47.426842, 11.649074 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: An einer kleinen Hütte, der Falzturnalm, beginnt links, markiert durch einen gelben Wegweiser, der Weg 234. Dieser führt uns über die Dristlalm auf den Gipfel der Rappenspitze. Auf dem Pfad durch den Nadelwald überqueren wir bald eine Forststraße. Rasch an Höhe gewinnend lichtet sich langsam der Wald. Nach etwa 1,5 h haben wir den Einschnitt zwischen links dem Dristenkopf und rechts dem Hirschenkopf überwunden. Wir erreichen die von saftig grünen Almwiesen umgebene unbewirtschaftete Dristlalm.
Vorbei an einem kleinen Teich gewinnt der Pfad wieder an Höhe. Hinter uns beeindruckt der Gipfel des Dristenkopfs. Ein paar Minuten spazieren wir weiter nach Süden, bevor wir an einem Zaun erstmals den Gipfel der Rappenspitze erkennen können. Noch trennt uns jedoch ein tiefer Sattel von dem finalen Aufstieg. Der schmale Weg ist im letzten Winter etwas in Mitleidenschaft gezogen worden und erfordert ein wenig Konzentration. Trotzdem beeindruckt die neue Perspektive. Im Osten können wir den Bärenkopf entdecken. Vor uns erhebt sich die Kaserjochspitze.
Vorbei an ein paar Restschneefeldern haben wir die verlorene Höhe schnell wieder gutgemacht. Zahlreiche Enziane säumen nun die Wiesen am Weg. Der Ausblick nach Westen über das Falzthurntal hinweg auf die gegenüberliegenden Gipfel wird immer besser: Von West nach Ost zeigen sich das Sonnjoch, die Schaufelspitze, die Bettlerkarspitze, sowie das Falzthurnjoch. Kurz bevor der Kessel der Rappenspitze erreicht wird, kann noch vorbei am Dristenkopf ein Blick auf den Achensee und Teile von Pertisau geworfen werden. Der Gipfel liegt nun zum Greifen nah. Trotzdem trennt uns noch etwa eine Stunde von der Gipfelhalben.
Wir verlassen nun nach rechts den Weg 234 und beginnen mit dem finalen Gipfelanstieg. Geradeaus führt der Weg weiter zum Kaserjoch. Wer die Rundtour machen möchte und die anspruchsvolle Südflanke ausspart, kehrt im Abstieg wieder hierher zurück und marschiert anschließend über das Kaserjoch zur Naudersalm. Mit jedem Schritt den wir an Höhe gewinnen, wird das Panorama der umliegenden Berge beeindruckender. Fast lieblich wirkt im Norden die Seebergspitze im Vergleich zu den Felsriesen, die die Lamsenspitze im Westen umgeben. Schon bald haben wir die bedrohlich wirkende Nordwand der Rappenspitze umrundet. Noch einmal wird es steil, dann haben wir den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung erreicht.
Lange genießen wir den weit reichenden Blick über die Täler und Spitzen des Karwendelgebirges. Im Nordosten erhebt sich hinter dem Achensee das Rofangebirge mit dem Guffert und dem Hochiss. Juifen, Schreckenspitze und Seebergspitze säumen die andere Seite des Achensees. Im Westen zeigt sich neben vielen anderen Gipfeln die 2749 Meter hohe Birkkarspitze. Der Südwesten wird vom Hochnissl geprägt. Im Südosten reicht der Blick bis zu den schneebedeckten Eisriesen des Alpenhauptkamms.
Abstieg: Der Abstieg kann auf den gleichen Weg erfolgen und sollte etwa 2,5 h in Anspruch nehmen. Der Abstieg über den Sunntiger-Sattel zur Gramaialm (siehe GPS-Track und Bilder) ist anspruchsvoll und erfordert absolute Trittsicherheit!
Wir entscheiden uns über die anspruchsvolle Südflanke zum Sunntiger-Sattel abzusteigen. Über recht bröseliges Gelände erreichen wir, markiert durch wenige rote Punkte, den eigentlichen Grat. Eine Felsstufe ist durch mehrere Klammern entschärft und lässt sich gut abklettern. Unschwierig marschieren wir weiter, bis zum nächsten Felsriegel, den wir durch schrofiges Gelände links umgehen können. Noch einmal wird es steil, bevor wir auf dem nun immer leichter werdenden Weg den Sattel erreichen.
Im Sunntiger-Sattel angekommen halten wir uns links nach Südosten und steigen durch die Latschen weiter zur Naudersalm ab. Dort treffen wir wieder auf den Hauptweg, den wir, nun wieder ansteigend, rechts zum Rizuelhals-Sattel folgen. Die Gramaialm ist hier bereits angeschrieben. Rechts nach Westen marschieren wir durch die Latschen weiter zum Lunstsattel. Auch hier ist das Panorama herrlich anzusehen. Direkt vor uns präsentiert sich der Rauhe Knöll.
Im Lunstsattel wechselt noch einmal die Aussicht. Nun prägt vor allem die gewaltige Lamsenspitze das Bild während des Abstiegs. Zunächst noch recht human, dann aber immer steiler werdend steigen wir ins Falzthurntal ab. Nachdem wir riesige Schutthalden durchquert haben führt uns der Weg nach Norden. Wenig später sind die Häuser der Gramaialm sichtbar. Kaum dort angekommen machen wir es uns in der urigen Kasalm gemütlich. Ausgeruht treten wir nach einer kleinen Pause den Rückweg zur Falzturnalm an. Wie schon bei unserer Winterwanderung durchs Falzturntal haben wir den Ausgangort, die Falzturnalm nach gut 40 Minuten erreicht. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, dort den Tag ausklingen zu lassen.
Alpengasthaus Falzturn (1077 m), Tel. +43 (0)664 34 202 36. Geöffnet von Mai bis Ende Oktober und Mitte Dezember bis Ende März .
Alpengasthof Gramaialm (1263 m), Tel. +43 (0)5243 5166. Geöffnet von Ende April bis Anfang November und Ende Dezember bis Mitte März.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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1087 m | - 1645 m | + 1:30 | 1:30 | Dristlalm | |
1645 m | - 2223 m | + 2:00 | 3:30 | Rappenspitze | |
2223 m | - 1869 m | + 0:45 | 4:15 | Naudersalm | |
1869 m | - 1263 m | + 1:30 | 5:45 | Gramaialm | |
1263 m | - 1087 m | + 0:45 | 6:30 | Falzturnalm |