47.468558, 11.040723 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Am Parkplatz geht man zurück zur Straße, wendet sich nach rechts und folgt der Straße in 10 Minuten bis zum Hammersbach. Vor dem Bach zweigt nach rechts ein Waldweg zur Höllentalklamm ab. Alternativ dazu benutzt man den Forstweg, der auf der linken Seite des Baches zur Klamm führt. Nach einer Stunde Gehzeit gelangen wir zur Klammeingangshütte. Der Eintritt zur Klamm ist kostenpflichtig (3 Euro pro Person, für Alpenvereins-Mitglieder 1 Euro/Stand 2011). Die Klamm ist je nach Witterung von Mai bis Oktober geöffnet und ist zur Saison 24 Stunden am Tag zugänglich. Alternativ zur Höllentalklamm nutzt man als Weiterweg den Stangensteig (30 Minuten Mehraufwand).
Nun folgen wir dem rauschenden Bach über gesicherte Wege und durch Stollen durch die eindrucksvolle Höllentalklamm. Die dunkelsten Ecken und Stollen der Klamm sind beleuchtet. An mehreren Stellen regnet es regelrecht von den Wänden herunter, deshalb sollte man in der Klamm gut auf seine Kamera aufpassen. Nach einer halben Stunde treten wir aus der Dunkelheit und der Enge der Klamm heraus. Über einen breiten und teilweise mit Stufen ausgebauten Weg spazieren wir nun weiter bis zur Höllentalangerhütte, die wir zwei Stunden nach Aufbruch in Hammersbach erreichen. Von der Hütte blicken wir erstmals zum Gipfel der Zugspitze. Im Vordergrund dominieren allerdings die felsigen und markanten Riffelköpfe.
Nach der Höllentalangerhütte überqueren wir nach rechts ein Bachbett über eine schmale Brücke. Im Anschluss wandern wir über einen wenig steilen Weg weiter taleinwärts. Nach einem langgezogenen Linksbogen erreichen wir schließlich die Felswände und zugleich die ersten Klettereien. Ab hier herrscht Steinschlaggefahr und deshalb sollte der mitgebrachte Steinschlaghelm vom Rucksack auf den eigenen Kopf verfrachtet werden. Über Schrofen kraxeln wir aufwärts und gelangen zur ersten Drahtseilsicherung. Hier überwinden wir eine Steilstufe. In einer anschließenden Querung gelangen wir zur "Leiter", einer mit unzähligen Trittbügeln gesicherten Steilwand.
Nach dem Überwinden der Leiter steigen wir nochmals im Zickzack weiter empor und erreichen nach einer weiteren Querung das "Brett". Diese Steilwand ist mit Trittstiften gespickt und ermöglicht beim Überschreiten einen schönen Tiefblick. Auf das Brett folgt ein kurze Gehpassage, die uns zu einer schrofigen Rinne bringt. Nach dem Durchkraxeln der Rinne haben wir für die nächste Zeit die Klettereien erst einmal hinter uns gelassen. Wir befinden uns nun unterhalb der imposanten Riffelköpfe und wandern über einen schrofigen Pfad in unzähligen Serpentinen weiter bergan. Schon bald bauen sich vor uns die mächtigen Wände der Zugspitze und der darunter liegende Höllentalferner auf.
Wir erreichen nun ein Kar und marschieren auf dessen rechter Seite mühsam über Schutt weiter bergauf. Schließlich geben wir nach dem anstrengenden Schotterhatsch wieder einige unserer gewonnen Höhenmeter ab und steigen zum Höllentalferner hinunter. Am Rand des Höllentalferner montieren wir unsere Steigeisen und betreten das zu Beginn flache und spaltige Eis. Wir folgen dem sanft geneigten Gletscher aufwärts und peilen in einem großen Rechtsbogen den Einstieg zum Klettersteig an. Die Steigung nimmt schließlich noch einmal zu und vorbei an großen Spalten und gähnender Leere gelangen wir zum Klettersteigeinstieg, der die Schlüsselstelle unserer Zugspitz-Besteigung bereit hält.
Der rechte und alte Einstieg war im Herbst 2011 nicht mehr erreichbar. Weiter links befindet sich der neue Einstieg über ein schlaff herunterhängendes Drahtseil. Die Schwierigkeiten des Einstiegs hängen stark von den aktuellen Verhältnissen und der Schneelage ab. Zwischen Fels und Gletscher befindet sich eine Randkluft, deren Überwindung ebenfalls ein mehr oder weniger großes Hindernis darstellt. Schneebrücken sollten jedenfalls genau auf deren Tragfähigkeit geprüft werden. Über das lockere Seil hangelt man sich mit großem Kraftwaufwand die glatte und trittarme Wand empor. Diese Passage ist die anspruchsvollste Stelle der gesamten Zugspitzbesteigung.
Nach den ersten senkrechten Metern leitet uns das Drahtseil nach rechts, wo wir die ersten in den Fels geschlagenen Trittstifte erreichen. In einer Querung meistern wir einen kleinen Überhang, der das Umsichern nicht gerade erleichtert. Nach einer weiteren Querung finden wir uns Gehgelände wieder. Über einen schrofigen Pfad steigen wir so zu einem Band empor. Hier beginnt der längste Klettersteigabschnitt, der uns in der Folgezeit bis zum Gipfel bringen wird. Dem Band folgend gehen und kraxeln wir weiter ausfwärts zu einer Steilstufe mit Trittstiften. Nach dieser Wand und einem Block, der mittels Tritthilfen überklettert wird, folgen wir in moderater Steigung weiter einem Band und halten so auf den Gipfel zu.
Ein längerer Steilaufschwung lässt uns nochmal zügig an Höhe gewinnen, bevor uns eine Querung bis zu einem Grataufschwung bringt. Über den steiler werdenden Grat erreichen wir eine Scharte. Rechts von uns befindet sich nun die Bergstation der Eibseeseilbahn, rückblickend schauen wir hinunter zum Eibsee. An der Scharte wenden wir uns nach links und steigen unterhalb des Gipfels zum Ostgrat hinauf. In dieser wenig von der Sonne verwöhnet Passage können sich nach Schneefällen hartnäckige Schneereste halten. Am Ostgrat angelangt treffen wir auf den Abzweig zum Jubiläumsgrat. Von hier blicken wir auch erstmals hinunter auf das Zugspitzplatt und hinüber zur Aussichtsplattform der Zugspitze.
Am Ostgrat wenden wir nach rechts und queren den Gipfel auf seiner Nordseite. Am Ende der Seilsicherung angelangt biegen wir links ab und steigen über abgespeckte Felsen zum goldenen Gipfelkreuz der Zugspitze empor, das zugleich den höchsten Punkt Deutschlands markiert. Um zur Aussichtsplattform und zum Münchner Haus zu gelangen kraxeln wir vom Gipfel wieder hinunter, wenden uns dann nach links und steigen über eine Leiter und einige Trittbügel abwärts. Auf der anderen Seite tauchen wir dann in die unterirdische, betonierte und zivilisierte Gipfelwelt der Zugspitze ein. Schließlich suchen wir uns auf der Aussichtsplattform ein geeignetes Plätzchen und genießen trotz des Besucherandrangs den grezenlosen Ausblick über die bayerische und tiroler Bergwelt.
Abstieg: Nach dem anstrengenden und langen Anstieg nimmt man gerne eine der technischen Errungenschaften in Anspruch und lässt sich von der Zahnradbahn direkt zurück nach Hammersbach bringen. Alternativ dazu steigt man in die Eibseeseilbahn ein und am Eibsee in die Zahnradbahn um, die einen zurück nach Hammersbach bringt. Eine Talfahrt nach Hammersbach kostet mit beiden Verkehrsmitteln 27,00 Euro (Stand 2011). Zu Fuß dauert der Rückweg durch das Höllental gut fünf bis sechs Stunden. Alternativ ist auch ein Abstieg durch das Reintal (ca. 7 Stunden) nach Partenkirchen möglich. Hier empfiehlt es sich allerdings auf der Knorrhütte (2052 m, in 2 Stunden vom Zugspitzgipfel zu erreichen) zu übernachten.Alternativer Anstieg zur Zugspitze:
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
---|---|---|---|---|---|
770 m | - 1047 m | + 1:00 | 1:00 | Höllentalklamm, Klammeingangshütte | |
1049 m | - 1381 m | + 1:00 | 2:00 | Höllentalangerhütte | |
1381 m | - 2962 m | + 6:00 | 8:00 | Zugspitze | |
2962 m | - 1381 m | + 4:00 | 12:00 | Höllentalangerhütte | |
1381 m | - 1047 m | + 0:45 | 12:45 | Höllentalklamm, Klammeingangshütte | |
1047 m | - 770 m | + 0:45 | 13:30 | Hammersbach |