In Garmisch-Partenkirchen beginnt mit dem Anstieg über das Reintal die leichteste Route, die von bayerischer Seite zur Zugspitze hinaufführt. Mit leicht sind allerdings nur die technischen Schwierigkeiten gemeint. Bis zum Gipfel gilt es immerhin 22 Kilometer zurückzulegen und 2250 Höhenmeter zu überwinden. Die etwa 10-stündige Tour verteilt man idealerweise auf zwei Tage und nächtigt entweder auf der Reintalangerhütte oder der Knorrhütte.
Von der Strecke her kürzer, allerdings auch deutlich anspruchsvoller, ist der Weg durch das Höllental. Diese Route gilt zudem als die schönste und abwechslungsreichste Möglichkeit, der Zugspitze aufs Haupt zu steigen. Von Hammersbach bei Grainau leitet einen der Weg zuerst zur eindrucksvollen Höllentalklamm und weiter zur Höllentalangerhütte. Von der Alpenvereinshütte, die in den Jahren 2014 und 2015 neu erbaut wurde, führt einen der weitere Zustieg über das Brett und die Leiter zum Höllentalferner. Nach dem Überwinden des Gletschers folgt ein langer Klettersteig, der erst am Gipfel der Zugspitze endet. Für diese anspruchsvolle Exkursion ist neben Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auch die entsprechende Ausrüstung mit Steinschlaghelm, Klettersteigset und Steigeisen notwendig.
Doch nicht nur die Zugspitze weckt die Begehrlichkeiten von Bergfreunden. Die markante Alpspitze (2628 m) ist ebenfalls kein Ort der Einsamkeit. Besonders die Nordwand-Ferrata, die von der Bergstation am Osterfelderkopf zum Gipfel führt, ist sehr beliebt. Für die Begehung des mäßig schwierigen Klettersteigs muss man etwa 2 ¼ Stunden Geh- und Kletterzeit einplanen. An schönen Sommerwochenenden kann es an der Ferrata schonmal zu Staus kommen. Ruhiger geht es da schon zu, sobald man die Alpspitze von der Höllentalangerhütte über das Matheisenkar ansteuert. Ausgehend von Hammersbach dauert diese Variante etwa 7 Stunden. Der finale Gipfelanstieg wird ebenfalls über einen Klettersteig gemeistert.
Blickt man von Garmisch aufs Wettersteingebirge, stechen die markanten Waxensteine aus der Felskulisse heraus. Die Besteigung des Großen Waxensteins (2277 m) ist nichts für schwache Nerven. Ausgangspunkt ist die Höllentalangerhütte. In etwa drei Stunden erreicht man von dort in einer sehr anspruchsvollen Bergtour den Gipfel. Dabei müssen längere sehr ausgesetzte Klettereien bis zum oberen 2. Schwierigkeitsgrad nach UIAA gemeistert werden. Die schlecht bis gar nicht markierten oder erkennbaren Wege und Steige verlangen zudem guten Orientierungssinn und Gespür fürs Gelände.
Aber das felsige Wettersteingebirge bietet auch unzählige leichte Wandertouren. So ist ein Besuch der Höllentalklamm schon ein Erlebnis für sich. Wer noch Luft und Lust hat, wandert von der Höllentalangerhütte weiter zum Osterfelderkopf (2033 m). Für den Weiterweg ist zumindest Trittsicherheit erforderlich. Sehr leicht ist eine Wanderung zum Eckbauer (1233 m). Ausgangspunkt ist wie bei der Zugspitz-Besteigung über das Reintal das Skistadion. Die Tour führt einen zuerst durch die eindrucksvolle Partnachklamm und bringt einen über das Forsthaus Graseck hinauf zum Gipfel mit dem Berggasthof Eckbauer und der Bergstation der Eckbauerbahn. Eine weitere schöne Rundtour in Verbindung mit der Partnachklamm führt über die Kochelbergalm zum Rießersee.
Ein Klassiker in den östlichen Ausläufern des Ammergebirges ist die herrliche Überschreitung des Kramerspitz (1985 m). Ausgangspunkt ist der Berggasthof Almhütte in Garmisch. Über die St. Martinshütte und die Felsenkanzel erreicht man nach 3 ½ Stunden den aussichtsreichen Gipfel. Der Rückweg führt über die im Sommer bewirtschaftete Stepbergalm und durch das Gelbe Gwänd, eine eindrucksvolle, erdfarbene Felslandschaft.
Ein weiterer schöner Aussichtsberg ist der Königsstand (1453 m). Dieser ist ebenfalls von der Almhütte oder alternativ vom Parkplatz in der Brauhausstraße über die St. Martinshütte erreichbar. Vom Pflegersee oberhalb von Burgrain lassen sich Touren zur Bergruine Werdenfels, zum Brünstlkopf (1752 m) und zur Enningalm starten.
Auf der Nordseite von Garmisch erhebt sich mit dem Wank (1780 m) ein leicht erreichbarer Aussichtsberg. Von der Gipfelkuppe lässt sich ein wunderbarer Ausblick auf das Wettersteingebirge, das Karwendel und das Estergebirge genießen. Da der Wank mit einer Seilbahn erschlossen ist, wird man seinem Gipfel nur zur Revisionszeit der Wankbahn Ruhe vorfinden. Der Wank ist im Winter auch eine beliebte Skitour.
Zwischen Wank und Hohem Fricken liegt die Esterbergalm (1264 m). Die beliebte Alm ist fast das ganze Jahr über bewirtschaftet. Am schnellsten gelangt man von der Talstation der Wankbahn hinauf zur Alm. Von der Esterbergalm lässt sich über die Weilheimer Hütte der Krottenkopf (2086 m) erreichen. Der Krottenkopf markiert den höchsten Punkt im Estergebirge und in den gesamten Bayerischen Voralpen.
Wie komme ich nach Garmisch?