Erfurter Hütte (1834 m) - Spieljoch (2236 m) - Seekarlspitze (2261 m) - Grubascharte (2102 m) - Erfurter Hütte (1834 m)
Ingesamt anspruchsvolle Bergwanderung. Die beschriebene Rundtour besitzt zum Großteil Wandercharakter und führt über kleine, steinige Pfade. Der Einstieg zum Spieljochsteig ist kurzzeitig ausgesetzt. Bei der Überschreitung vom Spieljoch zur Seekarlspitze gilt es kurze, drahtseilgesicherte Passagen und steile, schrofige Pfade im abschüssigen Gelände zu bewältigen. Für diese Bergtour ist neben Trittsicherheit auch Schwindelfreiheit notwendig.
Autobahn München - Salzburg, Ausfahrt Holzkirchen. Über die B 318 vorbei an Warngau, über Tegernsee und Kreuth zum Achenpass, weiter über Achenkirch nach Maurach fahren und dort rechts Richtung Ortszentrum und Pertisau abbiegen. Nach der Ausfahrt an der folgenden Querstraße nochmal rechts fahren (Wegweiser „Rofanseilbahn“) und nach der Unterführung an den Parkplätzen der Talstation der Rofanseilbahn das Auto abstellen. Alternativ im Inntal die Autobahn München - Innsbruck an der Anschlussstelle Wiesing verlassen und der B 181 Richtung Achensee hinauf nach Maurach folgen. Von der Talstation Auffahrt mit der Rofanseilbahn zur Erfurter Hütte (Berg- und Talfahrt 22 Euro, Stand 2020. Alpenvereinsmitglieder erhalten bei Vorlage Ihres Ausweises eine Ermäßigung von 2 Euro).
Mit der Bahn von München über Rosenheim und Kufstein nach Jenbach (Fahrplan und Buchung). Von Jenbach weiter mit der Bus-Linie 8332 zur Haltestelle Maurach Rofanseilbahn Talstation (zur Fahrplanauskunft).
47.424208, 11.751487 (in Google Maps öffnen)
Die Seekarlspitze als zweithöchster Gipfel des Rofangebirges ist verglichen zur Hochiss ein eher ruhigeres Ziel rund um die Erfurter Hütte. Bedingt durch die Seilbahnnähe erlebt man freilich keine Bergeinsamkeit am Gipfel. Wer dennoch einem größeren Besucherandrang aus dem Weg gehen möchte, der ist mit der Besteigung der Seekarlspitze gut bedient. Idealerweise baut man diese zu einer Rundtour aus und steigt noch dem benachbarten Spieljoch aufs Haupt. Wir beginnen unsere Tour an der Erfurter Hütte und schlagen vorbei am Gschöllkopf den Weg zur Hochiss ein. Sobald wir die Westflanke des Spieljochs erreichen, führt uns ein kleiner und steiniger Steig hinauf zu seiner grasiger Gipfelkuppe. Der seilversicherte Übergang vom Spieljoch zur Seekarlspitze erfordert eine kurze Kraxelei im abschüssigen Gelände. Über den breiten Wiesenrücken folgt ein unschwieriger Anstieg zur Seekarlspitze, der herrliche Blicke auf die Nordabstürze von Spieljoch und Hochiss erlaubt. Am Gipfel thront seit 2020 ein schönes Kreuz aus Granit, welches an das 60-jährige Bestehen der Bergrettung Maurach erinnert. Zu guter Letzt passieren wir den Fuß des schroffen Roßkopfs und wandern weiter zur Grubascharte, welche sich ein Stück südwestlich der Rofanspitze befindet. Von der Grubascharte kehren wir wieder zurück zur Bergstation der Rofanseilbahn.
Wir verlassen die Bergstation der Rofanseilbahn (1830 m), lassen die Erfurter Hütte links liegen und spazieren mit Blick auf den Gschöllkopf hinunter zu einer Kreuzung. Dort gehen wir geradeaus weiter (Wegweiser „Hochiss, Spieljoch, Seekarlspitze“) und passieren die Mauritzalm (1845 m, bis hierhin auch zu Fuß in 2 ¼ Stunden von der Talstation in Maurach, siehe Tour zur Rofanspitze). Gleich nach der Alm kommen wir zu einer Weggabelung und wählen den linken (oberen) Pfad. Der moderat ansteigende Weg leitet uns in einem sanften Rechtsbogen am Gschöllkopf vorbei. Nach einem kurzen Abstieg kommen wir zu einem schrofigen Wegabschnitt (Drahtseilsicherung), der uns steiler bergauf führt. In kurzen Kehren steigen wir schließlich zu einem grasigen Hochplateau empor. Dort wenden wir uns leicht nach rechts und folgen der Beschilderung in Richtung Hochiss und Spieljoch.
Über das kuppige Wiesengelände halten wir in nordöstlicher Richtung auf die Wände des Spieljochs zu. Kurz vor erreichen der Felsen warnt uns ein Schild vor drohendem Steinschlag. Wir folgen dem Wandfuß weiter nordostwärts und treffen schon bald auf einen Abzweig. Hier verlassen wir den Pfad zum Hochiss, halten uns scharf rechts und schlagen über Schrofen den beschilderten Steig zum Spieljoch ein (Drahtseilsicherung). Nach dem Einstieg leiten uns kurze Kehren über die abschüssige Flanke zügig aufwärts. Durch eine schrofige Rinne erreichen wir den sanften und weitläufigen Wiesenrücken des Spieljochs. In nordöstlicher Richtung streben wir zu Beginn in moderater Steigung und zum Schluss hin steil dem Gipfel entgegen. Knapp unterhalb des Gipfels passieren wir einen Wegweiser und erreichen nach einer Gehzeit von 1 ½ Stunden den ungeschmückten Spieljoch-Gipfel (2236 m).
Vom Gipfel gehen wir wenige Meter hinab zum Wegweiser und wenden uns dort nach links („Seekarlspitze, Grubascharte“). In nordöstlicher Richtung streben wir auf einen felsigen Zinken zu und treffen an dessen Fuß auf eine Drahtseilsicherung. Rechtshaltend kraxeln wir nun über Schrofen einige Meter bergab und verlieren im Anschluss über kurze und steile Serpentinen weitere Höhenmeter. Ein drahtseilgesicherter Quergang bringt uns schließlich in den Sattel zwischen dem Spieljoch und Seekarlspitze hinunter. Dort treffen wir auf eine unbeschilderte Weggabelung und schlagen den linken (oberen) Pfad ein. Dieser leitet uns zu Beginn direkt über den grasigen Bergrücken und später in Serpentinen zum imposanten Gipfelkreuz der Seekarlspitze (2261 m) hinauf (30 Minuten ab dem Spieljoch).
Über den Hinweg wandern wir vom Gipfel zur Einsattelung zwischen Seekarlspitze und Spieljoch zurück. Dort wenden wir uns scharf nach links und schlagen den unbeschilderten Pfad ein, der uns in südöstlicher Richtung in sanfter Steigung aufwärts leitet. Dabei queren wir die Südseite der Seekarlspitze und erreichen in einem Linksbogen den Einstieg zum Seekarlspitze-Klettersteig. Auf Höhe des Einstiegs biegen wir rechtshaltend in einen markierten, aber nicht beschilderten Pfad ein. Der kleine Weg leitet uns in südöstlicher Richtung bergab und auf die schroffe Westseite des Rosskopfs zu. Nach zwei Kehren steuern wir den Fuß des Bergstocks an und umrunden den Rosskopf in einem großzügigen Linksbogen an seiner Südseite. Sobald wir die Felsen hinter uns gelassen haben, queren wir im Wiesengelände nordostwärts. Vor uns erblicken wir bereits die Grubascharte, die zu ihrer Rechten von der markanten Grubalackenspitze begrenzt wird.
Unser Pfad vollzieht zu guter Letzt einen Rechtsbogen und wir stehen 40 Minuten nach Aufbruch an der Seekarlspitze an der Grubascharte (2102 m). Von der Grubascharte genießen wir nun den herrlichen Blick über den Grubasee zum Sagzahn und zum Vorderen Sonnwendjoch. Wer sich noch nicht ausgelastet fühlt, kann von der Scharte innerhalb von 30 Minuten auch noch weiter zur Rofanspitze (2259 m) wandern. Für den direkten Rückweg schlagen wir den Pfad ein, der uns mit Blick zum Rosskopf in südwestlicher Richtung abwärts leitet. Durch eine Wiesenmulde kommen wir zu einem Schilderbaum, lassen den Abzweig zur Haidachstellwand links liegen und gehen geradeaus weiter. Wir passieren die Haidachstellwand und steigen im Anschluss in westlicher Richtung über schrofige Steige in eine Senke hinab. Aus dieser wandern wir in einem großzügigen Linksbogen hinauf zur Mauritzalm, über die wir zur Bergstation zurückkehren.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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1834 m | - 2236 m | + 1:30 | 1:30 | Spieljoch | |
2236 m | - 2261 m | + 0:30 | 2:00 | Seekarlspitze | |
2261 m | - 2102 m | + 0:40 | 2:40 | Grubascharte | |
2102 m | - 1834 m | + 0:50 | 3:30 | Erfurter Hütte |