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  Goldberggruppe

Hoher Sonnblick (3106 m)

T4 - Alpinwanderweg T4
Aufstiegszeit
5:00 h
Abstiegszeit
4:15 h
Strecke
16,8 km
Höchster Punkt
3106 m
Höhenmeter
1560 m
Höhenmeter
1560 m

Von Kolm-Saigurn über die Rojacher Hütte auf den Hohen Sonnblock

  • Historischer Aufstieg vorbei an Barbarafällen und alten Goldbergbaustellen
  • Weiterweg zur exponierten Rojacher Hütte mit Blick auf Goldbergkees und Sonnblickgrat
  • Blockklettereien, Drahtseil- und Eisenbügelpassagen am ausgesetzten Gipfelgrat
  • Gipfel mit Zittelhaus und Observatorium, Panorama bis zum Großglockner
Tourenbericht von Didi Hackl
Datum der Tour:  22.08.2010

Wegverlauf:

Parkplatz Lenzanger (1550 m) - Kolm-Saigurn (1596 m) - Schutzhaus Neubau (2175 m) - Rojacher Hütte (2718 m) - Hoher Sonnblick (3106 m)

Charakter:

Bis zur Rojacher Hütte mittelschwierige Bergwanderung über gut markierte Pfade und Blockwerk, ab der Rojacher Hütte mittelschwierige Bergtour mit teilweise luftiger Gratkletterei im 1. Schwierigkeitsgrad und nur spärlichen Sicherungen (Tritthilfen, Drahtseile). Für eine Besteigung sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gute Kondition notwendig. Bei Vereisung ist die Begehung des Grates gefährlich und daher nicht zu empfehlen.

Anfahrt:

Autobahn München - Salzburg, nach dem Grenzübergang weiter über die Autobahn Richtung Villach, dann die Ausfahrt Richtung Bischofshofen/St. Johann im Pongau wählen. Über St. Johann und Schwarzach nach Taxenbach und von dort ins Rauristal fahren. Nun der Straße an Rauris vorbei bis Bucheben folgen. Dann über die Mautstraße (9 Euro Maut, Stand 2018) Richtung Kolm-Saigurn weiterfahren und beim Parkplatz Lenzanger das Auto abstellen. strong>

Mit Bus & Bahn:

Mit der Bahn von München über Salzburg nach Schwarzach-St.Veit und weiter mit der Regionalbahn nach Taxenbach-Rauris (Fahrplan und Buchung). Vom Bahnhof Taxenbach-Rauris Bahnhof weiter mit der Bus-Linie zur Haltestelle Kolm-Saigurn Naturfreundehaus (zur Fahrplanauskunft).

Koordinaten des Ausgangspunkts:

47.08218650, 12.98523903

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Karte:

Tourenbeschreibung:

Der Hohe Sonnblick verdankt seinen hohen Bekanntsheitsgrad dem am Gipfel thronenden Observatorium, das bereits 1886 eröffnet wurde und somit auf eine lange Geschichte zurück blickt. Mit dem Zittelhaus ziert auch eine Schutzhütte des Alpenvereins den höchsten Punkt des Sonnblicks. Dennoch sucht man trotz aller Bauwerke Aufstiegshilfen vergeblich und so beschränkt sich die Schar der Sonnblick-Besucher auf jene, die die knapp 1600 Höhenmeter aus eigener Kraft zurücklegen. Da es neben dem Zittelhaus mit dem komfortablen Schutzhaus Neubau und der winzigen und urigen Rojacher Hütte zwei weitere Nächtigungsmöglichkeiten gibt, lässt sich die Besteigung entspannt auf zwei Tage verteilen.

Aufstieg:

Vorschaubild 1Wir verlassen den Parkplatz Lenzanger und wählen die breite Fahrstraße an der Schranke vorbei Richtung Kolm-Saigurn. Der halbstündige Marsch zum Naturfreundehaus in Kolm-Saigurn lässt sich auch mit dem Bus abkürzen. Die Fahrt ist durch Bezahlen der Maut kostenfrei. Die Haltestelle samt Fahrplan befindet sich beim Parkplatz vor der Schranke. Am Naturfreundehaus endet die breite Fahrstraße, hinterhalb schließt sich der ausgeschilderte Steig zum Schutzhaus Neubau an.

Vorschaubild 2Durch lichten Wald erreichen wir nun einen felsigen Pfad, der nach kurzer Zeit deutlich an Steigung gewinnt. Nach gut 15 Minuten kommen wir zu den Barbarafällen, die sich rauschend über einige Felsstufen in die Tiefe stürzen. Weitere 15 Minuten später biegen wir an einem Wegweiser rechts zur Neubauhütte ab. Nach einem kurzen flachen Quergang steigen wir im Anschluss über einen grasigen Rücken zügig der weithin sichtbaren Hütte entgegen.

Vorschaubild 3Linker Hand erkennen wir am Kamm über uns das Niedersachsenhaus, das hauptsächlich als Stützpunkt für eine Besteiung des Scharecks gewählt wird. Etwa 1 ½ Stunden nach Passieren des Naturfreundehauses in Kolm-Saigurn stehen wir am Schutzhaus Neubau. Bereits 1420 wurde an dieser Stelle ein Berghaus errichtet, das als Unterkunft für die Knappen des Goldbergbaus diente. 1995 wurde die Hütte komlpett saniert. Rund um das Schutzhaus sind heute noch einige Zeugnisse des damaligen Bergbaus zu finden.

Vorschaubild 4Nach der Hütte folgen wir dem Pfad in Richtung Rojacher Hütte, der nunmehr mäßig steil ansteigt. Nach wenigen Minuten wandern wir in eine Senke hinunter und überqueren einen Bach. Dabei richtet sich der Blick auf die gewaltige Gestalt des Hocharn, der den höchsten Punkt in der Goldberggruppe markiert. Nach einem weiteren recht flachen Abschnitt gelangen wir zu einem steileren Hang. In der Folgezeit schlängelt sich unser Pfad in Serpentinen den grasigen Hang empor.

Vorschaubild 5Nach einer längeren Querung erreichen wir einen Wegweiser, an dem wir uns nach rechts wenden und über einen blockigen Rücken weiter wandern. Nach wenigen Metern steigen wir links vom Rücken hinunter, queren ein Schneefeld und wandern hinterhalb wieder empor. Das Spiel wiederholt sich nun, indem wir uns an einem weiteren Wegweiser rechts halten und nach einem kurzen Abstieg nochmals ein Schneefeld queren. Hinterhalb steigen wir über eine Steilstufe zu einem großen Steinmann hinauf.

Vorschaubild 6Neben dem Steinmann weist uns die Markierung "RH + ZH" die Richtung zur Rojacher Hütte und zum Zittelhaus. Über Blockwerk wandern wir nun steil zur kleinen Rojacher Hütte empor, die kühn auf einem Felsabsatz thront. An der Hütte angelangt blicken wir erstmals hinunter zum Goldbergkees, das sichtlich unter der allgemeinen Gletscherschmelze leidet. Nun ist auch der Grat des Sonnblicks, über den wir zum Gipfel hinaufsteigen werden, gut zu überblicken.

Vorschaubild 7Von der Hütte gehen wir über den breiten blockigen Rücken bergauf. Der Rücken verengt sich immer mehr und schon bald stellen sich uns erste Blockklettereien in den Weg. Eine Rinne wird mit Hilfe einer Drahtseilsicherung durchstiegen. Nach weiterem Gehgelände gelangen wir zu einer glatten Wandstufe, die über Trittbügel überwunden wird. Nach weiterem Gehgelände und einigen Blockklettereien spitzt sich der Grat weiter zu.

Vorschaubild 8Eine ausgesetzter Grataufschwung wird unter Zuhilfenahme von Eisenbügeln überklettert. Hinterhalb schlupfen wir durch eine drahtseilversicherte Unterführung hindurch und wandern nun über den plattigen Grat dem Gipfel mit seinem Observatorium entgegen. Kurz vor dem Gipfel verliert sich der Grat im breiten Schutthang. Über diesen steigen wir unschwierig zum Zittelhaus und zum Observatorium empor. Am Gipfel angelangt blicken wir nun erstmals hinüber zum Großglockner, der in direkter Nachbarschaft und nur durch das Mölltal getrennt in den Himmel ragt.

Vorschaubild 9

Abstieg:

Wie Aufstieg. Alternativ steigt man unterhalb des Grats bleibend über das Firnfeld zur Rojacher Hütte ab. Das Schneefeld ist zu Beginn harmlos, wird im Anschluss aber sehr steil. Bei hartgefrorenem Schnee ist der Abstieg über die Alternativroute gefährlich und nur mit Pickel und Steigeisen zu begehen. Zudem ist die Route steinschlaggefährdet.

Einkehr- & Übernachtungsmöglichkeiten:

  • Rojacher Hütte (2718 m), OeAV Sektion Rauris, Tel. +43 (0) 650 55 79 259. Geöffnet von Ende Juni bis Ende September und je nach Wetter evtl. auch am 1. Oktoberwochenende.
  • Schutzhaus Neubau (2175 m), Naturfreunde Österreich, Tel. +43 (0)6544 8181. Geöffnet von Mitte Juni bis Mitte September. Ab Mitte März an schönen Wochenenden geöffnet.
  • Zittelhaus (3106 m), OeAV Sektion Rauris, Tel. +43 (0)6544/6412. Geöffnet von Anfang März bis Anfang Mai je nach Wetterlage. Von Ende Juni bis Anfang Oktober durchgehend geöffnet.

Höhe Gehzeit Gesamt Ziel
1550 m- 1596 m+ 0:300:30Kolm-Saigurn
1596 m- 2175 m+ 1:302:00Schutzhütte Neubau
2175 m- 2718 m+ 1:303:30Rojacher Hütte
2718 m- 3106 m+ 1:305:00Hoher Sonnblick
3106 m- 2718 m+ 1:156:15Rojacher Hütte
2718 m- 2175 m+ 1:157:30Schutzhütte Neubau
2175 m- 1550 m+ 1:459:15Parkplatz Lenzanger
Gipfelbuch

★★★★★
Eintrag von Emanuel Burtscher aus Wien

13.09.2020  Absolut Top. Bei gutem Wetter eine Aussicht ab der Rojacherhütte die wirklich herrlich ist.

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Eintrag von Sonnengruß

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