Aufstieg: Vom Startpunkt der Tour, dem Parkplatz der Passauer Hütte, geht es die ersten paar Meter über eine breite Forstraße, die aber schon bald zu einem Pfad wird. Wir folgen zunächst den Wegweisern zur Passauer Hütte. Die angebrachten Schilder des Naturpfades zeigen Tiere und Pflanzen der Region. Kurz vor dem Kaserstein in 1460 Metern Höhe ist es sogar möglich einen Braunbären zu sehen. Dieser ist allerdings nur aus Holz und von den hiesigen Kettensägekünstlern zum Leben erweckt worden. Auch am Kaserstein stehen noch einige Holzskulpturen. Hier sollte man für den Hüttenwirt der Passauer Hütte ein Scheit Holz in den Rucksack packen. Wir folgen dem Weg, welcher später an manchen Stellen mit Drahtseilen gesichert ist, weiter bis zum Hochtor. Geradeaus ginge es nun in ca. 20 Minuten zur Passauer Hütte. Wir zweigen allerdings rechts ab und erreichen in wenigen Minuten den Einstieg zum Klettersteig.
Klettersteig: Schon die ersten Höhenmeter des Steiges zeigen dem Begeher, was ihn in den nächsten zweieinhalb Stunden erwartet. Im Bereich der Rauber Leiter bewegen sich die Kletterer im Bereich C und D. Ist jedoch dieser Bereich geschafft, geht es wieder etwas beschaulicher zur Sache. Im Bereich des Südwand-Bandls ist hauptsächlich mit den Schwierigkeiten im Bereich A und B zu rechnen. Ähnlich verhält es sich auch im Liebeseck, wobei nach der Liebe die Schwierigkeiten auch wieder zu nehmen. Nach dem Grasband wird es bei dem Z-Quergang nochmals etwas schwieriger, wohingegen die darauf folgende Taxplatte wieder etwas Entspannung mit sich bringt.
Diese ist auch nötig. Die Bergführer-Querung hat es wirklich in sich. Wer hier ohne die beiden Expressen und Handschuhe unterwegs ist, kommt zwar auch ans Ziel, aber das Blut, das während des Hinüberhangelns von den Blasen an den Händen tropft, stört dabei etwas. Weit ist es nun aber nicht mehr zum Gipfel. Der Ausstiegskamin und die Gipfelwand trumpfen zwar auch nochmals mit der Schwierigkeit C auf, nach der Bergsteiger-Querung stellt dies jedoch keine große Herausforderung mehr dar.
Am Gipfel angelangt haben wir im Süden einen Ausblick bis zum Alpenhauptkamm. Die schneebedeckten Gipfel laden zum Träumen ein. Auch die künstlerische Gestaltung des Gipfelkreuzes der Westlichen Mitterspitze fällt angenehm auf. Im unteren Teil halten zwei Hände einen Felsbrocken, im oberen Teil kommt Glas zum Einsatz. Im Westen thront allgegenwärtig das Birnhorn. Rechts davon der Kuchelnieder, das Kuchelhorn und das Metzhörndl. Gleich hinter der Passauer Hütte erhebt sich der kleine Bruder des Birnhorn, der Hochzint, der im Winter auch gut mit Skiern erreichbar ist. Weiter im Norden sind die Gipfel der Reiter Alm und der Hochkalter zu sehen.
Abstieg: Der Abstieg von der Westlichen Mitterspitze erfolgt über den Leoganger Nord-Klettersteig (C). Ein Absteigen über den Südsteig ist verboten. Auch wenn der nördliche Steig nicht mit dem gleichen Schwierigkeitsniveau wie der südliche Steig aufwarten kann, hat er durchaus seine Reize. Vom Gipfel steigt man zunächst in ein tiefes Loch auf der Südseite ab, in das so genannte Teufelsloch. Durch eine schmale Höhle im Fels wechselt man hier auf die Nordseite. Insgesamt ist man etwa eineinhalb Stunden unterwegs, bis man die Passauer Hütte erreicht. Beim Abstieg auf der Nordseite ist auch eine kleine Drahtseilbrücke zu überwinden.
Passauer Hütte (2033 m), DAV Passau, Tel. +43 (0) 664 3378529. Geöffnet von Mitte Juni bis Anfang Oktober.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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788 m | - 1940 m | + 2:30 | 2:30 | Anstieg Klettersteig | |
1940 m | - 2160 m | + 2:00 | 4:30 | Westliche Mitterspitze | |
2160 m | - 2051 m | + 1:30 | 6:00 | Passauer Hütte | |
2041 m | - 788 m | + 1:45 | 7:45 | Parkplatz der Passauer Hütte (Ullach) |