47.761431, 12.891091 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Vom Parkplatz geht es die ersten 1 ½ Stunden bequem auf einer Forststraße Richtung Einstieg. Wer nach etwa einer halben Stunde einen Abschneider nach rechts zur höher liegenden Straße verpasst hat, hält sich wenig später an einer T-Kreuzung rechts. Hochstaufen und die Steiner Alm sind hier angeschrieben. Wir passieren einen kleinen Bergblumengarten, sowie ein Wegkreuz, von dem man schon einen recht schönen Blick auf das Alpenvorland hat. Gut 500 m später halten wir uns an einem Abzweig links und wenig später an einem kleinen Gatter wieder links. Der Pidinger Klettersteig ist hierbei jedes Mal vorbildlich angeschrieben. Kurz geht es noch durchs Grün, bevor wir steil über ein Schotterfeld den Einstieg der Ferrata erreicht haben.
Der Klettersteig beginnt bereits auf den ersten Metern mit einem gschmackigen D-Stück, welches aber vorbildlich gesichert ist. 50 Höhenmeter später geht es wieder etwas gemächlicher zur Sache, was aber nicht darüber wegtäuschen sollte, dass der komplette Klettersteig ein Höchstmaß an Kondition erfordert. Über eine in der Wiese liegende Leiter, die gleichermaßen als Treppe durchgehen könnte, steigen wir links von einer breiten Rinne auf. Der Steig führt uns weiter in die Rinne, die wir nach ein paar Metern rechts durch die Latschen verlassen. Auf einem Pfad queren wir nun ein gutes Stück nach Westen, bevor an einem Pfeiler die nächste Kletterpassage beginnt. Wer genug hat, kann hier den Notausstieg benutzen, indem er dem Pfad weiter nach Westen bis zum Wanderweg folgt.
Auch der zweite Abschnitt beginnt mit einer D-Passage, die zwar mit zahlreichen Drahtbügeln etwas entschärft ist, aber trotzdem solide Armkraft verlangt. Über den gesamten Pfeiler wird es nicht wesentlich leichter. Erst nachdem wir die steile Wand hinter uns gelassen haben und der Weg wieder über eh-Abschnitte nach Westen quert, wird es leichter. Bevor es am Drahtseil wieder an die Wand geht, hat man auch hier nochmal die Möglichkeit dem Pfad weiter nach Westen zu folgen und den Klettersteig zu verlassen.
Diesmal mit B/C nicht ganz so schwer, gewinnen wir nun schnell an Höhe. Genussklettern pur ist angesagt, bevor wir uns links halten und im A/B Gelände wieder ein paar Meter ab klettern müssen. Diesmal queren wir nach Osten und passieren dabei den Zustieg zu einer kleinen Höhle, die bei Wind und Wetter Schutz bieten kann. Dahinter geht es nochmal ein paar Meter bergab, bevor wir über eine recht luftige Wand einen Kieskessel erreichen, der sich als idealer Brotzeitplatz entpuppt.
Gestärkt gehen wir die letzte Etappe des Pidinger Klettersteigs an. Etliche C-Passagen führen uns über ausgesetzte Rinnen und Kanten. Trotz der Schwierigkeiten sollte man aber nicht vergessen auch mal einen Blick auf das Alpenvorland, auf Piding und auf Salzburg zu werfen. Im oberen Drittel des letzten Abschnitts finden wir das Steigbuch vor. Dahinter heißt es nochmal sich anstrengen und das letzte Muskelschmalz in den inzwischen recht langen Armen aktivieren. Dann, urplötzlich, nach einer Kante nimmt der Steig sein Ende und ein Tramperlpfad führt uns zum nahen Wanderweg. Auch das Gipfelkreuz ist nun zum Greifen nah und in wenigen Minuten erreicht.
Während sich im Norden das Land verflacht sind vom Gipfel aus in östlicher und südlicher Richtung eine Vielzahl an Gipfeln zu erkennen. Rechts von Salzburg fällt der Blick auf den Gaisberg. Zu Füßen des Hochthrons und des Karkopfs liegt die Salzach und Bad Reichenhall. Im Süden ist der Watzmann zu sehen, etwas weiter links der Hochkalter. Es folgen mit den Loferer Steinbergen im Hintergrund das Ristfeuchthorn und das Sonntagshorn. Westlich von uns befindet sich in unmittelbarer Nähe der Zwiesel. Im Nordosten fällt der Blick auf das Bayerische Meer, wie der Chiemsee auch gern genannt wird.
Wichtig um die verlorenen Kalorien auch wieder aufnehmen zu können: Knapp unterhalb des Gipfels liegt befindet sich das Reichenhaller Haus. Wir erreichen dieses indem wir vorbei an einer kleinen Felsenkapelle und der Gedenktafel für die 1993 ermordeten Wirtsleute wandern. Sobald die Oberarme wieder soweit abgeschwollen sind um eine Gipfelhalbe zu stemmen, ist man hier genau richtig, um sich mit einer Brotzeit für den Abstieg zu stärken.
Abstieg: Der Abstieg erfolgt über den Normalweg im Nordwesten des Gipfels. Dort folgen wir durch einen Torbogen dem Wegweiser "Parkplatz Urwies über Steiner Alm". Der attraktive Weg führt zunächst durch offenes Gelände in dem teilweise Trittsicherheit erforderlich ist. Nachdem es wieder ein wenig grüner wird, treffen wir auf eine Forststraße. An einem Abzweig biegen wir rechts zur Steiner Alm ab. Dahinter folgen wir der Forststraße bevor wir abermals rechts abbiegen und auf einem Pfad wieder auf den Aufstiegsweg treffen.
Insgesamt kann man sagen, dass die Variante den Hochstaufen über den Pidinger Klettersteig zu besteigen äußerst reizvoll ist. Man sollte diesen Klettersteig aber nicht unterschätzen. Für Ungeübte ist dieser Steig keinesfalls geeignet.
Reichenhaller Haus (1750 m), DAV Sektion Bad Reichenhall, Tel. +49 (0)8651/5566. Geöffnet von Anfang Mai bis Mitte Oktober.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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450 m | - 1020 m | + 1:15 | 1:15 | Einstieg Klettersteig | |
1020 m | - 1771 m | + 4:00 | 5:15 | Hochstaufen | |
1771 m | - 1750 m | + 0:05 | 5:20 | Staufenhaus | |
1750 m | - 450 m | + 2:15 | 7:35 | Parkplatz Urwies |