Gesamtgehzeit: 2:45 h
530 Höhenmeter
7,2 Kilometer
Rodeln an der Bochumer Hütte (Kelchalm) in den Kitzbüheler Alpen: Eine Winterwanderung mit zu Beginn rasanter, steiler und im zweiten Teil genussreicher Schlittenfahrt
Charakter: Mittelschwierige Rodeltour, auf der im Anstieg 3,6 Kilometer zurückgelegt werden. Der Aufstieg erfolgt über die breite und präparierte Rodelbahn. Bis zum Sommerparkplatz ist der Weg nur moderat ansteigend. Im Anschluss leitet der Weg steil in teils engen Kehren zur Bochumer Hütte hinauf. Die Abfahrt ist somit im ersten Drittel steil und verlangt eine umsichtige Fahrweise. Die genussreiche Abfahrt vom Sommerparkplatz zur Pocherkapelle bietet moderates Gefälle und wartet nur mit zwei Kehren auf.
Anfahrt: Über die Autobahn München - Innsbruck bis zur Ausfahrt Kufstein Süd. Nach der Ausfahrt beim ersten Kreisverkehr geradeaus weiter und beim zweiten Kreisverkehr rechts Richtung St. Johann und Felbertauern abbiegen. Über die B173 und B178 vorbei an Ellmau und Going Richtung St. Johann fahren. Kurz vor St. Johann in Tirol rechts in die B161 Richtung Kitzbühel und Felbertauern einbiegen. Über Kitzbühel und Aurach nach Haberberg fahren und dort gleich nach dem Gasthof Hechenmoos links Richtung Grüntal und Kelchalm abbiegen. Bei der ersten Gabelung rechts halten und über die schmale Straße hinauf zum Winterparkplatz der Bochumer Hütte vor der Kehre an der Pocherkapelle fahren und das Auto abstellen.
Mit Bus & Bahn: Mit der Bahn von München Hauptbahnhof nach Wörgl und von Wörgl mit der Regionalbahn nach Kitzbühel
(
Fahrplan und Buchung). Von Kitzbühel mit der Bus-Linie 4010 zur Haltestelle Aurach b. Kitzbühel Hechenmoos (
zur Fahrplanauskunft). Von der Haltestelle über den Grüntalweg zu Fuß in 20 Minuten hinauf zum Winterparkplatz an der Pocherkapelle.
Rodelverleih: Direkt an der Bochumer Hütte (5 Euro pro Schlitten, Stand 2019).
47.398229, 12.434807 (in Google Maps öffnen)
Die
Bochumer Hütte, auch Kelchalm genannt, ist im Sommer ein sehr leicht erreichbares Ziel. Vom Sommerparkplatz der Hütte dauert der Anstieg gerade einmal 30 Minuten. Im Winter ist die Zufahrt durch das Tal des Wieseneggbachs zum Hüttenparkplatz nicht möglich und der Forstweg ist den Winterwanderern, Rodlern und Skitourengehern vorbehalten. Sein Auto stellt man zur kalten Jahreszeit an der Pocherkapelle im Auracher Ortsteil Grünteil ab und folgt der Naturrodelbahn in gemütlicher Steigung innerhalb einer Stunde vorbei an einer Bergwerksruine zum Sommerparkplatz. Nun wird der Weg deutlich steiler und wir steigen in vielen Kehren vorbei an Gruberalm in weiteren 30 Minuten zur Bochumer Hütte hinauf. Dort können gegen einen Unkostenbeitrag Schlitten geliehen werden. Nach einer Stärkung nehmen wir die fordernden, steilen Kehren in Angriff, die uns zügig hinunter zum Sommerparkplatz bringen. Die weitere Abfahrt ist gemütlich und moderat steil. Es warten nur noch zwei weitere Kehren auf der ansonsten wenig kurvigen Rodelbahn, über die wir schließlich mit der Pocherkapelle wieder unseren Ausgangspunkt erreichen.
Aufstieg: Am Parkplatz an der Pocherkapelle im Auracher Ortsteil Grüntal (900 m) schlagen wir den Forstweg Richtung Kelchalm und Torsee ein. In südostlicher Richtung spazieren wir in das enger werdende Tal hinein. Schon bald treffen wir auf den Wieseneggbach, der sich rechts unter uns seinen Weg bahnt und der uns in der nächsten Stunde begleiten wird. Wir kommen an steilen Felswänden vorbei, die im Winter von riesigen Eiszapfen und bizarren Eisskulpturen geziert werden. Langsam wird der Wald dichter und wir treffen auf die erste Kehre des Forstwegs. Der Weg leitet uns nun etwas steiler in nordwestlicher Richtung bergauf und wir kommen nach wenigen Minuten zur zweiten und letzten Kehre des unteren Bereichs der Rodelbahn.
Nach der Kurve kommen wir zum Abzweig Richtung Oberaurach und lassen diesen links liegen. Durch dichten Bergwald wandern wir weiter südostwärts und überqueren zwei Bachgräben. Im Anschluss lichtet sich der Wald und wir erkennen vor uns die schroffe Wand des Tristkogels. Wir queren in einem Rechtsbogen einen weiteren Bachgraben und erreichen durch lichten Bergwald die Ruine des früheren Bergwerks. Seit dem 19. Jahrhundert wurde auf der Kelchalm Kupferbergbau betrieben und schließlich im Jahre 1926 eingestellt. Wenig später passieren wir die beiden Sommerparkplätze (1252 m) der Bochumer Hütte und gelangen nach einer Gehzeit von insgesamt einer Stunde zu einer Verzweigung. Hier wenden uns nach scharf links und schlagen den Weg zur Kelchalm ein.
Die Steigung nimmt nun deutlich zu und wir wandern in nordöstlicher Richtung in zwei Kehren hinauf zur Gruberalm. Direkt vor dem Almgebäude vollzieht die Rodelbahn eine Rechtskurve und wendet sich somit wieder nach Südosten. Vor uns zeigt sich nun der felsige Tristkogel, der zu seiner Rechten durch das Tor vom Gamshag getrennt wird. Nach einem Rechtsbogen kommen wir zu den letzten drei engen Kehren, die uns zügig die letzten Höhenmeter gewinnen lassen. Schließlich lehnt sich das Gelände zurück und wir streben auf die Bochumer Hütte (1432 m) zu, die wir nach einer Gesamtgehzeit von 1 ½ Stunden erreichen. Auf der sonnenverwöhnten Hüttenterrasse oder in der urigen Stube haben wir uns eine Brotzeit verdient, bevor wir uns an die ersten Kehren der im ersten Drittel steilen Abfahrt wagen.
Abfahrt/Abstieg: Mit dem Rodel dauert die Abfahrt etwa 30 Minuten. Zu Fuß spaziert man innerhalb von 75 Minuten hinunter zum Parkplatz an der Pocherkapelle.
Bochumer Hütte (1432 m), DAV Sektion Bochum, Tel. +43 (0)5356 20299. Geöffnet von Anfang Mai bis Ende Oktober und von Anfang Dezember bis Ende März.
|
Höhe |
Gehzeit |
Gesamt |
Ziel |
|
900 m |
- 1432 m |
+ 1:30 |
1:30 |
Bochumer Hütte (Kelchalm) |
|
1432 m |
- 900 m |
+ 1:15 |
2:45 |
Pocherkapelle, Grüntal |
Autor: Didi Hackl
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