Tourdaten:

Aufstieg: 4:45 Stunden

Abfahrt: 2:00 Stunden

1900 Höhenmeter

23,9 Kilometer

Parkplatz Hausberg (720 m) - Riesserkopf- und Tonihütte (1096 m) - Trögelhütte (1429 m) - Kreuzeckhaus (1652 m) - Hochalm (1720 m) - Stuibenhütte (1640 m) - Stuibenkopf (1924 m)
Charakter: Technisch leichte, in der hier vorgestellten Variante aber sehr lange Skitour, bei der inklusive Gegenanstieg etwa 1900 hm überwunden werden müssen.
Tipp für Einsteiger und Spätaufsteher: Zu den Betriebszeiten der Skilifte kann der Aufstieg bei Benutzung der Alpspitzbahn (Ausgangspunkt ist dann der Parkplatz Alpspitzbahn) deutlich auf ca. 450 hm reduziert werden. Eine spezielle Tourengeherkarte beinhaltet neben der Seilbahnauffahrt zum Osterfelderkopf auch eine Fahrt mit dem Bernadeinlift, um den Gegenanstieg bei der Abfahrt zu überwinden.
Pistenskitouren: Der Aufstieg bis zum Kreuzeckhaus erfolgt über die Piste. Hier unbedingt an die vorgeschriebene Aufstiegsroute halten und Pistensperrungen beachten!
Lawinengefahr: Gering bis mittel.
Lawinenwarndienst beachten!
Exposition: Nord bis Ost
Anfahrt: Die Autobahn München - Garmisch bis Eschenlohe fahren und weiter der B2 durch Oberau hindurch Richtung Garmisch-Partenkirchen folgen. Nach dem Tunnel der B2 geradeaus weiter nach Partenkirchen fahren. Nach einer langgezogenen Linkskurve gleich nach dem Rathausparkplatz rechts in die Bahnhofstraße einbiegen und dieser unter den Gleisen hindurch folgen. Nach dem Tunnel links halten und nach etwa 700 m links in die Alpspitzstraße abbiegen. Dem Straßenverlauf bis zum Parkplatz folgen.
Mit der Bahn: Garmisch-Partenkirchen wird stündlich von Zügen aus München und Innsbruck angefahren. In Garmisch-Partenkirchen wechselt man in die Zugspitzbahn und fährt weiter zum nahen Haltepunkt Hausberg. (
Fahrplan und Buchung). Mit dem
Bayern-Ticket fahren bis zu 5 Personen für 26 Euro + 8 Euro je Mitfahrer zum Hausberg.
Geo-Koordinaten des Ausgangspunkts:47.482266, 11.09308 (
in Google Maps öffnen)
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Die Skitour auf den Stuibenkopf startet typischerweise mit Unterstützung der Alpspitzbahn und beginnt am Osterfelderkopf. Von dort geht es weiter mit einer Abfahrt durchs Skigebiet zur Talstation des Bernadeinlifts, an dem der restliche Aufstieg von etwa 450 hm bis zum Gipfel des Stuibenkopf beginnt.
Wer die Tour jedoch am Parkplatz Hausberg startet und auf dem Weg über das Kreuzeck zur Hochalm auf jegliche Liftunterstützung verzichtet, hat am Bernadeinlift bereits mehr als 1000 hm hinter sich gebracht. Konsequenterweise wird auf dem Rückweg dann auch auf die Auffahrt mit dem Bernadeinlift verzichtet, was nochmal zusätzlich 300 hm Gegenanstieg bedeutet. Obwohl die Tour technisch keinerlei Schwierigkeiten birgt, wird das Feierabend-Bier nach 1900 hm sicherlich besonders gut schmecken. Besonders attraktiv ist diese Variante, wenn die Lifte noch nicht, nicht mehr oder wegen Pandemie überhaupt nicht fahren.
Aufstieg:
Früh morgens starten wir an der Talstation der Hausbergbahn unsere Tour. Am Rand der Piste steigen wir, zunächst nach Süden, später ein wenig rechts nach Südwesten, auf. Hinter uns wird der Gipfel des
Kramerspitz grade von den ersten Sonnenstrahlen berührt. Wir kreuzen die Lifttrasse des Sessellifts und erreichen auf der nun recht schmalen Piste die Riesserkopf- und Tonihütte. Etwas oberhalb des Hüttenkomplexes führt uns der nun deutlich flachere Ziehweg weiter nach Westen. Einen Abzweig nach links ignorieren wir und erreichen auf dem nun zum Teil etwas abschüssigen Weg die Talstation des Kandahar Express. Links der Piste, zum Teil auf einem Pfad durch den Wald, steigen wir nun zur Trögelhütte, einer Selbstversorgerhütte des Alpenvereins, auf. Hinter der Hütte können wir gefahrlos durch einen Tunnel auf die gegenüberliegende Seite der legendären Kandahar-Abfahrt gelangen, die auf Umwegen nach der drittgrößten Stadt Afghanistans benannt wurde.

Wir folgen weiter dem schmalen Weg und biegen wenig später links auf einen kleinen Pfad ab. Unter dem Sessellift hindurch gelangen wir zu den Pisten unterhalb der Kreuzalm. Am Pistenrand steigen wir weiter nach Südwesten zum Kreuzeckhaus auf. Wunderschön ist nun hinter uns Garmisch-Partenkirchen zwischen
Königsstand und
Wank zu sehen. Am Kreuzeckhaus halten wir uns links und gleiten, leicht bergab, direkt auf die formschöne
Alpspitze zu. Nachdem es wieder eben wird, könnten wir nach links über den Hochalmweg recht bequem zur Hochalm gelangen. Der Hochalmweg ist heute aber leider aufgrund der Lawinensituation gesperrt. Wir halten uns also rechts und steigen unterhalb eines Sessellifts in mehreren Serpentinen weiter auf. Etwa 100 Hm über dem Hochalmweg, an der Kante der Steilwand, können wir nun gefahrlos nach Süden zur Hochalm queren.

Wir verlieren wenige Höhenmeter, bevor wir die Hochalm erreichen. Am Horizont dahinter reicht der Blick bis zur
Schöttelkarspitze im Karwendelgebirge. Nun wieder ein wenig steiler, steigen wir zum linken Rand der breiten Scharte auf, direkt unter dem zackigen Grat. Oben angekommen befindet sich links von uns eine malerisch gelegene kleine Hütte der Bergwacht. Wenige Meter weiter nördlich wird nun der Blick auf den Wettersteingrat und das links dahinter liegende Karwendelgebirge frei. Nach einer kleinen Pause fellen wir ab und nutzen die Piste des Bernadeinlifts für unsere erste Abfahrt.

Steil ragen rechts von uns gewaltige Felswände in den Himmel, deren Grat am Bernadeinkopf seinen Höhepunkt findet. Auch die Skitourengeher, die vom Osterfelderkopf kommen, nutzen die Piste. Kurz vor der Talstation des Bernadeinlifts zweigt nach rechts in den Wald die Aufstiegsroute zum Stuibenkopf ab. Eine Tafel des DAV informiert uns hier über die Schongebiete. Wir können noch ein paar Meter mit Unterstützung der Stöcke fahren, dann ist aber Schluss und wir fellen erneut auf. Flach zieht sich die Spur nun durch den Wald zum Fuß der Wand, an deren oberen Ende sich der Stuibenkopf befindet. Eine Rinne, die man bei guten Verhältnissen auch zur späteren Abfahrt nutzen kann lassen wir dabei rechts liegen. Nach einem Tor biegen wir scharf links ab und steigen in einer Schneise nach Südwesten auf. Nur Minuten später haben wir die Stuibenkopfhütte erreicht.

Über idealgeneigte Hänge steigen wir hinter der Hütte weiter auf. Herrlich ist links von uns der Wettersteingrat, angefangen mit der
Oberen Wettersteinspitze bis hin zur
Dreitorspitze, zu sehen. Noch wird der eigentliche Gipfel von der markanten Stuibenspitze verdeckt, erst kurz bevor wir den Sattel zwischen den beiden Gipfeln erreichen, wird auch der Blick auf den Stuibenkopf frei. Ein letzter Aufschwung und ein paar Meter über den felsigen Gipfelaufbau, dann stehen wir am Gipfel des Stuibenkopf, den ein schlichtes, aus zwei Ästen gebundenes Holzkreuz schmückt.

Auch wenn mittlerweile die Wolken den anfangs blauen Himmel verdeckt haben - die Aussicht ist beeindruckend. Im Westen bilden der Hohe Gaif, der Hochblassen, und die allgegenwärtige Alpspitze eine gewaltige Felsformation. Im Norden zeigen sich die Ammergauer Alpen, weiter rechts im Osten das Estergebirge mit dem Wank. Der Südosten wird vom Wettersteingrat geprägt, deren Spitzen oft nur den Kletterern vorbehalten sind.
Der Ausblick vom Gipfel des Stuibenkopfs
Abfahrt:
Für die Abfahrt nutzen wir die Hänge nach Westen und stoßen weiter im Norden wieder auf unsere Aufstiegsspur. Der Rest der Abfahrt orientiert sich an der Aufstiegsroute, wobei man auf den Pisten des Skigebiets freilich freie Auswahl hat.
Einkehrmöglichkeiten:
|
Höhe |
Gehzeit |
Gesamt |
Ziel |
 |
720 m |
- 1096 m |
+ 0:45 |
0:45 |
Riesserkopf- und Tonihütte |
 |
1096 m |
- 1429 m |
+ 1:00 |
1:45 |
Trögelhütte |
 |
1429 m |
- 1652 m |
+ 0:30 |
2:15 |
Kreuzeckhaus |
 |
1652 m |
- 1720 m |
+ 0:45 |
3:00 |
Hochalm |
 |
1640 m |
- 1620 m |
+ 1:00 |
4:00 |
Stuibenhütte |
 |
1620 m |
- 1924 m |
+ 0:45 |
4:45 |
Stuibenkopf |
 |
1924 m |
- 720 m |
+ 2:00 |
6:45 |
Parkplatz Hausberg |
Autor: Tom Lindner