47.59113, 12.987618 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Ausgehend vom riesigen Parkplatz am Königssee halten wir uns links nach Westen und wandern auf einem Schotterweg zur Königsseeer Ache. Auf einer überdachten Holzbrücke überqueren wir den Fluss und wandern weiter zu einem Hof, vor dem der Weg nach rechts zu einem Waldstück führt. Etwa 300 Meter später biegen wir links ab und spazieren über den Klingerweg weiter zum Einstieg des Grünsteinklettersteigs. Nachdem zwischen den Baumwipfeln die steil abfallende Südflanke des Grünstein sichtbar wird, muss man sich entscheiden:
Drei Routen stehen am Beginn der Tour zur Auswahl:
Die Isidorroute, ganz links, ist im Vergleich die leichteste Variante, aber auch hier müssen Passagen im Bereich C überwunden werden.
Etwas weiter rechts befindet sich die Hotelroute, die über längere Passagen mit der Schwierigkeit D und an einem mit Klammern überzogenen Überhang sogar mit Schwierigkeitsstufe E bewertet ist.
Ganz recht ist noch die Räuberleiter zu finden, die ebenfalls mit D/E eingestuft ist und bereits nach ein paar Höhenmetern auf die Hotelroute trifft. Somit muss auch hier der mit E eingestufte Überhang überwunden werden.
Wir entscheiden uns heute für die Mitte und beginnen den Aufstieg über die Hotelroute.
Klettersteig: Nachdem wir unser Klettersteigset und den Helm angelegt haben, starten wir also auf der mittleren Route. Auf einem mit Klammern durchsetzten D-Abschnitt stellt sich schnell heraus, dass hier durchaus zupacken angesagt ist. Entsprechend schnell haben wir die Stelle erreicht, an der von rechts die Räuberleiter auf unseren Steig trifft. Schön sind auch die Kletterer in der Isidorroute links von uns zu sehen, die es zwar mit der Kategorie C etwas leichter, keinesfalls aber weniger steil haben.
Nachdem wir auf einer B-Passage ein Stück nach Westen gequert sind, bietet sich die Möglichkeit über eine Drahtbrücke zum Isidorsteig zu wechseln. Wir bleiben jedoch weiter auf der Hotelroute und klettern, nun wieder deutlich schwieriger, weiter steil bergauf. Bald können wir die Hängebrücke über uns sehen, welche die Hotelroute mit dem Isidorsteig verbindet. Noch trennen uns allerdings zahlreiche Drahtbügel von dem Übergang. Immer länger werden auf den folgenden Klettermetern die Arme. Ein leicht überhängender, mit E bewerteter Abschnitt, bildet den Abschluss der Schlüsselstelle in diesem Klettersteig. Nach ein paar Metern im A-Gelände stehen wir auf der wackligen Hängebrücke und genießen, wie die Lebensgeister in unsere Arme zurückkehren.
Nun wieder vereint mit den Kletterern, die über den Isidorsteig gekommen sind, setzen wir in nun deutlich leichterem Gelände unseren Aufstieg fort. Schon bald, an einer B/C-Stelle, treffen wir auf ein weiteres Highlight des Grünsteinsteiges: das Fotoloch. Hier wechselt man in einer Rinne mit einem beherzten Schritt die Seite. Meist positioniert sich der Partner mit dem Fotoapparat ein paar Meter über der Stelle und hält die Szenerie auf virtuellem Zelluloid fest, wodurch dieser Abschnitt zu seinem Namen kam.
Nachdem alle ausreichend posiert haben, wird es im Sulzberg-Überhang nochmal ein wenig schwieriger. Wieder ist Kraft gefragt, um sich an den zahlreichen Drahtbügeln in die Höhe zu ziehen. Kaum haben wir den Abschnitt hinter uns gelassen können wir uns in Gehgelände ein wenig entspannen und auch mal die herrliche Aussicht auf den Watzmann genießen. Der Abschnitt Quittenbaumeck stellt die letzte C-Passage da. Dahinter steigen wir ein paar Meter ab, um anschließend zu einem kleinen Sattel aufzusteigen. Hier lohnt der Abstecher zu dem Vorgipfel mit dem kleinen Kreuz, von dem man einen herrlichen Blick auf den Hohen Göll, das Hohe Brett, und den Jenner hat. Auch der Berchtesgadener Hochthron ist im Norden schön zu sehen
Der weitere Weg zum Gipfel führt weitgehend durch einfaches A-Gehgelände. Wer jedoch noch eine Herausforderung sucht, biegt vorher nach links zur Gipfelwand ab. Dort erwarten den ambitionierten Klettersteiggeher noch weitere Passagen bis in den Bereich E. Da wir unsere Arme noch von der Räuberleiter her spüren, ziehen wir den leichten Anstieg zum Gipfel vor und stehen wenig später auf dem großzügigen Gipfelbereich des Grünstein, wo wir die weitreichende Aussicht genießen.
Abstieg : Der Abstieg im Südwesten führt uns nach gut 10 Minuten zur Grünsteinhütte. Dort gleichen wir unseren Kalorienhaushalt mit einem Weißbier und einer Kaspressknödelsuppe wieder aus. Gestärkt geht es noch ein Stück nach Südwesten, bevor wir an einer Gabelung steil links nach Osten absteigen. Schön können wir während des Abstiegs nochmal die Einstiegswand des Kletterteigs betrachten. Als Variante zum Aufstieg machen wir über einen Pfad nach rechts noch einen Abstecher am Start der Bobbahn vorbei, bevor wir wieder zurück zum Königssee marschieren.
Grünsteinhütte (1220 m), Tel. +49 (0)151 5843 4354. Geöffnet am Osterwochenende von Karfreitag bis Ostermontag. In der Woche nach Ostern und an den Wochenenden im April ist je nach Wetter mit sehr eingeschränkter Karte offen. Ab Ende April (27.04.2024) bis ca. Ende Oktober täglich geöffnet, im Winter an manchen Tagen je nach Wetter. Genaue Öffnungszeiten siehe Hütten-Homepage.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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600 m | - 860 m | + 0:45 | 0:45 | Klettersteig Einstieg | |
860 m | - 1304 m | + 2:15 | 3:00 | Grünstein | |
1304 m | - 1220 m | + 0:15 | 3:15 | Grünsteinhütte | |
1220 m | - 600 m | + 1:30 | 4:45 | Parkplatz Königssee |