, das Ettaler Manndl deutlich im Osten erkennen. Der Weg führt uns südlich vorbei an einem Aussichtpunkt einige Höhenmeter bergab, schwenkt aber kurz darauf wieder nach Osten. Schon bald zweigt links nach Norden der direkte Weg Richtung Soila-Alm ab. Da wir aber noch dem Ettaler Manndl einen Besuch abstatten wollen, bleiben wir rechts und marschieren unterhalb der Manndlköpfe weiter nach Osten. Von unten stößt nun auch der Steig vom Kloster Ettal (zur Tourbeschreibung) auf unseren Weg. Wir steigen links weiter auf. Eine steile Felswand links von uns kündigt den Einstieg zum Klettersteig aufs Ettaler Manndl an.
Etwa eine Viertelstunde benötigt man für den Aufstieg. Der mittels Kette gesicherte Steig bereitet zwar geübten Gehern wenig Schwierigkeiten, unterschätzen sollte man ihn aber nicht. Ein Sturz hätte in dem recht ausgesetzten Gelände verheerende Folgen. Unsichere Geher sollten sich daher auf jeden Fall mittels Klettersteigausrüstung sichern. Belohnt wird man am Gipfel mit einer tollen Sicht auf die Ammergauer Alpen, sowie auf das Estergebirge und das Wettersteingebirge. Über den gleichen Weg geht es im Abstieg auch wieder zurück auf den Wanderpfad, was insbesondere zu Stoßzeiten etwas länger dauern kann.
In einem großen Bogen um das Ettaler Manndl setzen wir unseren Abstieg Richtung Soilasee fort. Der See selbst ist im Sommer kaum zu erkennen. Lediglich an der satten grünen Farbe des Grases und daran, dass die Stelle außerordentlich flach ist, kann man erkennen, dass hier zeitweise ein See liegt. Im Talkessel dahinter halten wir uns rechts nach Norden und stoßen wenig später auf eine Forststraße. Kurzentschlossen biegen wir rechts ab und statten der nur fünf Minuten entfernten Soila-Alm einen Besuch ab. Danach steigen wir auf dem Fahrweg wieder ein paar Meter auf und spazieren weiter zunächst nach Norden und später nach Westen zurück zur Laberalm. Von dort geht es auf dem Aufstiegsweg wieder zurück nach Oberammergau.
Alternative Aufstiegsroute zum Ettaler Manndl:Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
---|---|---|---|---|---|
900 m | - 1686 m | + 2:30 | 2:30 | Laber | |
1686 m | - 1633 m | + 0:45 | 3:15 | Ettaler Manndl | |
1633 m | - 1325 m | + 1:00 | 4:15 | Hintere Soila-Alm | |
1325 m | - 900 m | + 1:15 | 5:30 | Parkplatz Talstation Laber-Seilbahn |