Granero Hütte in 2350 Meter Höhe geht es zunächst sehr gemütlich auf den Sattel zwischen Monte Manzol und Monte Maidassa zu. Der Weg führt östlich leicht ansteigend durch saftige Almwiesen, die komplett in Nebel gehüllt sind. An diesem Tag scheinen außer mir nur noch zwei Pferde unterwegs zu sein, die mich auf dem Weg zum Sattel begleiten wollten. Zumindest soweit, bis der Weg etwas felsiger wurde. Hier geht es nördlich am Lago Nero vorbei. Nach etwa einer dreiviertel Stunde geht es links, am Grad des Sattels weiter auf den Gipfel des Monte Manzol zu.
Der Weg wird nun steiler und zunehmend muss auch mit ein wenig Kletterei
gerechnet werden. Es empfiehlt sich seinen Rucksack an geeigneter Stelle
zurückzulassen. Nichts desto Trotz sollte der Gipfel aber nach etwa
einer Stunde vom Sattel aus erreicht sein.
Wie schon am Tag zuvor hatte ich das Glück, das am Gipfel das Wetter
kurzzeitig besser wurde. Nun ist deutlich der Lago Nero zu erkennen. Im
Süden ist der Monte Maidassa mit seinen 3165 Metern zu sehen. Im Norden
zieht sich der Grat weiter zum Colle della Canalone. Auch hier auf dem Gipfel
ist eine Madonna zu finden, wenn auch wesentlich kleiner wie auf dem Mont
Granero. Wenigstens hat sie hier ein geschützteres Plätzchen gefunden.
Bis zum Sattel geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück. Erst durch
die Sonne fallen einem die vielen Blumen zwischen den Felsen auf, die man
beim Aufstieg vermutlich durch die Kletterei übersehen hatte. Rechtzeitig
bis der Sattel erreicht wird, kehren auch die Wolken wieder zurück.
Am Sattel geht es in westlicher Richtung erst mal steil bergab. Wie ein
angelegter Steingarten sieht die Gegend neben dem Weg aus, der nach etwa
einer halben Stunde die Abzweigung Richtung Colle delle Armoine erreicht
und dabei zunehmend gemütlicher wurde.