3000er ohne Gletscherkontakt
Leichte 3000er in den Alpen
Hier finden Sie Berge, die die magische 3000 Meter Marke erreichen und ohne Gletscherkontakt
bestiegen werden können. Diese Touren im Hochgebirge kann man allerdings
nur bedingt als "leicht" bezeichnen.
Widrige Verhältnisse
wie Nässe,
Vereisung oder
Wettersturz
können vermeintlich einfaches Gelände schnell in schwieriges und gefährliches
Terrain verwandeln. Auch die
Höhe selbst darf nicht unterschätzt
werden. Sie stellt nochmals höhere Anforderungen an die
Ausdauer
und die körperliche Verfassung.
In der folgenden Liste sind die Berge
aufsteigend nach Schwierigkeit sortiert,
d. h., je weiter unten desto schwieriger. Bei einigen Touren sind
Kletterstellen
und
ausgesetzte Passagen zu meistern!

Ortlergruppe
1. Hintere Schöntaufspitze (3325 m)
Aussichtsloge vor dem Suldener Dreigestirn Ortler, Zebru und Königspitze:
Bei diesem deutlich über die 3000er-Marke ragenden Berg ist man mit Seilbahnunterstützung
nur gute 700 Höhenmeter vom Gipfelglück entfernt. Wer in Sulden startet
hat immerhin gut 1400 Höhenmeter vor sich. Der Aufstieg bietet wenig Schwierigkeiten,
nur der steile Schlussanstieg vom Madritschjoch fordert, was in dieser Höhe dann auch deutlich zu spüren ist (Aufstieg
ab Seilbahnstation: 1 ¾ Stunden, Abstieg 1 ¼ Stunden).
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Berninagruppe
2. Munt Pers (3207 m)
Im Festsaal der Alpen: Schneller kann man einen 3000er fast gar
nicht besteigen. In nur einer Stunde wandert man von der mit Seilbahn erreichbaren
Diavolezza zum Munt Pers, einem Schotterhaufen im Schatten von Piz Bernina, Piz
Palü und Piz Morteratsch, hinauf. Durchaus empfehlenswert ist allerdings
der direkte Aufstieg aus dem Tal über den hübsch gelegenen Lej da Diavolezza
(Aufstieg ab Seilbahnstation: 1 Stunde, Abstieg ¾ Stunde).
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Stubaier Alpen
3. Sulzkogel (3016 m)
Wander-3000er bei Kühtai: Auch wenn es auf dem Weg zum Sulzkogel
keine größeren Schwierigkeiten zu meistern gilt, sollte man für
den längeren und zum Schluss hin steilen Aufstieg über mühsame
Schotterhänge eine gute Kondition mitbringen. In Kühtai wartet mit der
Dortmunder Hütte eine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit, die
sich zudem mit dem Auto erreichen lässt (Aufstieg ab Kühtai: 3 Stunden,
Abstieg 2 ½ Stunden).
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Pfunderer Berge
4. Wilde Kreuzspitze (3132 m)
Höchster Gipfel der Pfunderer Berge: Wer sich auf den Weg
von der Fanealm zur Brixener Hütte begibt, der betritt eine eingekesselte
und faszinierende Almlandschaft. Von der Brixener Hütte führt ein steiler
Pfad vorbei an einem traurigen Gletscherüberbleibsel zu diesem wunderbaren
Aussichtsgipfel. Am schönsten ist es auf der Brixener Hütte zu nächtigen
und auch die
Wurmaulspitze mitzunehmen
(Aufstieg ab der Fanealm: 3 ½ Stunden, Abstieg 2 ½ Stunden).
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Ortlergruppe
5. Laaser Spitze (3304 m)
Aussichtsgipfel über dem Vinschgau: Fällt die Laaser
Spitze nach Norden hin steil ab, präsentiert sie sich im Süden oberhalb
des Martelltals als riesiger Schotterhaufen. Nennenswerte Schwierigkeiten gibt
es auf dem Weg zum Gipfel nicht zu meistern. Der happige Anstieg von fast 1400
Höhenmetern, der in einem Aufwasch bewältigt werden muss, setzt allerdings
eine gute Kondition voraus (Aufstieg ab Gasthaus Stallwies: 3 ½ Stunden,
Abstieg 2 ¾ Stunden).
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Ötztaler Alpen
6. Wildes Mannle (3023 m)
Aussichtsgipfel im Schatten der Wildspitze: Das Wilde Mannle in den Ötztaler Alpen steht eindeutig im Schatten der Wildspitze, dem höchsten Berg Nordtirols. Doch für alle Gletscherabstinenzler bietet der schöne Aussichtspunkt oberhalb von Vent die Gelegenheit, der Wildspitze zumindest etwas auf den Pelz zu rücken. Die Tour auf das Wilde Mannle besitzt zumeist Wandercharakter, wird aber im Gipfelanstieg mit leichten Kraxeleien garniert. Mit einer Übernachtung auf der Breslauer Hütte wird aus der Besteigung sogar noch eine gemütliche Zweitages-Unternehmung (Aufstieg 3 ½ Stunden, Abstieg 3 ¼ Stunden).
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Stubaier Alpen
7. Zischgeles (3004 m)
Ambitioniertes Wanderziel über Praxmar: Gerade im Winter
erlebt der Zischgeles, der gerade so die magische 3000er-Marke überschreitet,
reichlich Besuch von Skitourengehern. Doch auch im Sommer lohnt es sich die immerhin
gut 1300 Höhenmeter von Praxmar aus in Angriff zu nehmen. Eine Einkehrmöglichkeit
gibt es unterwegs keine. Neben einer guten Kondition sollte also ausreichend Flüssigkeit
und Verpflegung zur Standardausrüstung gehören. Am Gipfelaufbau müssen
größere Blöcke umkraxelt werden, ansonsten besitzt die Tour fast
nur Wandercharakter (Aufstieg ab Praxmar: 3 ¼ Stunden, Abstieg 2 ¼
Stunden).
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Zillertaler Alpen
8. Schönbichler Horn (3134 m)
Höhepunkt am Berliner Höhenweg: Man lehnt sich wahrscheinlich
nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass man am Schönbichler
Hörn selten allein sein wird. Liegt doch der Gipfel direkt am Berliner
Höhenweg und wird unweigerlich überschritten, sobald man sich auf den
Marsch vom Furtschaglhaus zur Berliner Hütte begibt. Am Furtschaglhaus nächtigt
man am besten auch, um aus der Unternehmung inmitten der Zillertaler Eisriesen
eine entspannte Genusstour zu machen. Unterhalb des Gipfels warten einige drahtseilversicherte
Stellen auf schottrigem Untergrund (Aufstieg: 4 ½ Stunden,
Abstieg 3 ½ Stunden).
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Pfunderer Berge
9. Wurmaulspitze (3022 m)
Großer Berg mit kleiner Kletterstelle: Im Reich der
Wilden
Kreuzspitze ragt mit der Wurmaulspitze ein weiterer Gipfel über die 3000-Meter-Marke
hinaus. Auch dieser fast bis obenhin mit Gras überzogene Riese lässt
sich relativ einfach besteigen. Kurz unterhalb des Gipfels gilt es eine kurze
mit Drahtseil gesicherte Kletterstelle zu überwinden (Aufstieg ab der Fanealm:
3 ¼ Stunden, Abstieg 2 ¼ Stunden). Mit Nächtigung auf der Brixener
Hütte lässt sich anderntags mit der
Wilden
Kreuzspitze ein weiterer 3000er erklimmen.
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Cottische Alpen
10. Le Pain de Sucre (3208 m)
Spritztour am Col Agnel: Nicht einmal 500 Höhenmeter trennen
einen am Col Agnel von diesem stattlichen 3000er im Einzugsgebiet des alles überragenden
Monviso. Doch gibt es auch auf dieser kurzen Route Passagen, die Schwindelfreiheit
und Trittsicherheit verlangen. Wer nach dem Gipfelerfolg noch nicht genug hat
steigt über das Col Vieux und den idyllisch gelegenen Lac Foréant
ab (Aufstieg ab Col Agnel: 1 ½ Stunden, Abstieg über Lac Foréant:
2 Stunden).
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Zillertaler Alpen
11. Hochfeiler (3510 m)
Höchster Berg der Zillertaler Alpen: Wer die eisige Nordwand
des Hochfeilers schoneinmal gesehen hat kann gar nicht glauben, dass sich der
höchste Zillertaler über seine Südseite beinahe erwandern lässt.
Doch Vorsicht: Am luftigen Gipfelgrat können bei Vereisung Steigeisen notwendig
werden. Hinterhalb der Hochfeilerhütte, auf der man am besten nächtigt,
um die lange Tour auf zwei Tage zu verteilen, wartet zudem eine kurze Kletterei.
Die Verhältnisse am Gipfelgrat sollten vor der Tour erfragt werden (Aufstieg
ab Pfitscher-Joch-Straße: 5 Stunden, Abstieg 4 Stunden).
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Stubaier Alpen
12. Weißwandspitze (3017 m)
Markante Haifischflosse über dem Pflerschtal: Fährt man mit dem Auto über den Brenner Richtung Sterzing, öffnet sich auf südtiroler Seite rechter Hand das Pflerschtal. Darüber thront eine markante weiße Felsgestalt in Form einer Haifischflosse, die Weißwandspitze. Dieser schöne Aussichtsberg liegt auf der Grenze zwischen Südtirol und Tirol. Der Anstieg erfolgt normalerweise aus dem Pflerschtal und kann mit einer Übernachtung auf der Magdeburger Hütte oder der Tribulaunhütte entschärft werden. Besonders schön ist die Rundtour mit Überschreitung des Hohen Zahns (Aufstieg
4 ¾ Stunden, Abstieg 3 ¾ Stunden).
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Venedigergruppe
13. Seespitze (3021 m)
Ein stolzer Gipfel über dem Defereggental: Ein hoher Gipfel, ein schöner Bergsee, eine urige Einkehrmöglichkeit und eine fantastische Aussicht: So lässt sich die Tour auf die Seespitze in der Venedigergruppe kurz und knapp zusammenfassen. Besonders schön ist der Blick über den hübschen Oberseitsee zu den Zacken der Dolomiten. Am Gipfel fasziniert besonders die Aussicht zur Prominenz der Hohen Tauern, wie zur Rötspitze, zum Großvenediger oder zu den Simonyspitzen. Mit gut 1300 Höhenmetern ist die Bergtour als Tagesunternehmung machbar. Wer es gerne gemütlich hat, der nächtigt auf der Seespitzhütte und verteilt die Besteigung stressfrei auf zwei Tage (Aufstieg
3 ¾ Stunden, Abstieg 2 ¾ Stunden).
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Dolomiten
14. La Varella (3055 m)
Mächtiger Klotz im Fanesgebiet: Unter den bizarr gezackten
Dolomitengipfeln gibt es mit der La Varella einen 3000er, der auch für den
schwindelfreien und klettergewandten Bergwanderer ein lohnendes Ziel darstellt.
Diese ausgesprochen lange Tour sollte mit einer Übernachtung auf der Fanes-
oder Lavarelahütte entspannter angegangen werden. Bis zum behäbigen
Gipfelaufbau besitzt die Tour reinen Wandercharakter, auf den letzten 300 Höhenmetern
muss allerdings kräftig hingelangt werden, um die eine oder andere Kletterstelle
zu überwinden (Aufstieg ab Pederü: 6 ½ Stunden, Abstieg 4 ½
Stunden).
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Stubaier Alpen
15. Rinnenspitze (3000 m)
Ein Gerade-noch-3000er bei der Franz-Senn-Hütte: Die Rinnenspitze in den Stubaier Alpen erreicht mit Ach und Krach die 3000-Meter-Marke. Der landschaftlich reizvolle Aufstieg von der Oberissalm über die Franz-Senn-Hütte hält von Beginn an alpines Ambiente bereit. Bis zum Gipfelaufbau der Rinnenspitze besitzt die Tour größtenteils Wandercharakter. Den Gipfel selbst muss man sich dann über einen Klettersteig und den luftigen Nordostgrat erarbeiten. Hier ist dann in jedem Fall der trittischere und schwindelfreie Berggeher gefragt. Durch die überschaubare Anzahl an Höhenmetern ist die Rinnenspitze gut als Tagesunternehmung machbar. Wer es gern gemütlich angeht, der nächtigt auf der Franz-Senn-Hütte und verteilt die Besteigung auf zwei Tage (Aufstieg
3 ¾ Stunden, Abstieg 3 Stunden).
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Goldberggruppe
16. Hoher Sonnblick (3106 m)
Der bekannteste Berg der Goldberggruppe: Der Hohe Sonnblick ist bei weitem nicht der höchste, allerdings der berühmteste Berg über dem Raurisertal. Am verbauten Gipfel thront seit 1886 ein Observatorium. Neben der wissenschaftlichen Einrichtung findet sich dort mit dem Zittelhaus auch eine Hütte des Österreichischen Alpenvereins. Doch Aufstiegshilfen wie Seilbahnen sucht man am Hohen Sonnblick vergeblich. Die gut 1500 Höhenmeter muss man sich als Gipfelaspirant mit eigenem Wadenschmalz erarbeiten. Die letzten 300 Höhenmeter werden schließlich über einen blockigen und teils luftigen Grat bewältigt, der einige Kletterstellen bereit hält (Aufstieg: 5 Stunden, Abstieg 4 ¼ Stunden).
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Schobergruppe
17. Hochschober (3240 m)
Gewaltiger Schutthaufen in der Schobergruppe: Blickt man von der Hochschoberhütte zum Gipfel des Hochschobers hinauf, so vermittelt der breite Bergrücken er bestünde aus festem Fels. Doch bei näherem Hinlangen zerbröselt die vermeintlich Halt gebende Substanz unter den Fingern. Dementsprechend mühsam ist der Anstieg auf diesen Tauernriesen und genauso achtsam sollte man in dem losen Gelände zu Werke gehen, um keine Steine loszutreten. Doch trotz all dieser Widrigkeiten wird man am Schober mit relativer Bergeinsamkeit, einer gewaltigen Aussicht und mit einer kulinarisch mehr als nur wertvollen Verköstigung auf der Hochschoberhütte belohnt (Aufstieg 4 ½ Stunden, Abstieg 3 ¾ Stunden).
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Stubaier Alpen
18. Habicht (3277 m)
Mächtiger Stubaier Paradeberg: Durch seine freistehende
Stellung genießt man vom Habicht ein scheinbar endloses Panorama. Doch der
Anstieg zum Gipfel, der am besten auf zwei Tage verteilt wird, ist alles andere
als ein Spaziergang: Nach der Innsburcker Hütte begrüßt einen
der Habicht mit einem steilen Anstieg und einer anhaltenden Block- und Plattenkletterei.
Unterhalb des Gipfels wird vom Vorgipfel an einer möglichst flachen Stelle
ein Firnfeld gequert. Über Blockwerk klettert man im Anschluss über
den Gipfelgrat zum Kreuz empor (Aufstieg: 6 Stunden, Abstieg 4 ½ Stunden).
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Dolomiten
19. Kesselkogel (3002 m)
Der höchste Gipfel im Rosengarten: Der Kesselkogel ist ein mächtiger Klotz in den Dolomiten und zugleich der höchste Berg im Rosengarten. Sowohl durch seine West-, als auch seine Ostflanke zieht sich als Anstiegsweg ein versicherter Steig. Auf den nur mäßig schwierigen Klettersteigen ist in jedem Fall das Tragen eines Steinschlaghelms angebracht. Nach getaner Kraxelei lässt sich vom Kesselkogel ein wunderbarer Ausblick über die
Marmolada, die Sellagruppe und die restliche Bergwelt des Rosengartens genießen. Während des Aufstiegs warten mit der Vajolethütte und der Grasleitenpasshütte zwei herrlich gelegene Refugien, die sich für eine Einkehr oder Übernachtung unbedingt anbieten (Aufstieg 4 Stunden, Abstieg 4 Stunden).
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Dolomiten
20. Sass Rigais (3025 m)
Das berühmsteste Postkartenmotiv der Dolomiten: Wer kennt dieses Postkartenmotiv nicht? Das kleine Kirchlein St. Johann im Villnößtal mit den schroffen Geislerspitzen. Je öfter man die Türme der Geisler zu Gesicht bekommt, desto sehnlicher wird der Wunsch dort hinauf zu steigen und in diese bizarre Felswelt einzutauchen. Die Furchetta und der Sass Rigais bilden mit je 3025 Metern den höchsten Punkt der Geislergruppe. Letzterer ist über zwei Klettersteige zu erreichen. Der Steig über den Südwest-Grat ist sogar nur mäßig schwierig, verlangt wegen Steinschlaggefahr allerdings höchste Aufmerksamkeit. Etwas zünftiger geht es am Ostanstieg zu. Mit einer Übernachtung auf der Regensburger Hütte lässt sich der Sass Rigais entspannt in zwei Tagen aus dem Grödner Tal angehen (Aufstieg 4 ¼ Stunden, Abstieg 3 ½ Stunden).
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