47.439992, 11.265096 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Wir starten unsere Tour am Bahnhof Mittenwald. Vom westlich gelegenen Vorplatz spazieren wir ein paar Meter nach Norden. Dort überqueren wir die Gleise und halten uns anschließend rechts. Schon wenige Meter nach einem Supermarkt ist die Talstation der Karwendelbahn nach links ausgeschildert. Wir überqueren den Mühlbach und die Isar, bevor wir wenig später den Parkplatz der Seilbahn erreicht haben. An schönen Wochenendtagen reicht die Schlange der Fahrgäste weit aus dem Gebäude hinaus. Wir stellen uns heute nicht an, sondern setzen weiter nach Osten unseren Weg zur Mittenwalder Hütte fort. Eine kleine Unterführung bringt uns auf die andere Seite der viel befahrenen B2.
Nun kann die eigentliche Tour beginnen. Auch wenn der Aufstieg zur Mittenwalder Hütte teils mit Drahtseilen gesichert ist, stellt er keine besonderen Anforderungen an die Begeher. Wir gewinnen schnell an Höhe und haben schon bald einen schönen Blick auf die Obere Wettersteinspitze, sowie den Hohen Kranzberg. Letzterer ist mit seinem Barfußwanderweg insbesondere für Ausflüge mit Kindern bestens geeignet ist. Nach gut zwei Stunden haben wir die Mittenwalder Hütte erreicht.
Wir nutzen die kleine Terrasse der Hütte für ein erfrischendes Getränk und genießen dabei die wunderschöne Aussicht. Im Südwesten zeigt sich nun auch die Große Arnspitze. Hinter dem Gebäude setzen wir unseren Aufstieg fort. Ein Schild warnt uns, dass zur Besteigung alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorhanden sein muss. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass der Steig bis Ende Juni offiziell Winterpause hat und gesperrt ist. Durch Latschen, Wiesen und viel Fels geht es steil bergauf. Wesentlich öfter als im unteren Teil müssen wir auch mit den Händen zupacken. Der Ausblick und die atemberaubende Felskulisse lassen jedoch die Anstrengungen in den Hintergrund treten. Schon von weitem lässt sich die Gipfelstation der Karwendelbahn mit dem markanten Alpenmuseum in Fernrohrform ausmachen. Trotzdem müssen noch zahlreiche, oft drahtseilgesicherte Passagen überwunden werden. Während der knapp drei Stunden von der Mittenwalder Hütte zum Rand der Karwendelgrube wird man oft von staunenden Seilbahnfahrern beobachtet. Das liegt vermutlich daran, dass der Weg von der Gondel aus noch ein Stück dramatischer aussieht.
Auf dem Panorama-Rundweg "Passamani" umrunden wir zur Hälfte die Karwendelgrube und statten dem östlichen Aussichtspunkt einen Besuch ab. Beginnend mit der Pleisenspitze reicht der Blick weit in das Karwendeltal hinein. Ganz im Osten lässt sich das Gamsjoch ausmachen. Im Süden ist bei guter Wetterlage zwischen Großem Solstein und Erlspitze der Habicht zu erkennen. Im Westen markiert die Nördliche Linderspitze den höchsten Punkt der Karwendelgrube. Hier beginnt auch der Mittenwalder Klettersteig. Wir setzen heute aber unseren Aufstieg zur Westlichen Karwendelspitze fort, welche nach Nordosten ausgeschildert ist. Der kurze Aufstieg ist ebenfalls Drahtseil gesichert und erfordert ab und zu den Einsatz der Hände. Etwa 20 Minuten später haben wir den Gipfel der Westlichen Karwendelspitze erreicht. Nun ist auch der Blick nach Norden auf die Karwendelköpfe und die Soiernspitze frei.
Abstieg: Nach einer kurzen Rast steigen wir zur Gipfelstation ab. Dort angekommen gleichen wir unseren Kalorienhaushalt mal wieder mehr als nötig aus. Lohnend ist auch der Besuch des Alpinmuseums in dem 34 Meter langen Fernrohr. Für den weiteren Abstieg haben wir das Dammkar gewählt. Die Bergstation der Karwendelbahn ist über einen Tunnel mit dem Dammkar verbunden. Bequem erreichen wir das Kar und stehen erneut vor einer fantastischen Alpenkulisse.
Im Winter wird das Dammkar vielfach von Skifahrern genutzt. Es ist als die längste Freeride-Abfahrt Deutschlands bekannt. Deutlich sind auch im Sommer die Markierungen zu sehen, welche die Skifahrer anfangs auf den rechten Weg bringen sollen. Im Nordosten erhebt sich die Tiefkarspitze über den riesigen Geröllfeldern. Vorbei an der Merk-Kronwitter-Diensthütte der Bergwacht marschieren wir auf dem deutlich markierten Weg zur Dammkarhütte. Dort haben wir auch wieder freie Sicht auf das Isartal.
Nach einer kleinen Pause steigen wir weiter ab und wählen den Weg über den Ochsenboden zurück nach Mittenwald. Auf dem unschwierigen Steig geht es zunächst wieder ein paar Meter bergauf. Anschließend genießen wir nochmal die Sicht auf Mittenwald, während die Sonne langsam hinter dem Wettersteingebirge untergeht. Spät, ein wenig KO, aber glücklich kommen wir schließlich über den gut beschilderten Weg an der Talstation der Karwendelbahn an. Auch die Bahnfahrer haben wenige Minuten später ihr Ziel, den Bahnhof Mittenwald, erreicht.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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910 m | - 1518 m | + 2:15 | 2:15 | Mittenwalder Hütte | |
1518 m | - 2244 m | + 2:45 | 5:00 | Bergstation Karwendelbahn | |
2244 m | - 2385 m | + 0:30 | 5:30 | Westliche Karwendelspitze | |
2385 m | - 1667 m | + 1:15 | 6:45 | Dammkarhütte | |
1667 m | - 910 m | + 2:00 | 8:45 | Bahnhof Mittenwald |