Pfitscher Joch (3. Kehre) (1710 m) - Hochfeilerhütte
(2710 m) - Hochfeiler (3510 m) - Pfitscher Joch (1710 m)
Charakter: Technisch größtenteils einfache und konditionell
anspruchsvolle Hochgebirgstour, beim etwas ausgesetzten Gipfelanstieg Trittsicherheit
und Schwindelfreiheit erforderlich
Anfahrt: Autobahnausfahrt Sterzing, Richtung Wiesen bis zum Pfitscher
Joch, Parkmöglichkeiten in der 3. Kehre
46.980036, 11.654808 (in Google Maps öffnen)
Für die Besteigung des Hochfeiler, dem höchsten Gipfel der Zillertaler
Alpen, sollten zwei Tage veranschlagt werden. Für eine Übernachtung
bietet sich die auf 2710 m gelegene
Hochfeilerhütte
an.
Aufstieg: Der Ausgangspunkt für die Tour auf den Hochfeiler
ist die 3. Kehre des Pfitscher Jochs (1710 m). Dort stehen in begrenzter Zahl
Parkmöglichkeiten bereit. Von hier aus startet man auf dem Wanderweg 1
in westlicher Richtung, überquert zuerst einen Bach und eine Almwiese,
bevor es auf einem schmalen Weg in Serpentinen einen vor Gräsern und Sträuchern
wild wuchernden Berghang hinauf geht. Die ersten 300 Höhenmeter lässt
man sehr schnell hinter sich. Auf etwa 2000 Meter angekommen werden die Sträucher
kleiner und der Weg ist nun nicht mehr allzu steil, vielmehr zieht er sich ab
hier bis zur Hochfeilerhütte gemächlich in die Höhe.
Man läuft nun parallel zum rauschenden Unterbergbach, der einen einige
Meter tiefer liegend bis zur Hochfeilerhütte begleitet und dort im
Gliederferner-Gletscher seinen Ursprung hat. Beim Durchschreiten dieses
Tals erblickt man schon bald auf der rechten Seite den Hochwart (3068 m)
und später am oberen Ende des Gliederferner Gletschers den Hohen Weißzint
(3371 m).
Der Weg selbst schlängelt sich in gemächlicher Steigung am Hang
entlang, desöfteren müssen ein paar kleinere Bäche überquert
werden. Mit etwas Glück kann man hier Murmeltiere sehen. Nach bisher
zwei Stunden Gehzeit kann man in der Ferne einen ersten Blick auf die Hochfeilerhütte
werfen, nach einer weiteren Stunde hat man diese erreicht. Hier kann man
umrahmt von 3000ern und Gletschern die letzten Sonnenstrahlen des Tages
genießen.
Am nächsten Tag beginnt der Gipfelsturm mit einer kleineren, gut gesicherten
Kletterei. Nach 80 Höhenmeter über Fels gelangt man auf den Grat des
Hochfeiler. Diesen Grat folgt man nun bis zum Gipfel. Der Weg geht nun über
Schotter und lose Felsplatten. Der Weg verliert sich desöfteren zwischen
Schutt und Steinen, verlaufen kann man sich hier allerdings nicht, man braucht
nur dem Grat nach oben folgen. Man sollte nur aufpassen nicht zu weit nach rechts
abzudriften, da es vom Grat senkrecht in die Tiefe geht.
Nach 1 1/2 Stunden sieht man linker Hand auch schon das Gipfelkreuz des
Hochfeiler, welches noch eine halbe Stunde Gehzeit entfernt ist. Der Weg
zum Gipfel wird nun steiler, ab und zu muss man nun auch mal die Hände
benutzen, um kleinere Felsen zu überwinden. Für das letzte Stück
zum Gipfel benötigt man etwa bis Juni/Juli Steigeisen, die aktuelle
Schneelage kann bei der Hütte telefonisch erfragt werden. Im Sommer
kann man den verbliebenen Schnee umgehen.
Auf den letzten Metern eröffnet sich einem nun der Blick auf die linke Seite
des Grates, unter einem befindet sich der Weißkarferner-Gletscher.
Nach 2 Stunden ist es geschafft, das Zillertal liegt einem zu Füßen.
Vom Gipfel aus hat man einen herrlichen Blick in Richtung Zillertal, auf den Hochferner,
den Hohen Weißzint, und in in die andere Richtung auf die Pfunderer Berge,
und bei guter Sicht sogar bis zu den Dolomiten, zur Ortler- und Bernina-Gruppe.
Vom Norden her wird der Gipfel von der imposanten Hochfeiler-Nordwand eingerahmt.
Abstieg: Als Rückweg zum Pfitscher Joch (ca. 4 Stunden)
benutzt man den Hinweg. Die Kletterei und den Umweg zur Hochfeilerhütte kann
man sich sparen, indem man direkt dem Grat nach unten folgt.
Hochfeilerhütte (2710 m), AVS Sterzing, Tel. 0039-0472/646071. In der Saison 2018 bleibt die Hochfeilerhütte geschlossen.