Österreich Ötztaler Alpen

Wildspitze (3770 m)

Charakter 3

Tourdaten:

Aufstieg Aufstieg:  6:30 Stunden
Abstieg Abstieg:  5:00 Stunden
Höhenmeter 1900 Höhenmeter
Strecke 18,6 Kilometer

Vent (1895 m) - Stableinalm (2365 m) - Breslauer Hütte (2844 m) - Mitterkarjoch (3468 m) - Taschachferner - Wildspitze (3770 m)

Charakter: Insgesamt mäßig schwierige Hochtour (WS bzw. PD der SAC-Berg- und Hochtourenskala). Beim Zustieg von Vent über Stablein zur Breslauer Hütte handelt es sich um eine einfache Bergwanderung über komfortable Pfade. Der Weiterweg von der Breslauer Hütte ins hintere Mitterkar erfolgt über blockiges Gehgelände. Der folgende Anstieg über den Mitterkarferner ist steil und bei aperen Verhältnissen oder bei weicher Firnauflage gerade im Abstieg sehr unangenehm. Kurz vor dem Klettersteig-Einstieg überwindet man eine Querspalte. Der Klettersteig zum Mitterkarjoch ist gut mit Drahtseilen und Tritthilfen gesichert. Im Einstieg warten zwei schwierige senkrechte Klettersteigpassagen (C), danach ist der Steig leichter (B und A/B). Am Taschachferner wird die große Spaltenzone umgangen, dennoch werden einige Gletscherspalten überquert. Der Gipfelanstieg über den Südwestgrat erfolgt über Blockwerk in teilweise leichter Kletterei. Kurz unterhalb des Gipfelkreuzes gilt es noch einen Quergang zu meistern, der bei Vereisung heikel ist.

Besondere Ausrüstung: Komplette Gletscherausrüstung mit Seil, Pickel und Steigeisen sowie Steinschlaghelm und Klettersteigset.

Anfahrt: Autobahn München - Innsbruck - Bregenz bis zur Ausfahrt Ötztal. Nach der Ausfahrt weiter über die B186 über Längenfeld nach Sölden fahren. Kurz nach Sölden die B186 verlassen und rechts Richtung Vent abbiegen. In Vent gibt es an der Talstation des Sessellifts und hinter dem Hotel Vent gebührenpflichtige Parkplätze (Parkgebühr jeweils 5 Euro pro Tag, Stand 2016).

Mit Bus & Bahn: Mit der Bahn von München über Innsbruck zum Bahnhof Ötztal. Vom Bahnhof Ötztal weiter mit der Bus-Linie 4194 Richtung Obergurgl bis zur Haltestelle Sölden Postamt (Fahrplan und Buchung). Von Sölden mit dem Ötztaler Linienbus weiter nach Vent (zum Fahrplan der Linien- und Wanderbusse).

Geo-Koordinaten des Ausgangspunkts:

46.858547, 10.914063 (in Google Maps öffnen)

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Die Wildspitze ist der höchste Gipfel Nordtirols und nach dem Großglockner der zweithöchste Berg Österreichs. Der Anstieg von Vent über die Breslauer Hütte und das Mitterkarjoch gilt als die schnellste Variante, um der Wildspitze aufs Haupt zu steigen. Für den Gipfelaufstieg muss man mit einer Gehzeit von insgesamt 6 ½ Stunden rechnen. Benützt man den Sessellift, der einen von Vent hinauf zur Stableinalm bringt, verringert sich die Anstiegszeit um 1 ¼ Stunden. Stützpunkt für die Wildspitze-Besteigung ist die Breslauer Hütte. Von dort geht es am nächsten Tag über ausgedehnte blockige Felder hinein ins hintere Mitterkar. Aus dem Mitterkar folgt ein steiler Anstieg über den Mitterkarferner hinauf zum Klettersteigeinstieg. Die kurze und im Einstieg anspruchsvolle Ferrata leitet im festen Fels hinauf zum Mitterkarjoch. Am Mitterkarjoch wird das weite Gletscherbecken des Taschachferners betreten. Über eine Steilstufe gelangt man schließlich zum Südwestgrat der Wildspitze, über den es in leichter Kraxelei hinauf zum Südgipfel geht. Vor einigen Jahren galt der firnige Nordgipfel als Hauptgipfel und somit als das Dach Nordtirols. Der Nordgipfel ist mittlerweile so weit abgeschmolzen, dass er diesen Titel an seinen felsigen Bruder im Süden abtreten musste.

Vor uns zeigt sich die TalleitspitzeAufstieg: In Vent (1895 m) schlagen wir bei der großen Übersichtstafel und ein Stück nördlich der Brücke, die über die Venter Ache führt, den beschilderten Weg Richtung Breslauer Hütte ein. Wir folgen dem breiten Weg in nordöstlicher Richtung bergauf, passieren ein Weidegatter und kommen kurz darauf zu einer Verzweigung. Hier verlassen wir den breiten Weg nach links (Wegweiser „Stablein, Breslauer Hütte, Rofen“) und wandern nordwestwärts unter der Trasse des Sessellifts hindurch. In der Folgezeit leitet uns der kleine Pfad in Kehren bergauf und kreuzt dabei noch zweimal den Sessellift. Nach der letzten Unterquerung befinden wir uns auf der Skipiste, der wir in nordwestlicher Richtung folgen. Wenig später vollzieht unser Weg eine scharfe Rechtskurve und leitet uns in vielen Kehren über erodierte Wege hinauf zur Stableinalm und zur Bergstation des Sessellifts (2365 m, 1 ¼ Stunden ab Vent).

...und die Breslauer Hütte ist erreichtZwischen Stableinalm und Sessellift-Bergstation wenden wir uns nach links und schlagen den Pfad zur Breslauer Hütte ein, der uns hinauf zu einem breiteren Weg bringt. Über diesen wandern wir in moderater Steigung weiter nordwestwärts. Etwa 30 Minuten nach dem Verlassen der Stableinalm treffen wir auf den Abzweig zum Wilden Mannle, den wir rechts liegen lassen. Wir gehen weiter geradeaus und kommen zu einer Brücke, die über den rauschenden Bach führt, der vom Rofenkar herunter kommt. Wir überqueren linkshaltend die Brücke und steigen im Anschluss in mehreren Kehren wieder deutlich steiler bergauf. Schon bald erkennen wir über uns den Steinbau der Breslauer Hütte. Wir unterqueren die Materialseilbahn des Schutzhauses und wandern zu guter Letzt in einem großzügigen Rechtsbogen zur Breslauer Hütte (2844 m) hinauf (1 ½ Stunden ab der Stableinalm).

Der Tag erwachtDirekt am Eingang zur Hüttenterrasse beginnt der beschilderte Anstieg zur Wildspitze (Wegweiser „Wildspitze über Mitterkarjoch, Urkundkolm, Ötztaler Urkund“). Über ein paar Felsen steigen wir bergauf und queren dann in nordwestlicher Richtung entlang der rot-weißen Markierungen an den Hängen des Urkundkolms vorbei. Nach knapp 20 Minuten steigen wir in eine kleine Senke hinab und wandern hinterhalb über ein ausgedehntes blockiges Feld in moderater Steigung weiter nordwestwärts. Dabei passieren wir den Gletschersee und halten später auf abeschliffenen Felsriegel mit einem markanten felsigen Zinken zu. Vor dem Felsriegel steigen wir einige Meter bergab und passieren linkshaltend den Zinken. Dann wenden wir uns nach rechts und steigen über die Gletscherschliffe hinweg und hinauf zu einem kleinen Felsköpferl mit einem markanten Steinmann.

...gewinnen wir im festen Fels...Nun folgen wir einem blockigen Rücken weiter in nordwestlicher Richtung ins hintere Mitterkar hinein. Rechter Hand erkennen wir bereits die Reste des Mitterkarferners, über die wir zum Mitterkarjoch hinauf steigen werden. Auf Höhe des Mitterkarferners legen wir unsere Steigeisen an, wenden uns nach rechts und steigen zur Eisfläche hinunter. In nordöstlicher Richtung folgen wir dem steilen vereisten und Felsblöcken übersäten Hang bergauf. Kurz vor den Felsen passieren wir eine Querspalte und erreichen schließlich den Einstieg zum Klettersteig. Der gut mit Drahtseilen und Trittbügeln gesicherte Klettersteig führt parallel zur berüchigten und bis 40 Grad steilen Eisrinne hinauf zum Mitterkarjoch. Der Einstieg wartet gleich mit einer senkrechten Passage auf (C). Nach dem steilen Beginn erreicht man einen Absatz und quert nach rechts (A). Es folgt eine weitere senkrechte und etwas längere Stufe als zu Beginn (C).

...die wir in einigen Kehren hinauf steigenIn der Folgezeit leitet der Klettersteig deutlich sanfter über Felsstufen aufwärts (B und A/B). Kurz vor dem Mitterkarjoch endet das Drahtseil, wir passieren das obere Ende der Eisrinne und steigen über Felsen zum Joch hinauf (3468 m, 2 ½ Stunden ab der Breslauer Hütte). Nun liegt vor uns das weite Gletscherbecken des Taschachferners. Angeseilt gehen wir einige Meter bergab, wenden uns nach rechts und wandern in nordöstlicher Richtung auf eine Steilstufe zu. In einigen Kehren steigen wir den Gletscherhang hinauf und vollziehen dabei von der Grundrichtung her einen Rechtsbogen. In südöstlicher Richtung halten wir nun auf den Südwestgrat der Wildspitze zu, den wir nach einem knapp einstündigen Marsch über den Taschachferner erreichen. Am Sattel wenden wir uns nach links und steigen steil über den breiten blockigen Hang bergauf.

...steigen wir dem felsigen Südgipfel entgegenDer breite Hang geht schon nach wenigen Minuten in einen schmäler werdenden Grat über. Diesem folgen wir in teilweise leichter Blockkletterei auf das Gipfelkreuz zu. Vorsicht bei Vereisung und Wechten, man bewegt sich des Öfteren nah an der Abbruchkante. Kurz vor dem Gipfel queren wir bei einem großen Felsblock über einen schmalen Absatz nach links (bei Vereisung heikel) und steigen dann rechtshaltend über leichte Felsen zum höchsten Punkt der Wildspitze hinauf (3770 m, 1 ¼ Stunden ab dem Mitterkarjoch). Am großen Metallkreuz liegen uns die Ötztaler Alpen sowie ganz Nordtirol zu Füßen. Der grenzenlose Blick reicht bis zu den Dolomiten, zur Ortlergruppe, zur Brenta, zu den Livigno-Alpen, zur Silvretta, zum Rätikon, zum Verwall, zu den Allgäuer und Lechtaler Alpen und zum Karwendel.

Abstieg: Wie Aufstieg.

Einkehrmöglichkeit:

Restaurant Stablein (2365 m), Tel. +43 (0)5254 30 128. Geöffnet von Mitte/Ende Juni bis Mitte/Ende September und von Mitte Dezember bis Mitte April.

Einkehr- & Übernachtungsmöglichkeit:

Breslauer Hütte (2844 m), DAV Sektion Breslau, Tel. +43 (0)676/9634596. Geöffnet von Mitte Juni bis Ende September.

  Höhe Gehzeit Gesamt Ziel
1895 m - 2365 m + 1:15 1:15 Stablein
2365 m - 2844 m + 1:30 2:45 Breslauer Hütte
2844 m - 3468 m + 2:30 5:15 Mitterkarjoch
3468 m - 3770 m + 1:15 6:30 Wildspitze
3770 m - 3468 m + 1:00 7:30 Mitterkarjoch
3468 m - 2844 m + 2:00 9:30 Breslauer Hütte
2844 m - 1895 m + 2:00 11:30 Vent

Autor: Didi Hackl


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Gipfelbuch


Gesamtbewertung der Tour „ Wildspitze“:
sehr empfehlenswert
Im Durchschnitt 5 von 5 (2 Bewertungen)
Letzter Eintrag (von Oliver):
17.07.18  Wildspitze über Vent 13.7.-14.7, 3er-Gruppe
Die Bedingungen sind aktuell optimal. Der Mitterkarferner ... [weiter]

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