47.308078, 11.519519 (in Google Maps öffnen)
Hüttenzustieg: Vom Halltaleingang oberhalb von Absam wandern wir über die Straße oder den Fluchtsteig ins Halltal zur zweiten Ladhütte (45 Minuten). Dort überqueren wir den Weißenbach und spazieren durch ein kleines Waldstück. Nach dem Wald durchwandern wir latschenbewachsenes Terrain, über das wir Bettelwurfreise erreichen. Über das Schotterkar wandern wir weiter zur Gamsgufel. Unter der überhängenden Wand, die von Gämsen bei schlechtem Wetter als Unterstand genutzt wird, befindet sich eine kleine Sitzgelegenheit. Nach diesem Rastplatz steigen wir durch die Schotterrinne mühsam und steil in vielen Serpentinen aufwärts.
Nach etwa 45 Minuten Gehzeit verlassen wir die Bettelwurfreise nach links und erreichen mit Drahtseilen und Tritthilfen gesichertes Band. Nach dem Band schlängelt sich der Weg durch Latschen weiter zügig aufwärts. Immer wieder müssen kleinere schrofige Stufen überkraxelt werden. Eine Stunde nach dem Verlassen der Bettelwurfreise gelangen wir zum Juchezer. Von diesem Wegpunkt können wir erstmals einen Blick auf die Bettelwurfhütte riskieren.
Vom Juchezer trennen uns allerdings weitere 45 Minuten Gehzeit von der Bettelwurfhütte. Der Weg führt nun flacher durch die Latschen hindurch und in einen Einschnitt hinein, der in leichter Kraxelei mit Drahtseilunterstützung verlassen wird. Zum Schluss geht es beinahe eben hinüber zur Bettelwurfhütte. Bereits von der Hüttenterrasse hat man eine wunderbare Aussicht über das Inntal zu den Tuxer und Stubaier Alpen. Hinterhalb der Hütte zeigt sich die Speckkarspitze, die in direkter Nachbarschaft zum Bettelwurf thront.
Aufstieg zum Kleinen Bettelwurf: Oberhalb der Hütte beginnt bei einem gelben Wegweiser der Anstieg zum Kleinen Bettelwurf. Über einen breiten und schrofigen Hang steigen wir steil den Wänden des Bettelwurfs entgegen. Schon bald mündet der Hang in einen Rücken. Gut 45 Minuten nach Aufbruch an der Bettelwurfhütte erreichen wir die Felsen und eine erste Klettersteigpassage. Die trittarme Stufe (B/C) ist gleichzeitig die Schlüsselstelle des Anstiegs zum Kleinen Bettelwurf. Nach dem drahtseilgesicherten Felsriegel steigen wir über Schrofen zügig aufwärts.
Bei einer kleinen Höhle wird eine Stufe überklettert (I). Im Anschluss geleitet uns ein Drahtseil unschwierig durch einen Riss hinauf. Nun folgt ein längeres Gehstück. Über Schotter und Schrofen gewinnen wir Band für Band schnell an Höhe. An einem letzten glattpolierten Riss wartet die finale Klettersteigstelle am Kleinen Bettelwurf. Nun wandern wir der Scharte zwischen Kleinem und Großen Bettelwurf entgegen, wenden uns aber noch vor der Einschartung nach links und folgen den roten Markierungen über die schottrige Flanke zum Gipfelkreuz des Kleinen Bettelwurfs hinauf.
Vom Gipfel blicken wir nun hinunter ins Vomper Loch und die Bergwelt des Karwendels jenseits dieses Taleinschnitts, an dessen Ende sich das Wettersteingebirge mit der Zugspitze ausmachen lässt. Vor uns baut sich nun der Große Bettelwurf, unser nächstes Ziel, in seiner ganzen Pracht auf.
Überschreitung zum Großen Bettelwurf: Wir steigen vom Gipfel des Kleinen Bettelwurfs über den Anstiegsweg hinunter und nun weiter in die Scharte zwischen den beiden Bettelwürfen hinein. Am Ende der Scharte beginnt der Klettersteig auf den Großen Bettelwurf.
Entlang eines Risses wird eine erste senkrechte Wandstufe (C) überwunden. Im Anschluss gelangt man zu einem Band, das ungesichert überklettert werden muss (I). Danach folgt eine weitere senkrechte Klettersteigpassage (C), die wieder von einem kurzen Gehstück abgelöst wird. Ein nächstes Band wird nach einem senkrechten Einstieg (C) im Zickzack überwunden (B). Wir gelangen auf einen Terrasse, in derern Anschluss ein Felsriegel frei überklettert werden muss (kurze Stelle II).
Über Blöcke steigen wir nun zwischen kleinen Felstürmen hindurch, wenden uns nach rechts und kommen zu einer finalen Klettersteigstelle (zu Beginn C, dann B), die am Ausstieg mit Tritthilfen entschärft wurde. Nun befinden wir uns am Gipfelgrat des Großen Bettelwurfs. Wir steigen rechts des Grats bleibend einige Meter über Blöcke nach unten und queren eine felsige Pyramide. Über Stufen klettern wir schließlich wieder zum Grat empor (I) und steigen über diesen teilweise ausgesetzt zum Gipfelkreuz des Großen Bettelwurfs hinüber.
Abstieg: Vom Gipfel folgen wir dem Grat wieder einige Meter in die Richtung, aus der wir gekommen sind und biegen bei der Drahtseilsicherung und der roten Markierung links ab. Nun steigen wir den gut gesicherten Eisengattergrat hinunter. Der Steig ist dabei deutlich einfacher als der Anstiegsweg vom Kleinen Bettelwurf (meist um A/B). Nach etwa 45 Minuten mündet der felsige Steig in einen grünen Rücken. Wir folgen dem breiten Rücken, der sich wenige Zeit später wieder zu einem Grat verengt.
Teilweise luftig wandern wir am grasbewachsenen Grat entlang, bis sich der Weg nach rechts wendet und uns zur Bettelwurfhütte hinunterführt. Kurz vor der Hütte kann man sich bei einer Verzweigung entscheiden, ob man direkt ins Halltal absteigen oder vor dem Abstieg der Hütte einen weiteren Besuch abstatten möchte. Bei beiden Varianten trifft man wieder auf den Anstiegsweg, der uns zurück über die Bettelwurfreise zur zweiten Ladhütte bringt. Über die ehemalige Mautstraße oder über den Fluchtsteig wandern wir in gut 30 Minuten zurück zum Parkplatz am Halltaleingang.
Bettelwurfhütte (2077 m), OeAV Sektion Innsbruck, Tel. +43 (0)5223/53353. Geöffnet von Anfang Juni bis Anfang Oktober.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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800 m | - 1060 m | + 0:45 | 0:45 | 2. Ladhütte im Halltal | |
1060 m | - 2077 m | + 2:30 | 3:15 | Bettelwurfhütte | |
2077 m | - 2650 m | + 1:45 | 5:00 | Kleiner Bettelwurf | |
2650 m | - 2725 m | + 1:00 | 6:00 | Großer Bettelwurf | |
2725 m | - 2077 m | + 1:30 | 7:30 | Bettelwurfhütte | |
2077 m | - 1060 m | + 1:45 | 9:15 | 2. Ladhütte im Halltal | |
1060 m | - 800 m | + 0:30 | 9:45 | Parkplatz Halltaleingang |