Vor dem Biergarten des schön gelegenen Anton-Karg-Hauses führt rechts der Bettlersteig in Richtung Kaindlhütte. Der sehr gut angelegte Steig/ Weg führt über Holzstufen und kleine Brücken durch den Wald. Im Verlaufe des Bettlersteiges kommen wir an eine Abzweigung mit der Beschilderung „Kufsteiner Klettersteig“ bzw. „Güttlersteig“ (auf ca. 1070 m; Weg 821), welcher wir nun weiter durch den Wald folgen. Der Weg zum Kufsteiner Klettersteig ist gut ausgeschildert und führt am Ende über Stock und Stein auf ein Schuttfeld, wo wir den Güttlersteig nach links verlassen (Beschilderung) und durch eine steile und erdige Rinne zum Einstieg (1600 m) gelangen.
Nach kurzem Abstieg an einer markanten Lärche geht es los Richtung Drahtseile. Der Einstieg ist wenig spektakulär und erste Fragen tun sich auf, warum der Steig „alpin“ und „schwierig“ sein soll. Aufgrund der von mir gewählten Jahreszeit, Mitte Mai, war das anschließende, flachere Schuttband ungut zu überqueren. Zu dieser frühen Jahreszeit empfiehlt sich aufgrund der Schneelage zur persönlichen Sicherheit die Mitnahme von Steigeisen. Ab der Schwarzen Wand geht es nun aber richtig los, in C- und D- Passagen steigen wir die teils senkrechte Wand hoch. Als kurze Pause zwischendurch geht es über das nächste Schuttband. An der Stelle sei darauf hingewiesen, dass es im weiteren Verlauf nicht leichter, sondern eher schwieriger wird – bei Problemen bis hierhin empfiehlt sich ggf. eine Umkehr, ein Notausstieg ist nämlich nicht vorhanden.
Ab nun geht es steil hinauf auf den Grat und wir kommen zu einem senkrechten Kamin, an dessen Ende ein ordentlich steiler und ausgesetzter Pfeiler zu bezwingen ist. Spätestens ab jetzt habe ich meinen anfänglichen Übermut abgestreift und die „D-Einstufung“ des Steiges anerkannt. Nach einer kurzen Steilstufe geht es in A und B etwas entspannter weiter zum sogenannten Götterquergang. Noch sind wir aber nicht fertig. Zum Ende wartet noch ein schönes, sehr ausgesetztes Steilstück inklusive Querungen auf uns, bevor wir quasi unmittelbar unter dem Gipfelkreuz des Unteren Gamskarköpfls (1975 m) aus der Wand kommen und erstmal entspannt die Arme ausschütteln können.
Auf der Südseite des Unteren Gamskarköpfls kommen wir nach wenigen Metern zur Abzweigung links zum Sonneck bzw. rechts runter über den Güttlersteig Richtung Anton Karg Haus (siehe Abstieg). Wir gehen links hoch Richtung Sonneck (2260 m) und erreichen den Gipfel nach ca. einer Stunde. Ein herrlicher Ausblick u. a. Richtung vergletscherten Alpenhauptkamm erwartet uns, sehr schön ist auch die Einsicht in den kompletten Kaiserschützensteig, der vom Anton-Karg-Haus auf die Ellmauer Halt führt.
Abstieg: Vom Sonneck geht es zurück Richtung Unteres Gamskarköpfl und wir folgen dem Güttlersteig Richtung Anton-Karg-Haus. Zum Abstieg sei gesagt, dass er aufgrund des Gerölls und Schrofengeländes inkl. der kurzen Drahtseilpassagen durchaus als anstrengend (wenn auch nicht anspruchsvoll) betrachtet werden kann. Dies gilt insbesondere bis zur Abzweigung zum Einstieg des Kufsteiner Klettersteigs. Nach einer gemütlichen Hüttenmahlzeit im Anton-Karg-Haus geht es im nun sehr mühsamen – weil langwierigen – Forstweg wieder raus aus dem Kaisertal zum Parkplatz.Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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499 m | - 829 m | + 2:15 | 2:15 | Anton-Karg-Haus | |
829 m | - 1600 m | + 1:45 | 4:00 | Einstieg Klettersteig | |
1600 m | - 1975 m | + 2:30 | 6:30 | Unteres Gamskarköpfl (Ende Klettersteig) | |
1975 m | - 2260 m | + 1:00 | 7:30 | Sonneck | |
2260 m | - 829 m | + 2:30 | 10:00 | Anton-Karg-Haus | |
829 m | - 499 m | + 1:45 | 11:45 | Parkplatz Kaiseraufstieg, Kufstein |