München & Umgebung
Obelisk am Karolinenplatz
Der Obelisk: Ein Kriegsdenkmal aus längst vergangener Zeit
Wie kommt ein Obelisk nach München? Diese Frage stellen sich vermutlich viele Touristen und vielleicht auch manche Einheimische, wenn sie in der Maxvorstadt am Karolinenplatz den 29 Meter hohen Obelisken betrachten. König Ludwig I. ließ 1833 dieses Bauwerk errichten. Der künstlerische Entwurf des Obelisken stammt, wie der vieler Münchner Bauwerke, von Leo von Klenze.
Wechselvollen Beziehungen zwischen Bayern und Frankreich
Die am Bauwerk angebrachten Inschriften spiegeln die engen und auch wechselvollen Beziehungen zwischen Bayern und Frankreich im frühen 19. Jahrhundert wieder. Als Mitglied des Rheinbunds war Bayern 1812 verpflichtet 30000 Soldaten für Napoleons Russlandfeldzug zu stellen. Von diesen kehrten nur 2000 wieder zurück. Am 8. Oktober 1813 stellte sich Bayern gegen Frankreich und beendete mit Teilnahme an den Befreiungskriegen die französische Zeit in Bayern.
Den dreyssig tausend Bayern die im russischen Kriege den Tod fanden
Am Sockel des Monumentes befinden sich vier mit Eichenlaub geschmückte Gedenktafeln mit den Inschriften: „Den dreyssig tausend Bayern die im russischen Kriege den Tod fanden“, „Auch sie starben für des Vaterlandes Befreyung“, „Errichtet von Ludwig I Koenig von Bayern“ und „Vollendet am XVIII October MDCCCXXXIII“. Die vier Ecken des Sockels schmückt jeweils ein Widderkopf.
Der auf einem dreistufigen Fundament aus Marmor stehende Obelisk besteht im Inneren aus Backsteinen, die mit von Johann Baptist Stiglmaier hergestellten Bronzeplatten verkleidet sind. Das Material der Platten stammt aus erbeutetem Kriegsgerät.
Erreichen kann man den Obelisken am besten von der U-Bahn Station Odeonsplatz (U3 und U6). Von dort folgt man der Brienner Straße Richtung Westen.