Gesamtgehzeit: 4:30 h
750 Höhenmeter
11,2 Kilometer
Ein Höhenweg über den Dächern von Innsbruck: Vom Hafelekar über den Goetheweg zur Pfeishütte
Charakter: Insgesamt anspruchsvolle Bergwanderung. Der Goetheweg ist ein gut ausgebauter und teilweise mit Drahtseilen gesicherter Steig. Technisch ist die Begehung nur mittelschwierig, allerdings werden zwischen dem Hafelekar und der Mühlkarscharte abschüssige Hänge gequert, die keinen Fehltritt erlauben. Auch zwischen der Mühlkarscharte und der Mandlscharte ist konzentriertes Gehen angesagt. An der Mandlscharte gilt es eine kurze, schrofige Steilstufe zu überwinden. Für die Begehung des Goethewegs sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.
Anfahrt: Autobahn München - Innsbruck zur Ausfahrt Innsbruck Ost und weiter über die B 174. Bei der zweiten Möglichkeit die B 174 verlassen und über die Andechsstraße zu einer großen Kreuzung fahren. Hier links in die Reichenauer Straße einbiegen, die Sill überqueren und weiter der Dreiheiligenstraße und Universitätsstraße geradeaus folgen. Nach einer Rechtskurve im Rennweg linker Hand in der Congressgarage sein Auto abstellen. Bei einer Auffahrt zum Hafelekar ist das Parken in der Tiefgarage kostenlos (Parkschein gleich beim Kauf des Seilbahn-Tickets entwerten lassen). Mit der Hungerburgbahn zur Hungerburg und von dort weiter mit der Seilbahn über die Seegrube zum Hafelekar (Berg- und Talfahrt 34,50 Euro, Bergfahrt 20,70 Euro, Stand 2018).
Mit der Bahn: Mit der Bahn von München Hauptbahnhof über Kufstein nach Innsbruck (
Fahrplan und Buchung). Den Hauptbahnhof Richtung Südtiroler Platz verlassen, nach dem Ausgang nach rechts wenden, an der Querstraße links in die Brixner Straße, dann rechts in die Meinhardstraße und links in die Museumsstraße und schließlich nach rechts in den Burggraben und über diesen und den Rennweg zur Hungerburgbahn (knapp 15 Minuten, 1 Kilometer).
47.269918, 11.395082 (in Google Maps öffnen)
Der Goetheweg ist ein landschaftlich eindrucksvoller Höhenweg im Karwendel. Hoch über den Dächern von Innsbruck leitet der Weg von der Bergstation der Nordkettenbahn am Hafelekar zur
Pfeishütte. Die zweistündige Wanderung ist gleichzeitig der schnellste Zugang zur herrlich im hinteren Samertal gelegenen Alpenvereinshütte. Zu Beginn der Tour queren wir die Südseite der Nordkette und erleben einen schwindelerregenden Tiefblick auf das Inntal. Teilweise ist das Terrain sehr ausgesetzt und der Weg an vielen Stellen mit Drahtseilen gesichert. An der Mühlkarscharte wechseln wir auf die Nordseite der Bergkette und queren oberhalb des Mühlkars an den schroffen Wänden der Mandlspitze vorbei. Hier genießen wir den herrlichen Blick auf die Bergwelt rund um das Gleirschtal und zur
Zugspitze. Über eine Steilstufe erreichen wir schließlich mit der Mandlscharte den letzten Sattel vor der Pfeishütte. An der Scharte blicken wir hinüber zur markanten Rumer Spitze und über das Samertal zur Stempeljochspitze. Von der Mandlscharte wandern wir schließlich im zahmeren Terrain gut 350 Höhenmeter hinunter zur Pfeishütte. Dort hat man sich erst einmal eine ausgiebige Stärkung verdient, bevor wir uns auf den Weg zurück zur Bergstation am Hafelekar machen. Die meisten Höhenmeter werden dabei am Rückweg bewältigt. Alternativ kann man auch direkt über die Arzler Scharte oder das Kreuzjöchl den langen Abstieg zur Hungerburg in Angriff nehmen.
Zur Pfeishütte (2 Stunden, 180 Hm im Aufstieg und 500 Hm im Abstieg): Wir verlassen die Bergstation am Hafelekar (2256 m), passieren eine Aussichtsplattform und kommen zu einem Wegweiser. Dort biegen wir rechts ab und schlagen den Goetheweg zur Pfeishütte ein. Über einen beinahe ebenen Weg queren wir an der Südflanke der Hafelekarspitze vorbei. Der luftige Steig ist an einigen Stellen mit einem Drahtseil gesichert. Nach knapp 10 Minuten erreichen wir an der Ostseite der Hafelekarspitze einen Sattel. Am Sattel gehen wir geradeaus weiter und queren auf der Südseite der Bergkette bleibend weiter ostwärts. Über eine schrofige Rampe steigen wir zum Kammverlauf empor (Drahtseilsicherung) und erreichen entlang der Nordseite westlich des Gleirschjöchls eine Anhöhe.
In Kehren steigen wir von der Anhöhe über einen gutmütigen, grasigen Hang zum Gleirschjöchl (2208 m) hinunter. Am grasigen Sattel gehen wir geradeaus weiter und queren in nordöstlicher Grundrichtung an der Südflanke der Gleirschspitze vorbei. Nach einem längeren und mit vielen Drahtseilen gesicherten Quergang erblicken wir vor uns die Mühlkarscharte. In Serpentinen steigen wir über den schrofigen Pfad (Drahtseilsicherungen) zur Mühlkarscharte (2243 m) empor. Dort wechseln wir nun endgültig auf die Nordseite des Kammverlaufs und wandern in nordöstlicher Richtung zum Fuß der Mandlspitze hinunter. An der Mandlspitze wendet sich der Steig nach links (Norden) und quert leicht an Höhe verlierend an der Westflanke des Berges vorbei.
In einem Gegenanstieg passieren wir über den schottrigen Weg senkrechte Felswände und erreichen den sogenannten Zugspitzblick. An diesem Punkt wendet sich der Weg nach rechts (Nordosten) und leitet uns über dem Mühlkar und den felsigen Wänden der Mandlspitz-Nordseite folgend auf die Mandlscharte zu. Unterhalb der Scharte endet der schottrige Weg und wir steigen über eine schrofige Steilstufe zur Mandlscharte (2280 m), die die Mandlspitze vom Südlichen Gleirschtaler Brandjoch trennt, empor. An der Scharte wenden wir uns nach links und wandern in nordöstlicher Richtung die Flanke des Brandjochs querend bergab. Wenig später vollzieht unser Weg einen Rechtsknick und leitet uns zu einer beschilderten Verzweigung hinunter. Den Weg zur Arzler Scharte lassen wir dort rechts liegen und wir wenden uns nach links Richtung Pfeishütte.
Nun wandern wir in nordöstlicher Richtung bergab, überqueren die Schuttreise am Fuße des Brandjochs und erreichen einen schwach ausgeprägten Bergrücken mit einem Steinmann. Von dort leitet uns der Weg nach rechts durch eine Latschengasse und in kurzen Serpentinen in eine Senke hinunter. In der Senke treffen wir auf einen weiteren Abzweig Richtung Arzler Scharte. Wir wenden uns am Wegweiser nach links und wandern linkshaltend an einer Erhebung mit einem Marterl vorbei. Kurz darauf passieren wir einen Gedenkstein und halten in der Folgezeit in nordöstlicher Richtung auf die Stempeljochspitze zu. Wenig später erreichen wir durch die Latschengasse einen weiteren Gedenkstein. Hier wendet sich der Weg nach rechts und bringt uns zu guter Letzt etwas steiler zur wunderbar gelegenen Pfeishütte (1922 m) hinunter.
Rückweg zum Hafelekar über die Hafelekarspitze (2 ½ Stunden, 570 Hm im Aufstieg + 250 Hm im Abstieg): Wie Hinweg. Von der Scharte östlich der Hafelekarspitze lohnt sich noch ein Abstecher hinauf zum Gipfel (20 Minuten). Von dort geht es innerhalb 5 Minuten direkt hinunter zur Bergstation am Hafelekar.
Direkte Abstiege von der Pfeishütte zur Hungerburg:
- Über die Arzler Scharte (3 ¾ Stunden): Von der Pfeishütte über den Hinweg zuerst zurück Richtung Hafelekar. Nach 25 Minuten in der Senke unterhalb der Mandlscharte an der Wegverzweigung links halten Richtung Arzler Scharte und hinauf zur Arzler Scharte (2190 m). Über die Arzler Reise hinab zur Arzler Alm (1067 m) und weiter zur Hungerburg (857 m).
- Über das Kreuzjöchl (4 ½ Stunden): Von der Pfeishütte den Weg in östlicher Richtung zum Stempeljoch und Kreuzjöchl einschlagen. Bei der Wegverweigung auf 2030 Metern den rechten Weg wählen und zum Kreuzjöchl (2150 m) hinauf steigen. Am Joch rechts und vor dem Ostgrat der Rumer Spitze links halten. Im Anschluss oberhalb der Vintlalm (1567 m) vorbei queren, hinunter zur Arzler Alm (1067 m) und weiter zur Hungerburg (857 m).
Pfeishütte (1922 m), ÖAV Alpenverein Innsbruck, Tel. +43 512 552906. Geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober.
|
Höhe |
Gehzeit |
Gesamt |
Ziel |
|
2256 m |
- 2280 m |
+ 1:15 |
1:15 |
Mandlscharte |
|
2280 m |
- 1922 m |
+ 0:45 |
2:00 |
Pfeishütte |
|
1922 m |
- 2280 m |
+ 1:00 |
3:00 |
Mandlscharte |
|
2280 m |
- 2334 m |
+ 1:25 |
4:25 |
Hafelekarspitze |
|
2334 m |
- 2256 m |
+ 0:05 |
4:30 |
Bergstation Hafelekar |
Autor: Didi Hackl
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