Aufstieg: 2:15 Stunden
Abstieg: 2:00 Stunden
600 Höhenmeter
4,1 Kilometer
Bergstation Osterfelderkopf (2030 m) - Alpspitze (2628 m)
Charakter (über Alpspitz-Ferrata durch die Nordwand): Klettersteig mit kurzen mittelschwierigen Passagen (
B), zumeist aber leichter (
A/B und
A). Insgesamt wurde viel Eisen verbaut und Tritthilfen inflationär angebracht. Die Abstiege sind allesamt alpin und einen Tick anspruchsvoller als der Aufstieg. Für die Besteigung sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.
Besondere Ausrüstung: Steinschlaghelm, Klettersteigausrüstung
Anfahrt: Autobahn München - Garmisch und nach dem Autobahnende durch Oberau hindurch fahren. Nach dem Tunnel rechts Richtung Garmisch/Reutte. Kurz vor dem Ortsende links zur Alpspitzbahn abbiegen (ausgeschildert) und bei der Talstation parken. Mit der Seilbahn bis zur Bergstation am Osterfelderkopf fahren (22 Euro für Berg- und Talfahrt, Stand 2010). Wer zu Fuß zum Osterfelderkopf hinauf wandert muss eine Aufstiegszeit von 3 Stunden hinzurechnen.
Mit Bus & Bahn: Mit der Bahn von München Hauptbahnhof nach Garmisch. Vom Bahnhof mit der Bus-Linie 2 zur Haltestelle Kreuzeck/Alpspitzbahn (
Fahrplan und Buchung). Mit dem
Bayern-Ticket
fahren bis zu 5 Personen für 29 Euro + 10 Euro je Mitfahrer nach Garmisch.
47.482403, 11.093005 (in Google Maps öffnen)
Der Klettersteig auf die Alpspitze hat aufgrund des großzügigen Anbringens von Tritthilfen und den kurzen Abständen der Seilbefestigungen den Ruf einer gnadenlosen Übersicherung. In der Tat wenden sich viele Klettersteigfreunde mit Grausen von dieser Ferrata ab. Dennoch sollte dieser Klassiker im Wettersteingebirge nicht automatisch verschmäht werden, da sie durch eine wunderbare felsige Szenerie führt. Für blutige Anfänger ist dieser Klettersteig nicht vorbehaltlos empfehlenswert, da sich der Abstieg als Knackpunkt herausstellen könnte. Sowohl der Weg durch das Oberkar und den Nordwandsteig, als auch der Abstieg ins Mathaisenkar sind allesamt etwas anspruchsvoller als der Aufstieg. Durch die Seilbahnnähe herrscht in der Nordwand oft viel Betrieb und auf den Bändern liegt eine Menge an losem Gestein herum, das darauf wartet in die Tiefe befördert zu werden. Das Tragen eines Steinschlaghelms ist daher unerlässlich.
Zustieg zum Klettersteig: Nach dem Verlassen der Bergstation lässt man den Weg zum AlpspiX und ebenfalls den Aussichtshügel rechts liegen, spaziert zu einem Drehkreuz und dort hindurch. Über einen Pfad erreichen wir ein markanten Durchlass, den wir mit Hilfe einer Drahtseilsicherung und eines Halterings durchsteigen. Wir wandern weiter über den Pfad, passieren ein paar Holzstufen und erreichen nach etwa 15 Minuten den Wegweiser, der uns die Richtung zum Einstieg zeigt. Hier biegen wir rechts ab und steigen zum Beginn der Alpspitz-Ferrata empor.
Alpspitz-Ferrata: Über eine steile Einstiegswand (B) kraxeln wir über Trittstifte und Trittbügel zügig hinauf. Nach dem senkrechten Beginn lehnt sich das Gelände schon wieder zurück. Eine Querung (A) bringt uns zu einer kurzen Leiter. Nach der Leiter folgt eine längere Rinne (A/B) mit unzähligen Trittstiften und an deren Ende eine kurze mit Eisenbügeln garnierte Wand. Über Gehgelände wandern wir zu einer langen senkrechten Wand, die über 40 Trittbügel gemeistert wird.
Nach der längeren Sprossenwand erreichen wir abermals Gehgelände, die von einer kurzen Drahtseilpassage (A) unterbrochen wird. Eine Rampe (A) geleitet uns zu einem Quergang (A/B). Über kleinere Bänder (A/B) steigen wir zügig zu einer schottrigen Rinne empor. Wir durchqueren im Gehgelände die Rinne und erreichen über ein Band (A). Nach einer kleinen Felsstufe (A/B) geht es über eine weitere Rampe (A) in mäßiger Steigung weiter.
Nach der Rampe folgen mehrere gut gestufte Felsbarrieren (A/B). Ein Band (A) bringt uns schließlich zu einer langen plattigen Wand. Zuerst führen uns die Drahtseile und Trittstifte im Zickzack (A/B) durch den nach oben hin immer glätter werdenden Fels und im Anschluss geradlinig (A), am Ende steil über Trittbügel (A/B) zum Nordwestgrat empor. Dirket am Grat geht es luftig in einen Kessel hinein.
Entlang der plattigen Begrenzungwände wird der Kessel durchstiegen (A/B, teilweise luftig) und der Abzweig erreicht, der hinunter ins Mathaisenkar und zur Höllentalangerhütte führt. Durch eine senkrechte Rinne (B und A/B) steigen wir zuletzt hinauf zum Gipfelkreuz. In der Rinne muss besonders auf Steinschlag geachtet werden. Der höchste Punkt der Alpspitze befindet sich wenige Schritte hinterhalb des Gipfelkreuzes.
Beschriftetes Panoramabild: Ausblick von der Alpspitze
Abstieg: Für den Anstieg bieten sich folgende Alternativen an:
- In ca. 2 Stunden vom Gipfel durch das Oberkar steil durch Schutt entlang der Markierungen hinunter und später linkshaltend über den Nordwandsteig zurück zum Osterfelderkopf (teilweise ungesicherte Kletterstellen im 1. Schwierigkeitsgrad, steinschlaggefährdet, bei Nebel ist der Weg schlecht zu finden)
- In ca. 2 ½ Stunden vom Gipfel über den Ostgrat (teilweise versichert, A) und später linkshaltend über den Nordwandsteig zurück zum Osterfelderkopf (steinschlaggefährdet)
- In ca. 4 bis 5 Stunden kurz zurück über den Aufstiegsweg zum Abzweig "Mathaisenkar", über den mittelschwierigen Klettersteig (B) durch das Mathaisenkar zur Höllentalangerhütte und über Hammersbach zurück zum Ausgangspunkt
Einkehrmöglichkeit:
Unterwegs keine. Bei der Bergstation am Osterfelderkopf befindet sich das
Restaurant Alpspitze, Tel.: +49 (0)8821-58858.
Nur bei Abstieg über das Mathaisenkar:
Höllentalangerhütte (1381 m), DAV München, Tel. +49 (0)8821/8811, geöffnet von Ende Mai bis Oktober.
|
Höhe |
Gehzeit |
Gesamt |
Ziel |
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2030 m |
- 2160 m |
+ 0:20 |
0:20 |
Einstieg Alpspitz-Ferrata |
|
2160 m |
- 2628 m |
+ 1:55 |
2:15 |
Alpspitze |
|
2628 m |
- 2030 m |
+ 2:00 |
4:15 |
Bergstation Osterfelderkopf |
Autor: Didi Hackl
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