47.438135, 11.271139 (in Google Maps öffnen)
Gleich nachdem wir die Seilbahn verlassen haben, entdecken wir einen Wegweiser, der uns auf die möglichen Touren in der Region aufmerksam macht. Für heute haben wir uns den Rundgang um die Karwendelgrube ausgesucht. Im Uhrzeigersinn starten wir auf einem breiten Kiesweg unsere Tour. Schon nach ein paar Minuten haben wir, links des Hauptweges, den ersten Aussichtspunkt erreicht und betrachten das über einen Kilometer unter uns liegende Mittenwald. Dahinter erhebt sich das mächtige Wettersteingebirge mit der Oberen und Unteren Wettersteinspitze.
Gemütlich führt uns der Weg unter den Felsen der Westlichen Karwendelspitze zum nächsten Aussichtspunkt, dem östlichen Ende der Karwendelgrube. Ambitionierte Bergsteiger können von hier die Westliche Karwendelspitze besteigen, für Kinder ist dieser Abstecher allerdings nicht geeignet. Wir genießen den Ausblick über die Grenze nach Österreich, wo sich das Karwendelgebirge in seiner ganzen Pracht präsentiert. Angefangen von der gut vier Kilometer entfernten Pleisenspitze türmen sich nahezu unendlich viele Gipfel bis zum Horizont auf. Wir setzten unseren Weg fort und müssen uns schon bald entscheiden, ob wir die Tour mit einem Gipfel krönen wollen.
Wir entschließen uns, den für die Kinder etwas anstrengenderen Weg auf die Nördliche Linderspitze zu wagen. Wer auf den Gipfel verzichten möchte, setzt die Umrundung der Grube unterhalb des Gipfels fort. Obwohl wir mit einer Kraxe ausgestattet sind, zieht es der zweijährige Wanderer vor, den Weg alleine zu bewältigen. Wir machen einige Pausen und stehen bald auf dem höchsten Punkt der Wanderung. Von hier startet der Mittenwalder Höhenweg, ein einfacher, aber zeitintensiver Klettersteig, den wir aus nachvollziehbaren Gründen aber heute nicht machen werden. Anstelle dessen, lassen wir die Aussicht nach Westen auf das Wettersteingebirge und nach Osten auf das Karwendelgebirge wirken. Im Norden beobachten wir Klettersteiggeher, die auf dem Weg zur Westlichen Karwendelspitze sind. Im Süden reicht die Sicht über zahlreiche Gipfel bis tief in die Alpen.
Wir steigen nördlich des Gipfels ab und bewältigen sogar ein kleines, mittels Drahtseil gesichertes, Stück, bevor wir wieder den Hauptweg erreicht haben. Der kleinste Wanderer musste hierfür in der Kraxe Platz nehmen, wozu dieser nur unter erheblichem Protest bereit war. Dem Hauptweg folgen wir bis zum Fernrohr und weiter zur Gipfelstation. Bevor es zum Essen geht, wird noch ausgiebig der Tunnel zum Dammkar untersucht. Nach dem Essen ruht sich ein Elternteil auf der Sonnenterasse aus, während der Rest der Familie das Museum in dem Fernrohr besucht. Anschließend geht es mit der Seilbahn wieder hinunter nach Mittenwald.
Die Aussicht des heutigen Ausfluges bleibt uns hoffentlich noch lange in Erinnerung.
Bergstation der Karwendelbahn (2244 m), Tel. +49(0)8823 937676 0. Ganzjährig geöffnet.