Die Pforzheimer Hütte (auch Adolf-Witzenmann-Haus) ist ein Schutzhaus in den Stubaier Alpen und liegt im Gleirschtal. Erreichbar ist die Hütte am schnellsten von St. Sigmund im Sellrain. Der Zustieg durch das schöne Gleirschtal erfolgt bis zur Talstation der Materialseilbahn über einen breiten Fahrweg. Dabei wird nach einer knappen Stunde Gehzeit die bewirtschaftete Gleirschalm passiert. Zu guter Letzt schlängelt sich ein kleiner Pfad vom Talboden, durch den sich der Gleirschbach und der Walfeskarbach ihre Wege bahnen, bis zur Hütte empor.
Ein bekanntes Gipfelziel in Hüttennähe ist der Zwieselbacher Rosskogel (3081 m). Der Berg gilt als relativ leicht erreichbarer 3000er und kann ohne Gletscherberührung bestiegen werden. Im Winter ist der Zwieselbacher Rosskogel eine beliebte Skitour. Der steile Anstieg aus dem Walfeskar zum Gipfel erfordert Trittischerheit und eine ausgesetzte Passage am Gipfelgrat auch unbedingt Schwindelfreiheit. Bis zum höchsten Punkt muss man ab der Hütte mit einer Gehzeit von 3 Stunden rechnen. Weitere beliebte Dreitausender im Umkreis sind der Zischgeles (3004 m) und die Schöntalspitze (3002 m). Bis zum Gipfelglück benötigt man ab der Hütte jeweils 4 Stunden Gehzeit. Schneller zu erreichen sind mit 2 ½ Stunden Aufstiegszeit die Haidenspitze (2975 m) oder über das Gleirschjöchl der Gleirscher Rosskogel (2994 m).
Auf der Sellrainer Hüttenrunde ist die Pforzheimer Hütte einer der Stützpunkte. Die je nach Route 7 bis 9-tägige Hüttentour hat ihren Ausgangspunkt in Sellrain. Zur Auswahl stehen die alpine und die hochalpine Runde. Die Pforzheimer Hütte wird auf der alpinen Variante auf der 4. Etappe und während der hochalpinen Route auf der 5. Etappe erreicht. Bei ersterer Runde beginnt die 4. Etappe am Westfalenhaus und leitet über die Zischgenscharte zur Pforzheimer Hütte. Die hochalpine 5. Etappe hingegen nimmt an der Winnebachseehütte ihren Anfang und führt via Zwieselbachjoch und Gleirschjöchl zum Schutzhaus. Weiter gehts am nächsten Tag auf der alpinen Route über das Gleirschjöchl bzw. auf der hochalpinen über den Zwieselbacher Rosskogel und das Fidaskar zur Schweinfurter Hütte im Zwieselbachtal.
Eingeweiht wurde das Schutzhaus der DAV-Sektion Pforzheim im Jahre 1926 nach zweijähriger Bauzeit. Kurz vor der Jahrtausendwende erhielt das Gebäude einen geräumigen Anbau mit neuen Sanitäranlagen und einer modernen Küche. Geöffnet ist die Pforzheimer Hütte im Sommer von Mitte Juni bis Ende September und zur Skitourensaison von Mitte Februar bis Ende April. Für Übernachtungen stehen insgesamt 68 Schlafplätze zur Verfügung. Davon befinden sich 28 Plätze in 2er-, 4er- und 6er Zimmern sowie 40 weitere Plätze in Lager.
Autobahn München - Innsbruck - Bregenz, Ausfahrt Zirl Ost. Der Sellrainstraße über Kematen, Sellrain und Gries nach Sankt Sigmund folgen und am Ortsbeginn am Gleirschtalparkplatz das Auto abstellen (Parkgebühr als Tagesticket 5 Euro, bei 2 bis 10 Tagen Aufenthalt 10 Euro, Stand 2022).
Mit der Bahn nach Innsbruck (Fahrplan und Buchung) und vom Hauptbahnhof in Innsbruck weiter mit der Bus-Linie 4166 zur Haltestelle St. Sigmund im Sellrain, Gleirschtal (zur Fahrplanauskunft).
Vom Parkplatz Gleirschtal in St. Sigmund im Sellrain in 2 ½ Stunden (790 Höhenmeter).
Vom Parkplatz am Eingang ins Gleirschtal wandern wir über den asphaltierten Fahrweg südwestwärts, passieren den Waldspielplatz und überqueren den Gleirschbach. Nach der Brücke bleiben wir stets am Teerweg, der uns zur bewirtschafteten Gleirschalm bringt. An der Jausenstation halten wir die Grundrichtung bei und kommen nach ausgedehnten Almwiesen zur Lourdesgrotte. Nach der Grotte nimmt die Steigung des Weges zu und gelangen später zur Talstation der Materialseilbahn. Gleich nach dem Gebäude wenden wir uns nach rechts und schlagen einen Pfad ein, der uns über den Gleirschbach sowie den Walfeskarbach bringt. Nach dem Talboden wandern wir in mehreren Kehren aufwärts und peilen zu guter Letzt die Pforzheimer Hütte an. Kurz vor dem Schutzhaus überqueren wir nochmals den Walfeskarbach und erreichen im Anschluss den Hütteneingang.