Das Zittelhaus in den Hohen Tauern liegt am Gipfel des Hohen Sonnblicks
Das Zittelhaus am Gipfel des
Hohen Sonnblicks wurde in den Jahren 1885/86 zusammen mit dem Sonnblickobservatorium, dem höchstgelegenen meteorologischen Observatorium Österreichs, erbaut. Initiator der Errichtung war der Bergwerksbesitzer Ignaz Rojacher. 1925 erwarb die Alpenvereinssektion Halle an der Saale das Haus, seit 1984 ist die Hütte im Besitz der OeAV-Sektion Rauris. Am Hohen Sonnblick sind mittlerweile die Auswirkungen der Klimaerwärmung und der Rückgang des Permafrosts spürbar. Wegen des instabilen Gesteins am Gipfel mussten in den Jahren 2003 und 2004 sowohl das Zittelhaus als auch das Oberservatorium mit Beton verankert werden.
Die Anstiege zum Zittelhaus sind allesamt alpin und zeitaufwendig. Der schnellste Aufstieg vom Parkplatz Lenzanger bei Kolm-Saigurn nimmt immerhin fünf Stunden Gehzeit in Anspruch. Bei einer Anfahrt mit dem Bus zum Naturfreundehaus in Kolm-Saigurn verkürzt sich der Anstieg um 30 Minuten. Dieser führt einen zuerst vorbei an den Barbarafällen und über das
Schutzhaus Neubau hinauf zur
Rojacher Hütte. Von dort geht es über Blockgelände und einen teils ausgesetzten Grat in leichter Kletterei weiter zum Zittelhaus. Für die Begehung des Grates sind sowohl Trittsicherheit als auch Schwindelfreiheit notwendig.
Geöffnet ist das Zittelhaus durchgehend von Ende Juni bis Anfang Oktober. Zur Skitourensasion ist das Haus von Anfang März bis Anfang Mai je nach Wetterlage offen. Die Hütte beherbergt sieben Zimmer mit insgesammt 26 Betten und vier Lager mit 66 Übernachtungsplätzen. Zusätzlich steht ein Notlager mit 15 Schlafplätzen zur Verfügung. Außerhalb der Öffnungszeiten finden sich im Winterraum
10 Lagerplätze. Den Schlüssel zum Winterraum erhält man im Observatorium.
Anfahrt: Autobahn München - Salzburg, nach der Landesgrenze weiter über die Autobahn Richtung Villach bis zur Ausfahrt Richtung Bischofshofen/St. Johann im Pongau. Über St. Johann und Schwarzach nach Taxenbach fahren und von dort ins Rauristal einbiegen. Nun der Straße an Rauris vorbei bis Bucheben folgen. Über die Mautstraße (9 Euro Maut, Stand 2018) Richtung Kolm-Saigurn weiterfahren und beim Parkplatz Lenzanger das Auto abstellen.
Mit Bus & Bahn: Mit der Bahn von München über Salzburg nach Schwarzach-St.Veit und weiter mit der Regionalbahn nach Taxenbach-Rauris (
Fahrplan und Buchung). Vom Bahnhof Taxenbach-Rauris Bahnhof weiter mit der Bus-Linie zur Haltestelle Kolm-Saigurn Naturfreundehaus (
zur Fahrplanauskunft).
Aufstieg: In 5 Stunden vom Parkplatz Lenzanger (1560 Höhenmeter).
Wegbeschreibung: Wir starten am Parkplatz Lenzanger und folgen der breiten Teerstraße innerhalb von 30 Minuten zum Naturfreundehaus nach Kolm-Saigurn (bis hierher auch mit dem Bus). Wir gehen links am Naturfreundehaus vorbei und schlagen den beschilderten Steig Richtung Schutzhaus Neubau ein. Später passieren wir die Barbarafälle und gelangen zu einer Wegkreuzung. Dort biegen wir rechts ab und wandern hinauf zum Schutzhaus Neubau (1 ½ Stunden ab dem Naturfreundehaus). In südwestlicher Richtung folgen wir dem Weg weiter zu einem Bachlauf und wenden uns nach dem Bach an der Verzweigung nach rechts. In Kehren leitet uns der Weg hinauf zur Rojacher Hütte (1 ½ Stunden ab Schutzhaus Neubau). Von dort erreichen wir über Blockgelände den Gipfelgrat, dem wir in leichter, aber ausgesetzter und an manchen Stellen seilverischerten Kletterei zum Gipfelaufbau folgen. Über die breite Flanke gelangen wir schließlich hinauf zum Zittelhaus (1 ½ Stunden ab der Rojacher Hütte).
Bergtouren:
- Goldbergspitze (3072 m), 1 Stunde
- Hocharn (3254 m) über den Goldzechkopf, 3 ½ bis 4 Stunden
- Schareck (3123 m), 4 Stunden
Übergänge:
Geöffnet von Anfang März bis Anfang Mai je nach Wetterlage. Von Ende Juni bis Anfang Oktober durchgehend geöffnet.
Telefon: +43 (0)6544/6412
Mobil: +43 (0)664/5218237
Internet: Hütten-HomepageInhaber: OeAV Sektion Rauris Betten: 26
Lager: 66
Winterraum: 10 Lager (Schlüssel im Observatorium)

Der Gipfel des Hohen Sonnblicks

Das Zittelhaus, rechts im Hintergrund das Observatorium

Eingang zum Zittelhaus

Bei Sonne lässt es sich an der Front gut aushalten

Zittelhaus und Sonnblickobservatorium