Vom Parkplatz ausgehend führt uns zunächst ein breiter Fahrweg Richtung Norden. Wer früh unterwegs ist sieht, verursacht durch die langsame aufgehende Sonne, die wüstenähnliche Landschaft tief eingetaucht in einem rötlichem Licht. Irgendwie fühlt man sich wie Spirit auf dem Mars, oder eben wie Beagle 2 kurz bevor er dort war. Nach kurzer Zeit zweigt eine Abkürzung nach links ab, die wir jedoch ignorieren und bewundern weiterhin die atemberaubende karge Wüstenlandschaft.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir die „Huevos del Teide“, die Teide Eier. Hierbei handelt es sich um verfestigte Lava, welche über noch flüssige Lava weiter gerollt ist und ähnlich wie beim Schneemann bauen gewaltige Kugeln bildete.Eine Viertelstunde später zweigt rechts der Weg zum Refugio de Altavista ab. Der Weg, nun zunehmend steiler, schlängelt sich in Serpentinen durch ein helles Geröllfeld. Links von uns ist ein wesentlich dunklerer Lavastrom zu erkennen. Eine Stunde nach der Abzeigung erreichen wir die Schutzhütte, die zu einer ausgiebigen Brotzeit einlädt. Die Hütte ist nicht bewirtschaftet, Essen und Getränke müssen selbst mitgebracht werden. Unter uns erstreckt sich weitläufig der Teide Nationalpark.
Teils durch dunkle Geröllmassen, im Frühjahr teils auch durch Schnee, gehen wir weiter. Bald taucht der hell leuchtende Gipfel des Teide über dem Lavafeld auf. 20 Minuten später erreichen wir den Panaromaweg, der westlich und östlich von der Seilbahnstation den Touristen, die mit der Seilbahn gekommen sind (und uns natürlich auch), einen Überblick über das Tal verschafft.Kurz vor der Seilbahn geht es rechts weiter auf den Gipfel. Hier ist ohne Genehmigung wenig zu machen. Vor uns versuchte es jemand mit Überreden und Bestechung, musste aber wieder umkehren. Nur wer früh unterwegs ist, bevor die erste Seilbahn fährt und die Parkwächter auf ihre Posten bringt, kommt hier ohne Genehmigung weiter. Nun geht es zügig auf den Gipfel zu. Während uns schon die ersten Schwefeldämpfe in die Nase kriechen umrunden wir rechts den Kraterrand und stehen, nun völlig in einer stinkenden Schwefelwolke eingehüllt, am höchsten Punkt Spaniens. Belohnt durch die Aussicht und der Gipfelhalben gewöhnen wir uns bald an den Geruch.
Lange lassen wir unsere Blicke noch über den Nationalpark, dem Pico Viejo mit seinen 3106 Metern (der kleinere Nebengipfel des Massivs) und den Nachbarinseln schweifen, bevor wir über den selben Weg den Rückweg antreten.Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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2250 m | - 3260 m | + 2:00 | 2:00 | Refugio de Altavista | |
3260 m | - 3718 m | + 2:30 | 4:30 | Pico del Teide | |
3718 m | - 3260 m | + 1:30 | 5:30 | Refugio de Altavista | |
3260 m | - 2250 m | + 1:15 | 6:45 | Parador Nacional de las Cañadas |