47.978147, 11.468202 (in Google Maps öffnen)
Wegbeschreibung: Der Ausgangsort der zweiten Etappe des Münchner Jakobswegs befindet sich am Kloster Schäftlarn. Obwohl wir den Weg vom Kloster zur S-Bahnstation Ebenhausen-Schäftlarn bereits von der ersten Etappe kennen, wollen wir am offiziellen Beginn starten und besuchen deswegen zunächst die nahe Klosteranlage. Hierzu halten wir uns südlich des Bahnhofs links und wandern auf der Wolfratshauser Straße zum Ortsausgang nach Nordwesten. Nach einem Parkplatz biegen wir rechts in den Rodelweg ab. Noch bevor wir den Supermarkt erreichen, führt uns nach links ein Fußweg in die Isarauen. Das Kloster Schäftlarn ist hier ausgeschildert. Vorbei an der hölzernen Kapelle Maria Rast, spazieren wir den steilen Hang hinunter und biegen an der Hauptstraße rechts ab. Wenig später stehen wir vor der Klosterkirche St. Dionys und Juliana. Kurz statten wir dem Gotteshaus einen Besuch ab und testen anschließend die weltlichen Darreichungen des Klosterstüberls. Im Glauben gestärkt und vor allem mit vollem Bauch wandern wir anschließend zurück zum Bahnhof Ebenhausen-Schäftlarn.
Kurz bevor wir den Bahnhof erreichen, überqueren wir auf der Poststraße die Gleise und wandern weiter auf der Lechnerstraße nach Nordwesten. Gut sichtbar ragt links der Straße der spitze Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Benedikt in den Himmel. Über die Neufahrner Straße verlassen wir im Westen Ebenhausen. Kaum ein Auto ist auf dem geteerten Weg unterwegs. Wir passieren ein Gehöft und beobachten zahlreiche Pferde, die auf den Weiden neben dem Weg grasen. An einer Kreuzung spazieren wir geradeaus weiter. Nach einem kleinen Waldstück entdecken wir links von uns, direkt vor der Unterführung der Autobahn A95, eine kleine Wallfahrtskapelle. Die Neufahrner Waldkapelle ist über der Eingangstür mit der die Jakobsmuschel geziert. Auch der Innenraum ist liebevoll gestaltet und spricht im besonderen die hier vorbeikommenden Wallfahrer an.
Unter der Autobahn hindurch führt uns der Weg über die Felder weiter nach Neufahrn. Auf den Anhöhen im Wald sind südlich von uns einige mächtige Windräder zu sehen. Wie auf der gesamten Strecke ist auch in Neufahrn der Jakobsweg gut beschildert. Der Wegweiser an der Kirche verrät uns, dass es noch 8 Kilometer nach Starnberg sind. Gleich daneben lädt der Jägerwirt zum Weißwurstfrühstück. Auf dem Harkirchener Weg verlassen wir im Westen den kleinen Ort und spazieren an Obstbäumen vorbei, direkt auf eins der Windräder zu. Schnell haben wir den nahen Wald erreicht. Zwei Abzweigungen ignorieren wir, an einer weiteren Kreuzung biegen wir links nach Süden ab. Wenig später führt uns der Weg in westliche Richtung, weiter nach Harkirchen. Wir durchqueren die kleine Ortschaft und stehen danach vor einer Entscheidung. Zwei Varianten des Jakobswegs stehen hier zur Auswahl: Rechts über Starnberg den Weg fortzusetzen oder etwas südlicher von Berg aus, den Starnberger See mit dem Schiff zu überqueren. Wir entscheiden uns für den Weg über Starnberg. Nur wenige Minuten später zweigen wir links nach Manthal ab und gönnen uns, nachdem wir nun ja den anstrengenderen Weg gewählt haben, in der Manthaler Wirtschaft ein kalorienreiches Mittagessen.
Nach der Mahlzeit setzen wir unseren Weg nach Westen zum Starnberger See fort. Auf der Manthalerstraße geht es hierzu zunächst nach Kempfenhausen. Links von uns ist schön das Schloss zusehen. Das Areal rund um das Bauwerk gehört der Stadt München und beherbergt heute ein Multiple-Sklerose-Zentrum. Bergab wandern wir auf der Milchbergstraße zur Hauptstraße, überqueren diese, und spazieren ein paar Meter südlich über den Seeweg zum Ufer des Starnberger Sees. Vorbei an schmucken Villen geht es nun auf dem Uferweg weiter nach Norden. Im Süden erheben sich über der Wasserlinie des Starnberger See die Alpen. Ruhebänke laden zur Rast ein und zahllose Wasservögel baden im See. Im Norden überqueren wir auf einer recht hohen Brücke die Würm, die auch den Zugang zum Starnberger Hafen darstellt. Auf dem Nepomukweg geht es weiter nach Westen. An den Bahngeleisen halten wir uns links und erreichen entlang des Schienenwegs die Uferpromenade. Der Bahnhof Starnberg befindet sich nur wenige Meter nördlich von uns. Wer hier die Wanderung unterbrechen möchte, immerhin haben wir schon 12 km hinter uns, erreicht die S-Bahn durch eine Unterführung.
Wir marschieren heute weiter und nutzen daher die zweite Unterführung, die uns zur Bahnhofstraße bringt. Geradeaus folgen wir dieser, überqueren die B2 und wandern auf der Söckinger Straße weiter. Schon bald zweigt nach links die Maisinger-Schlucht-Straße ab. Diese nutzen wir, um vorbei am Wasserwerk Starnberg, zu einer Parkanlage zu gelangen. Zunächst über Wiesen, später im schattigen Wald, führt uns der leicht zu gehende Weg entlang des Maisinger Bach weiter nach Westen. In der Schlucht informiert uns eine Schautafel über die im Bach vorhandenen Fische wie die Bachforelle, die Mühlkoppe und die Aitel. Auch auf die Geologie der Schlucht, deren Wände aus Nagelfluh besteht, wird eingegangen. Mehrmals überqueren wir auf kleinen Brücken den Maisinger Bach, bevor wir nach etwa 20 Minuten die ersten Häuser von Maising erreichen. Ein paar Meter gehen wir weiter auf der Schluchtstraße und biegen anschließend rechts in die Ortsstraße ab. Diese bringt uns in den Ortskern, wo sich auch das Gasthaus Georg Ludwig befindet.
In einer Rechtskurve der Hauptstraße wandern wir geradeaus weiter. Der Maisinger See ist hier mit 0,8 km angeschrieben, bis nach Andechs sind es noch knapp 11 km. Über Weideland führt uns der Weg zum Maisinger Seehof, der sich direkt neben der Dammmauer zum Maisinger See befindet. Auch hier ist meist für Speis und Trank gesorgt, so dass man sich nochmal gut für die weitere Wegstrecke stärken kann. Von der Staumauer hat man einen wunderschönen Blick auf das Gewässer. Schilf säumt weite Teile des Ufers. Bereits 1939 wurde das Gelände zum Naturschutzgebiet erklärt. Bequem geht es entlang des Fallbach nach Süden, wenig später nach Westen, auf Aschering zu. Nach dem Feuerwehrhaus halten wir uns rechts und spazieren auf dem Pöckinger Weg zur Ortsmitte mit der Filialkirche St. Sebastian. Davor halten wir uns rechts nach Nordwesten und biegen dann links in den Bachweg ein. Dieser mündet wenig später in den Andechser Weg, auf dem wir nach Westen die Ortschaft verlassen.
Auch hier grasen auf den Weiden neben dem Weg zahlreiche Pferde. Wir passieren ein Wegkreuz und eine kleine Andachtsstätte zu Ehren der Jungfrau Maria, bevor der Weg in den Wald eintaucht. Gut mit der Jakobsmuschel beschildert, durchqueren wir auf der breiten Schotterstraße den Forst. Wir bleiben dabei stets auf dem Hauptweg und ignorieren die nach rechts und links abzweigenden Wirtschaftswege. Am Ende des Waldes erreichen wir eine Straße, der wir etwa 200 Meter links nach Süden folgen. Anschließend überqueren wir die Straße und biegen in einen etwas unscheinbaren Weg auf der gegenüberliegenden Seite nach Westen ab. Der Pfad mündet auf einen Feldweg, der wenig später direkt an der JVA-Rothenfeld vorbeiführt. Froh, auf der richtigen Seite des Zaunes zu stehen, wandern wir weiter auf die viel befahrene Starnberger Straße zu. Auf dem parallel verlaufenden Fuß- und Radweg spazieren wir noch etwa 300 Meter nach Westen, bevor auf der gegenüberliegenden Seite ein kleiner Parkplatz abzweigt. Wir wechseln die Straßenseite und erreichen über den Parkplatz einen Waldweg. Kaum haben wir die Bäume hinter uns gelassen, können wir auch schon den Zwiebelturm der Klosterkirche Andechs erkennen.
Das Ziel vor Augen wandern wir über einen Kreuzweg auf das Kloster zu. Der breite Schotterweg führt leicht bergab an einem Friedhof vorbei und steuert auf den riesigen Parkplatz vor dem Klosterberg zu. Dort angekommen steigen wir den Heiligen Berg hinauf und besuchen zunächst die Klosterkirche Andechs. Südlich der Kirche befindet sich, markiert durch ein Kreuz, ein kleiner Aussichtspunkt. Schön kann man von dort über Erling hinweg auf die Alpen schauen. Auch sollte ein Besuch des hiesigen Bräustüberls nicht fehlen. Neben deftigen Speisen ist die Lokalität vor allem wegen des Andechser Doppelbocks bekannt. Eigentlich ist die zweite Etappe des Münchner Jakobsweg hier zu Ende. Da wir die Etappen als Tagesausflug gehen, marschieren wir an diesem Tag noch weiter nach Herrsching. Gottlob geht der Weg durch das Kiental im Westen der Anlage zunächst bergab. Weiter nach Norden Richtung Herrsching werden die Füße dann schon schwer. Über die Kienbachstraße erreichen wir die ersten Häuser. Weiter entlang des Kienbaches marschieren wir nach Westen zum Bahnhof Herrsching. Spätestens wenn man in der S-Bahn nach Hause fährt, weiß man, was man an diesem Tag geschafft hat.