Bereits seit 1850 blickt die Bavaria auf die vor ihr liegende Theresienwiese. Sicherlich hat sie viel gesehen in all den Jahren, nachdem Ludwig Schwanthaler die Bronzestatue nach den von ihm abgeänderten Entwürfen von Leo von Klenze verwirklicht hat. Einen kleinen Einblick davon erlangt man, wenn man über die Wendeltreppe im Inneren der aus Bronze gegossenen Figur aufsteigt und durch eines der Sichtfenster im Kopf der Figur in die Ferne blickt. Insbesondere zur Zeit des Oktoberfestes wird das Bauwerk oft von zahlreichen Touristen besucht, die dann dem Treiben auf der darunter liegenden Festwiese zusehen.
Mit Schwert, Bärenfell und Eichenkranz verwirklichte Ludwig Schwanthaler seine romantisch-germanische Vorstellung einer Bavaria. Leo Klenze hatte ursprünglich eine griechisch-antike Figur nach dem Vorbild der Athena mit Speer, Schild und Lorbeeren geplant. Die die Bavaria auf drei Seiten umschließende Ruhmeshalle wurde komplett nach den Plänen Leo Klenzes im griechischen Stil errichtet. So kommt es, dass nun beide Stilrichtungen das Gesamtbild der Anlage prägen.
Schwanthaler, der im April 1946 starb, konnte die Vollendung der Bavaria nicht mehr miterleben. Oskar von Miller, der spätere Gründer des Deutschen Museums, übernahm Schwanthalers Arbeiten.
Ein echtes Leichtgewicht ist die 18,52 Meter hohe Dame wahrlich nicht. Bei einem Gewicht von 87 Tonnen bringt sie auf einen Body-Mass-Index von über 250! Dennoch muss man anerkennen, dass die Herstellung einer gegossenen Figur in diesem Ausmaß für die damalige Zeit einzigartig war.
Erreichbar ist die Bavaria mit den U-Bahn-Linien U4 und U5, Haltestelle Schwanthalerhöhe.
Öffnungszeiten:
April bis 15. Oktober von 9:00 - 18:00 Uhr und während des Oktoberfestes bis 20:00 Uhr.