Wanderbuch
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Eintrag von
Martina:
31.08.22 Wir sind die Tour vor einigen Tagen gegangen, haben aber ein paar empfehlenswerte Abwandlungen gemacht. Hier ein paar Tipps:
1. Tag: Zu allererst sei gesagt, dass sich die Tour besonders für eine An- und Abreise mit dem Zug eignet. Das südtiroler Bahnnetz ist wirklich hervorragend und selbst bei unerwarteten Tourenabbruch findet man in naher Umgebung immer eine ÖPNV-Anbindung.
2. Tag: Wer kann sollte die Wurmaulspitze von der Brixner Hütte aus besteigen (dann ohne den großen Rucksack). Das sind zwar nochmal ca. 700 hm, der Ausblick auf den Weißzinth- und den Hochfeiler-Gletscher sowie das imposante Gipfelkreuz entschädigen aber.
3. Tag: Ein kleiner Umweg am 3. Tag über den Grindlbergsee und die Seescharte lohnt sich bei gutem Wetter und bei sehr guter Fitness.
Der Teil zwischem dem Biwak und der Edelrauthütte sollte konditionell nicht unterschätzt werden. Bis zum Biwak sind es bis auf eine kurze Blockkletterei alles gute Bergpfade, die zwar luftiger sein können, aber nicht sonderlich anstrengend sind. Nach dem Biwak folgen mehrere km auf Felsenblöcken, die sehr schlauchen können.
Über dem Biwak entspringt knapp unterhalb des
Normalwegs eine Quelle, aus der man sehr gut trinken kann (ohne Gewähr). Dadurch kann man sich zumindest ein bisschen Gepäck sparen.
Beim Biwak handelt es sich um eine Notunterkunft, die nur Platz für 6-8 Personen bietet. Man sollte sich daher unbedingt in der Brixner Hütte vorab umhören. Vom Biwak führt ein kleiner Steig runter ins Tal.
4. Tag: Von der Edelrauthütte aus kann man noch die kurze Tour auf die Napfspitz machen, von wo aus man einen schönen Blick hat. Ich empfehle generell einen Pausentag.
5. Tag: Die entspannteste Etappe, aber nur bei trockenen Wiesen.
An der Gruipa-Alm kann man Wasser an einem Brunnen nachfüllen (ohne Gewähr). Auf der Tiefrastenhütte isst man von allen Hütten am besten. Das Hüttenpersonal ist tatsächlich sehr herzlich.
6. Tag: Der letzte Tag kann abgekürzt werden, falls sich die Knie bemerkbar machen. Hier gibt es viele Möglichkeiten, z. B. der Normalweg der Tiefrastenhütte oder der Weg von der Putzenhöhe runter. Bei beiden spart man sich ein paar hm im Abstieg und man kommt schneller an den knieschonenden Fahrweg.
Persönliches Fazit: insgesamt eine sehr schöne Tour, für die ich jedoch eher 6 Tage einplanen würde, um den Gelenken einen Tag Ruhe zu gönnen und um Zwischengipfel machen zu können. Die Wege sind meist unschwierig, jedoch konditionell fordernd. Der Ausblick ist immer gut, nach dem 4. Tag jedoch nicht mehr ganz so abwechslungsreich. Es gibt landschaftlich spektakulärere (alpinere) Höhenwege, diese sind jedoch meist auch deutlich überlaufener und/oder verlangen mehr Ausdauer oder technisches Können. Im Notfall kann von jeder Hütte in kurzer Zeit abgestiegen werden, was ein weiteres Plus ist. Außerdem denke ich, dass der Weg eher wetterstabiler ist als andere Wege, was die Planung erleichtert. Nicht immer, aber immer wieder hat man außerdem mobilen Internetempfang, was man positiv oded negativ sehen kann.
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Hans Linnertz:
28.03.19 Diese Höhenwanderung gehört zum Schönsten, was ich in den letzten 40 Jahren in den Bergen gemacht habe. Fünf Tage hört man nichts anderes als den eigenen Puls, den hechelnden Atem, den Wind und ab und zu eine Dohle. Fünf Tage in absoluter Einsamkeit (im besten Sinne), allein mit dem Weg und den Wolken. Eine Hütte schöner als die andere; alle sehr verschieden, aber je einzigartig. Die Besinnung auf sich selbst stellt sich sehr schnell ein und verbleibt intensiv. Fast ist man genötigt, das Ende der Tour zu bedauern ob des Lärmes, des Trubels und der vielen überflüssigen Geräusche und Stimmen. Man möchte gleich umkehren; aber das wäre doch zu viel des Guten, weil sich am Ende des Weges doch Müdigkeit breitmacht. Einfaches Rezept: im nächsten Jahr noch einmal gehen!!
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Maja:
11.12.16 Ich bin die Tour jetzt Anfang Juli gelaufen und war begeistert.
Wunderschöne, sehr abwechslungsreiche Landschaft, teilweise völlige Stille und kaum Menschen auf dem Pfunderer Höhenweg, dafür Murmeltiere, Gemsen und sogar Adler. Wer die Natur und die Stille liebt ist hier richtig.
Teilweise wandert man durch grüne Wiesen, die an das Auenland erinnern. Dann gibt es wieder ganz karge Geröllfelder, bei denen man zwei Stunden nur über Blockhalden klettert. Und am vierten Tag läuft man viel über kleine schmale Wiesenpfade an blühenden Bergwiesen entlang. Auch die Ausblicke, vor allem am fünften Tag, wo man oben auf dem Kamm sehr lange weit schauen kann und sogar die Dolomiten sieht, sind unvergesslich.
Der Weg ist aber sehr anspruchsvoll und sollte nur von Leuten gegangen werden, die Erfahrung im hochalpinen Gelände haben. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind wirklich unerlässlich, da es häufiger ausgesetzte Stellen gibt. Ebenso eine gute Kondition. Teilweise lag wegen der lange kühlen Witterung noch recht viel Schnee und wir mussten einige Schneefelder queren.
Wir sind die dritte Etappe an einem Tag gelaufen und haben 12 Stunden gebraucht, trotz guter Kondition. Auch der Aufstieg zur Hochsägescharte am vierten Tag ist nichts für schwache Nerven, der Blick oben dann aber entschädigt für alles.
Auch die Hütten waren toll, die ursprünglichste ist die Simile-Mahd-Alm, die wirklich ganz einfach ist, aber grade dadurch Charme hat. Und meine Lieblingshütte ist die Tiefrastenhütte - wegen der unglaublich netten Hüttenwirte und dem besten Essen am Weg.
Die Tour wird auch für mich unvergesslich bleiben.
Ich kann sie nur weiter empfehlen- ich bin dabei so richtig runter gekommen und wollte gar nicht wieder runter unter die vielen Menschen.
Foto: Blick zürück auf den wilden See auf dem Weg zum Rauhtaljoch
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Didi aus Aying:
09.09.15 Eine grandiose und unvergessliche 5-tägige Tour von Hütte zu Hütte in den Pfunderer Bergen. Die Tagesetappen sind lang, anstrengend und anspruchsvoll. Der Pfunderer Höhenweg ist bis auf das Einzugsgebiet um die drei AV-Hütten und die Wilde Kreuzspitze sehr einsam. Leute trifft man teilweise stundenlang keine, auch ein mobiles Netz ist meist nicht vorhanden. Dafür wird man auf den Hütten mit kulinarischen Schmankerln verwöhnt. Meine persönliche Lieblingshütte am Höhenweg ist die Tiefrastenhütte. Hier wird Gastfreundschaft gelebt, die Lage und das Essen sind fantastisch. Das Auto kann man für den Höhenweg getrost daheim lassen. Der Ausgangspunkt ist eine halbe Stunde vom Bahnhof Sterzing entfernt und der Bus am Endpunkt von St. Georgen zum Bahnhof Bruneck fährt regelmäßig.
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