Erfurter Hütte (1834 m) - Einstieg "Obholzer Gedächtnis-Klettersteig" (2020 m) - Clesida (2080 m) - Haidachstellwand (2192 m)
Charakter: Mäßig schwieriger Klettersteig. Die meisten Passagen liegen im Bereich (
B) oder (
B/C). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung für eine Begehung. Eine Beschreibung für die Wanderung auf die Haidachstellwand ist
hier zu finden.
Besondere Ausrüstung: Klettersteigset und Steinschlaghelm
Dauer des Klettersteigs: Eine Stunde
Exposition des Klettersteigs: Vorwiegend Nord
Anfahrt: Die Autobahn München - Salzburg an der Anschlußstelle Holzkirchen verlassen und über Tegernsee und Achensee nach Maurach fahren. Dort weiter der Beschilderung bis zur Rofanbahn folgen. Mit der Rofanbahn geht es zur Erfurter Hütte. Wer sich die Bahn sparen möchte, muss etwa 2 ½ Stunden zusätzlich für den Aufstieg rechnen.
Seilbahnpreise: Berg- und Talfahrt 18,50 Euro, Alpenvereinsmitglieder 16,50 Euro (Stand 2013).
Geo-Koordinaten des Ausgangspunkts:47.424654, 11.752501 (
in Google Maps öffnen)
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Von den "Achensee 5-Gipfel-Klettersteigen" im Rofangebirge gehört der Steig auf die Haidachstellwand zu den weniger oft begangenen. An der fehlenden Aussicht vom Gipfel liegt das sicherlich nicht. Vielleicht eher daran, dass er von der Gruberscharte, im Gegensatz zu den anderen Steigen auf den
Rosskopf, Seekarspitze, Spieljoch und
Hochiss, schlichtweg "in der falschen Marschrichtung" liegt oder im Abstieg genommen werden muss. Uns soll das nicht weiter stören, da wir uns für heute ohnehin die Wand als einzigen Gipfel auserkoren haben.
Zustieg: Wir sparen uns den Anstieg zur Erfurter Hütte und beginnen unsere Tour an der Bergstation der Rofanseilbahn. Diese liegt nur wenige Meter von der Erfurter Hütte entfernt liegt. Seilbahnverweigerer finden hier in der Beschreibung "Aufstieg zur Rofanspitze" mehr Informationen zu dem 2 ½ stündigen Aufstieg zur Erfurter Hütte. Wir machen uns auf und folgen an der Mauritzalm vorbei an den Wegweisern zur Gruberscharte und dem "Achenseer 5-Gipfel-Klettersteig (Haidachstellwand, Rosskopf und Seekarlspitze)". Schon hier machen die felsigen Gipfel des Rofan Lust, den Klettergurt anzulegen. Vorbei an dem Übungsklettersteig marschieren wir direkt auf die Haidachstellwand zu. Über uns thront der mächtige Zacken des Rosskopf (2246 m). Etwa eine Stunde später zweigen wir vor der Gruberscharte rechts ab und erreichen den Einstig an der Nordwand der Haidachstellwand.
Obholzer-Gedächtnis-Klettersteig: Schon auf den ersten Metern beginnt der Klettersteig genussvoll. Gut gesichert und mit Zuhilfenahme weniger künstlicher Tritte gewinnen wir schnell an Höhe. Der ostseitige Anstieg bis zum Clesida beinhaltet auch ein kurzes Gehstück durch die Latschen, bevor es dann nochmal steiler, aber nicht wirklich schwierig wird. Von dem 2080 Meter hohen Nebengipfel hat man einen prächtigen Blick ins Zillertal und auf den weiteren Wegverlauf zum Hauptgipfel. Sogar ein kleines Gipfelkreuz samt Gipfelbuch ist vorhanden. Während wir ein wenig rasten, genießen wir die Aussicht auf die Gipfel des Rofan. Schön lassen sich auch die vor uns kletternden Begeher auf der nun folgenden Etappe beobachten.

Der weitere Weg führt uns wieder ein paar Meter von der kleinen Spitze hinab, bevor wir nach einem weiteren, diesmal etwas längeren Gehstück den zweiten Teil des Steiges in Angriff nehmen. Ähnlich schwierig bzw. leicht (B-B/C) wie am Anfang klettern wir nun den Grat zum Hauptgipfel hinauf. Das interessante Gelände lässt hoffen, dass sich der Grat noch ein wenig dahinzieht. Dem ist aber nicht so. Trotzdem sind wir nicht enttäuscht, denn ein weiteres Highlight überrascht uns am Ende des Steiges. Es gilt eine kleine Seilbrücke zu überwinden. Leider ist aber nur wenige Meter danach der Klettersteig endgültig zu Ende.

Über Gehgelände setzen wir nun unseren Weg zum Gipfel fort und genießen anschließend bei einer Gipfelhalben die Aussicht. Im Süden erstreckt sich der Alpenhauptkamm. Markant sticht der Gipfel des 3664 Meter hohen
Großvenediger oder der Große Löffler (3379 m) hervor. Wenn auch etwas kleiner, dafür aber nicht weniger imposant, sind die nahen Gipfel des Rofan. Im Nordwesten die Dalfazerwand, weiter im Norden folgen Spieljoch, Seekarspitze und Rosskopf. Im Nordosten, überhalb der Gruberscharte, sind die Rofanspitze, der Sagzahn und das Vordere Sonnwendjoch zu sehen.
Beschriftetes Panoramabild: Ausblick von der Haidachstellwand
Abstieg: Der Abstieg von der Haidachstellwand erfolgt im Süden. Wahlweise kann nach einem kurzen Gehstück der Normalweg rechts verlassen werden um zwei mit "B" eingestufte Passagen zu durchklettern. Auch diese sind gut mit Drahtseil und künstlichen Tritten gesichert, so dass wir auch im Abstieg keinerlei Schwierigkeiten haben. Gleich danach treffen wir wieder auf den Pfad, der uns wieder über die Mauritzalm zurück zur Erfurter Hütte führt.
Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit:
Erfurter Hütte (1834
m),
DAV Sektion Ettlingen, Tel.: +43 (0)5243 / 5517, geöffnet
von Weihnachten bis Ostern und von Pfingsten bis Mitte Oktober.