47.333887, 11.564312 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Ausgehend von der Hinterhornalm gewinnen wir, zunächst nach Norden, später nach Nordosten, auf einem steil ansteigenden Pfad schnell an Höhe. Durch den lichten Wald und vorbei an Latschen erreichen wir schließlich ein Schotterfeld. Schön können wir von dort nochmal einen Blick auf die Alm und den Parkplatz werfen. Je weiter wir aufsteigen, nun wieder direkt nach Norden, umso felsiger wird der Steig. Schließlich erreichen wir den Grat und setzen unseren Weg mit Blick auf den ersten Gipfel, den Hundskopf, nach Westen fort.
Wir passieren die ersten drahtseilgesicherten Passagen und können, soweit es die Wolken zulassen, immer wieder einen Blick ins Vomper Loch und auf die im Norden liegende Hinterautal-Vomper-Kette, auch Karwendelhauptgruppe genannt, werfen. An einem Steinhaufen verzweigt sich der Steig. Der Weg nach rechts führt zunächst an der Nordseite am Gipfel vorbei und über den Felix-Kuen-Steig von Westen auf den Gipfel. Wir bleiben links und steigen auf dem Ostgrat weiter zum Hundskopf auf. Der Grat wird nun stellenweise deutlich schmäler. Im typischen A-Klettersteiggelände erreichen wir schließlich den Gipfel des Großen Hundskopf.
Der Abstieg vom Hundskopf erfolgt im Westen. Steil und etwas anspruchsvoller wie im Aufstieg klettern wir über einen kurzen Klettersteig (B) in den Sattel, der Hundskopf und Tratenspitze miteinander verbindet. Der weitere Wegverlauf ist nun gut einsehbar. Wir wandern auf eine Felsstufe zu, die wir ein Stück links des Grates in leichter Kletterei überwinden. Anschließend führt uns der Steig wieder zurück zum Grat, dem wir nun bis zur Tratenspitze folgen. Nach Norden reicht der Blick tief in das gut 1000 m unter uns liegende Vomper Loch. Die Gipfel der Karwendelhauptgruppe hüllen sich an diesem Tag meist in Wolken. Nach Südwesten blicken wir auf den Eingang zum Wipptal.
Den Gipfel der Tratenspitze haben wir stets vor Augen, nur manchmal schiebt sich eine der Wolken auch über unsere Bergkette und verdeckt die Sicht. Der Grat wird mit zunehmender Höhe schmäler und ausgesetzter. Kurz vor dem Gipfel haben wir einen wunderschönen Blick auf die Felsformationen nördlich des Gipfels, auf den Bockkarturm. Sehr ausgesetzt, technisch aber unspektakulär erreichen wir auf der Nordseite unseres Grates den Verbindungsgrat zum Bockkarturm. Von dort geht es in Kletterei (I-II) bis zum Gipfel der Tratenspitze. Unter dem mächtigen Gipfelkreuz gönnen wir uns eine kleine Pause und lassen die beeindruckende Bergwelt auf uns wirken.
Nicht weniger luftig geht es weiter zur Walderkampspitze. Zunächst klettern wir ein Stück ab und wandern anschließend weiter auf dem Grat nach Westen. Schön sind rechts, im Nordwesten die Fallbachtürme zu sehen. Der Grat wird nun immer schmäler, ein paar Felstürme umgehen wir auf der Südseite, bevor wir den Gipfel der Walderkampspitze erreichen. Ein Gipfelkreuz hat die Kuppe nicht, aber immerhin das Kreuz der Hohen Fürleg rückt nun langsam in greifbare Nähe.
Noch einmal wird es beim Übergang von der Walderkampspitze zur Hohen Fürleg eng auf dem Grat, dann stehen wir vor dem Gipfelkreuz der Hohen Fürleg. Im Westen zeigt sich über dem Fallbachkar der mächtige Gipfel des Großen Bettelwurfs. Im Norden sticht die Grubenkarspitze, etwas weiter östlich in der Karwendelkette, der Hochglück aus dem Panorama hervor. Der Süden ist geprägt vom Blick auf das Inntal und die dahinter liegenden Tuxer Alpen. Ein Stück weiter rechts zeigt sich der Eingang zum Wipptal.
Abstieg: Auch wenn der Gipfel nun erreicht ist, der schwierigste Teil, der Abstieg ins Fallbachkar steht uns noch bevor. Hierzu überschreiten wir den Gipfel wenige Meter nach Westen und halten uns dann links, immer den blass-roten Punkten folgend. Schnell wird es ausgesprochen steil und vor allem sehr bröselig. Es empfiehlt sich immer wieder mal stehen zu bleiben um nach den nächsten Punkten Ausschau zu halten, da sich der Steig kaum von der übrigen Umgebung unterscheidet.
Bald führt uns der Weg zu einer Rinne, in der wir eine ganze Weile absteigen. Diese mündet in noch steileres Gelände (II). Spätestens hier klettern wir nur noch nach der Drei-Punkt-Regel, da Tritte und Griffe im typischen Karwendelgestein nur allzu gern mal ausbrechen. Wir halten uns wieder nach links und treffen auf eine weitere Rinne, an deren Ende das Gelände allmählich sanfter wird. Schließlich erreichen wir den Schotter des Fallbachkar und laufen deutlich entspannter bergab bis zum grünen Auslauf des Talkessels.
Wir halten uns rechts und queren auf einem gut ausgeprägten Pfad unterhalb der Großen Wechselspitze Richtung Kleine Wechselspitze. Links von uns setzt sich steil das Fallbachkar fort. Auch wir verlieren ein paar Höhenmeter, die wir aber zum Teil gleich wieder gutmachen. Wir passieren einen eingeklemmten Felsbrocken und stehen bald auf dem Grat, der den Ausläufer zur Kleinen Wechselspitze bildet. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen und statten dem Gipfelkreuz einen Besuch ab. Neben dem herrlichen Blick ins Inntal zeigt sich von hier auch schön das Halltal nach Westen.
Nach unserem kleinen Exkurs gehen wir wieder die wenigen Meter zurück und steigen in der Rinne, nun links von uns, weiter ab. Wir müssen wieder klettern, durch die Begrenzung nach links und rechts fühlt sich das aber deutlich entspannter an, als beim Abstieg ins Fallbachkar. Auch hier hat sich ein Fels in der Rinne verklemmt unter dem wir durch müssen. Dieser ist deutlich größer als der letzte und das Highlight der Rinne.
Am Ende der Rinne halten wir uns rechts und treffen wenig später auf den Weg, der nach rechts, bergauf zur Großen Wechselspitze führt. Wir biegen in diesen links ein uns steigen steil, nahezu in der Direttissima ab. Schon bald erleichtert uns ein Drahtseil das Vorankommen. An der Nägelwand geht es auf einem Klettersteig (C) in die Wechselscharte. Unser nächstes Ziel die Hüttenspitze glänzt schon geraume Zeit vor uns in der Sonne und lässt erahnen, dass es wieder ein Stück bergauf geht.
Der Aufstieg zur Hüttenspitze erfolgt von der Südseite, wir umgehen durch den Sattel nach links die abweisende Nordwand und klettern über Fels und Latschen ca. 100 Hm auf. Am kleinen Gipfelkreuz machen wir eine Pause. Im Norden ist die Große und Kleine Wechselspitze zu sehen, sowie die Rinne dazwischen, über die wir abgestiegen sind. Für den weiteren Abstieg halten wir uns noch eine Weile am Grat der Hüttenspitze nach Westen. Schön können wir ins Halltal blicken und rechts an den Hängen die Bettelwurfhütte erkennen. Über ein Schotterfeld wandern wir zur Merkelrinne, die uns steil bergab durch die Latschen zum nahen Wald führt.
Etwa 100 Höhenmeter führt uns der Weg steil bergab, bevor wir eine kleine Lichtung erreichen. An der Gabelung biegen wir links ab und folgen von nun an den Wegweisern zur Hinterhornalm. Lang zieht sich der Weg, ohne allzu große Höhenunterschiede durch den Wald. Erst am Schluss, nachdem man den dritten Graben durchquert hat, gewinnt der Steig deutlich an Höhe und kündigt die nahe Straße an. Froh bald am Parkplatz zu sein, schlendern wir mit der Gewissheit, daß wir diese anstrengende, aber auch eindrucksvolle Tour nicht so schnell vergessen werden, die letzten Meter bis zum Auto.
Hinterhornalm (1522 m), Tel. +43 (0)664/996 283 55. Geöffnet je nach Schneelage von Mitte Mai bis Anfang November.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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1522 m | - 2229 m | + 1:45 | 1:45 | Hundskopf | |
2229 m | - 2510 m | + 2:00 | 3:45 | Tratenspitze | |
2510 m | - 2570 m | + 1:00 | 4:45 | Hohe Fürleg | |
2570 m | - 2099 m | + 2:30 | 7:15 | Kleine Wechselspitze | |
2099 m | - 1858 m | + 1:15 | 8:30 | Hüttenspitze | |
1350 m | - 690 m | + 2:30 | 11:00 | Hinterhornalm |