Parkplatz Lüsens (1630 m) - Westfalenhaus (2273 m) - Zischgenscharte (2936 m) - Schöntalspitze (3002 m) - Alpengasthof Lüsens (1630 m)
Schwere Skitour, die mit ca. 1400 hm auch konditionell herausfordernd ist. In der bis zu 40 Grad steilen Zischgenscharte ist eine solide Spitzkehrentechnik nötig (Harscheisen). Der Aufstieg von der Scharte erfolgt zu Fuß (Steigeisen) in leichter Blockkletterei.
Hoch! Unbedingt die Hinweise des Lawinenwarndienst beachten!
Süd, Nord und Ost
Die Autobahn A12 Inntal an der Ausfahrt Zirl-Ost 87 verlassen. Nun weiter Richtung Kematen/Kühtai halten und über Sellrain bis nach Gries im Sellrain fahren. Links abbiegen und nach etwa 5 km wieder leicht links halten. Dem Straßenverlauf bis zum Alpengasthof Lüsens folgen.
47.130253, 11.138592 (in Google Maps öffnen)
Ausgehend vom Alpengasthof Lüsens im Sellrain bieten sich eine Reihe an wunderschönen Skitouren an. Eine davon ist die Tour auf die Schöntalspitze. Oft wird diese direkt von Osten aus über das Schöntal angegangen. Lohnend ist aber auch die hier vorgestellte Überschreitung, die uns über das Westfalenhaus und die steile Zischgenschrate zu dem aussichtsreichen Gipfel führt. Nachdem man kraxelnd, aber bei guten Bedingungen unschwer, die letzten Meter zum aussichtsreichen Gipfel überwunden hat, warten die idealgeneigten Hänge des Schöntals darauf, befahren zu werden.
Direkt nach Süden starten wir vom Parkplatz vor dem Alpengasthof Lüsens unsere tagesfüllende Skitour. Aus dem Tal rechts von uns im Westen, werden wir heute Nachmittag wieder abfahren. Entlang der Langlaufloipe führt uns der breite Weg flach entlang der Melach auf den Lüsener Fernerkogel zu. Rechts präsentieren sich die Schöntalwände. Wir passieren die Materialseilbahn des Westfalenhauses und halten uns, vorbei an einer Hütte die als Jugendheim dient, rechts nach Westen.
Über mehrere Stufen geht es nun durch den Wald ins Längental. Je nach Schneelage kann die eine oder andere Spitzkehre unangenehm werden.Große Schwierigkeiten sind hier aber nicht zu erwarten. Wir bleiben zunächst deutlich links der nicht mehr sichtbaren Materialseilbahn und wechseln erst knapp unter 2000 hm die Seite. Deutlich flacher geht es anschließend an der Längentaler Alm vorbei, tiefer ins Längentaler Tal.
Wie schon auf dem Weg zum Längentaler Weißen Kogel, führt uns nun die Spur in einem weiten Bogen flach am Längentaler Bach entlang nach Südwesten. Bald können wir das Westfalenhaus an der rechten Hangseite erkennen. Noch trennen uns aber noch gut 300 hm von unserer Brotzeitstation. Der eigentliche Aufstieg erfolgt von der anderen Seite. Zunächst lassen wir also das Haus rechts liegen, bevor uns Stangen die Aufstiegsroute nach rechts andeuten. Gut markiert steigen wir entlang der Markierungen auf und erreichen schließlich aus dem Süden die Unterkunft.
Gestärkt verlassen wir das Westfalenhaus mit der kleinen Kapelle nach Westen, den Hohen Seeblaskogel vor Augen. Schon bald schwenkt die Spur nach rechts und wir steigen an der Münsterhöhe links vorbei, direkt auf die Schöntalspitze zu. Wunderschön ist dabei der Blick nach rechts zum Winnebachjoch. Nach einer kleinen Mulde passieren wir das Gipfelkreuz der Münsterhöhe, welches nun rechts von uns liegt. Durch die Hohe Grube führt die Spur weiter zur Rinne der Zischgenscharte. Eine kleine Anhöhe passieren wir links.
Anfangs recht human, dann aber immer steiler werdend, steigen wir durch die Rinne auf. Spitzkehre um Spitzkehre ist nötig, um die Scharte in knapp 3000 m Höhe zu erreichen. Spannend vor allem für die, die erst auf den letzten Metern zu den Harscheisen greifen, der Blick auf eine Felsnase im unteren Bereich trägt dabei nicht zum Wohlbefinden bei. Kaum oben, sind aber die Mühen auch schon vergessen. Der Blick hinüber zum Zischgeles uns ins Gleirschtal sind überwältigend.
Kurz genießen wir den Ausblick, bevor wir die Ski am Rucksack fixieren. 70 Höhenmeter gilt es drahtseilversichert bis zum stählernen Kreuz der Schöntalspitze zu überwinden. Am heutigen Tag finden wir auf der Nordseite stabile Schneeschichten vor, die uns sicher bis zum ausgeaperten Drahtseil bringen. Kraxelnd folgen wir dem Seil über den Grat bis zum Gipfel und genießen die Aussicht. Steigeisen dabei zu haben macht hier in jedem Fall Sinn!
Der Gipfel lädt zur langen Rast ein. Im Nordosten reicht der Blick weit über die Spitzen des Karwendelgebirges hinweg. Beeindruckend sind aber vor allem die nahen Gipfel, der Lüsener Fernerkogel und der hohe Seeblaskogel im Süden. Respekteinflößend betrachten wir auch die Aufstiegsspuren aus dem Gleirschtal nach Süden Richtung Gleirscher Fernerkogel. Wunderschön ist auch der Blick auf den nächsten Nachbarn im Norden, auf den Zischgeles.
Für unsere geplante Abfahrt durchs Schöntal verlassen wir den Gipfel im Nordosten. Zunächst kämpfen wir uns noch zu Fuß den steilen Hang hinunter, der bei wenig Schnee einige Felsen zu bieten hat, die potentiell die Ski zerstören. Je nach Mut, Alter der Ski und persönlicher Laune, steigen wir peu à peu auf die Ski um. Im flacheren Gelände vor uns peilen wir die tiefste Mulde an, um genussvoll durch variantenreiches Gelände nach osten zurück zum Ausgangpunkt am Alpengasthof Lüsens abzufahren.
Westfalenhaus (2273 m), Tel. +43 650 3622528. Geöffnet von Mitte Juni bis Mitte September und von Mitte Januar bis Mitte April.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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1630 m | - 2273 m | + 2:00 | 2:00 | Westfalenhaus |
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2273 m | - 2936 m | + 2:15 | 4:15 | Zischgenscharte |
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2936 m | - 3002 m | + 0:15 | 4:30 | Schöntalspitze |
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3002 m | - 1630 m | + 2:00 | 6:30 | Alpengasthof Lüsens |