48.022485, 11.093917 (in Google Maps öffnen)
Wegbeschreibung: Wer wie wir am Bahnhof Utting ankommt, spaziert zunächst über den Michl-Sirch-Weg nach Osten zum Ufer des Ammersees. Dort halten wir uns rechts und beginnen nach Süden den zweiten Teil der 3. Etappe des Münchner Jakobswegs. Zunächst ist es uns nur kurz vergönnt entlang des Ufers zu marschieren. Über einen kleinen Weg gelangen wir zur Eduard-Thony-Straße, der wir nun nach links eine ganze Weile lang folgen. Wir passieren das Gelände des Augsburger Seglerclubs und halten uns wenig später vor einem Bahnübergang links. Die Straße führt nun am Künstlerhaus und des heutigen Mathias-Gasteiger-Museums vorbei. Gasteiger schuf neben vielen anderen Werken z. B. das Brunnenbüberl am Stachus, welches sicherlich schon jeder Münchner gesehen hat. Nachdem wir wieder die Bahntrasse erreicht haben, marschieren wir, erst auf der Straße, später auf einem Pfad, durch das Naturschutzgebiet Seeholz nach Riederau. Schnurgrade und wenig abwechslungsreich erreichen wir nach knapp 3 km Riederau, welches wie Utting über einen Bahnhof verfügt.
Unspektakulär geht es weiter auf der Straße "Seeweg Süd" auf Dießen zu. Am Restaurant Seehaus haben wir die die Gelegenheit auf einem Steg weit auf den See hinaus zu spazieren. Schön können wir von dort das schilfbewachsene Ufer betrachten. Im Osten, auf der anderen Seite des Sees, entdecken wir die Spitze der Klosterkirche von Andechs. Weiter der Straße nach Süden folgend, passieren wir den Bahnhof Sankt Alban und statten wenig später der Kirche St. Alban einen Besuch ab. Der heilige Alban von Mainz hat der Legende nach seinen abgeschlagenen Kopf zu der Stelle gebracht, an der er bestattet werden wollte. Eine Figur mit dem Kopf in der Hand ziert das kleine Kirchlein. In der Hoffnung, dass uns der Heilige nicht heute Abend in der Dämmerung entgegenkommt, spazieren wir weiter Richtung Dießen. Gut 10 Minuten später haben wir dort den Bahnhof erreicht.
Ein Stück dahinter, gleich nach der Anlegestelle der Ammerseedampfer, verlassen wir das Ufer des Ammersees. Unter den Schienen hindurch spazieren wir auf der Mühlstraße nach Westen. Direkt am Rathaus überqueren wir die vielbefahrene Prinz-Ludwig-Straße und spazieren, leicht ansteigend auf der Herrenstraße weiter nach Westen zum Marienmünster. Recht schön ist auf einem Gebäude links von uns der Einzug der Mechthild von Dießen ins Kloster zu sehen. Wenig später bestaunen wir den herrlichen Innenraum des Marienmünster Dießen, welches wegen seiner Deckenfresken bekannt ist. Über den Kirchensteig spazieren wir weiter nach St. Georgen und besuchen dort die Filialkirche Sankt Georg. Anschließend verlassen St. Georgen auf der Burgwaldstraße nach Süden.
Nach gut 100 m biegt die Straße nach rechts ab, wir wandern aber geradeaus weiter und tauchen über den Burgwald-Lehrpfad in den Wald ein. Der Jakobsweg ist auch hier gut ausgeschildert und führt uns schon bald nach Westen zum Mechthildisbrunnen. Schon immer kurzsichtig und mit zunehmendem Alter auch von Weitsichtigkeit geplagt, nutzen wir die Gelegenheit und befeuchten unsere Augen mit dem kühlen Nass, denn dem Wasser werden Heilkräfte bei Augenleiden zugesagt. Vorbei an der Burgkapelle setzten wir unseren Weg nach Südwesten fort. Bald treffen wir auf eine Straße, an der Wessobrunn nach links ausgeschildert ist. Im Nebel marschieren wir durch Wiesen weiter. An einer Verzweigung halten wir uns rechts.
Nach etwa 3 km treffen wir auf eine Schranke und halten uns rechts, nur wenig später wieder links. Im Forst Bayerdießen überqueren wir den Michelbach und später den Kohlgraben. An den zahlreichen Kreuzungen ist der Jakobsweg bzw. Wessobrunn immer deutlich angeschrieben, sodass wir keinerlei Orientierungsschwierigkeiten haben. Kurz vor Haid lichtet sich dann auch der Nebel und wir haben nach einem kleinen Hügel eine fantastische Aussicht auf die Bayerischen Alpen.
Auch nach Wessobrunn ist es nun nicht mehr weit. Leicht bergab erreichen wir die Mauer des ehemaligen Klosters und halten uns dort rechts. Wir bewundern den aus dem 13. Jahrhundert stammenden Römerturm und besichtigen die Barockkirche, in der auch ein altes Kreuz, aus der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik zu sehen ist. Auch dem Brunnenhaus statten wir einen Besuch ab. Zahlreiche Fische tummeln sich davor in eingefassten Becken.
Weiter nach Osten passieren wir die 2009 errichtete Mariengrotte und spazieren anschließend weiter nach Süden zur Tassilolinde. Der Legende nach träumte hier Herzog Tassilo bei einem Jagdausflug von drei Quellen, die in einem Punkt zusammenflossen und ein Kreuz bildeten. Sein Begleiter "Wezzo" fand wenig später die Quelle. 753 gründete Herzog Tassilo an dieser Stelle das Benediktinerkloster "Monasterium Wezzofontanum". Weiter nach Süden erreichen wir die Schmuzerstraße, der wir nach rechts zum Ortskern folgen. Beim Metzger am Brunnen lassen wir diese Etappe ausklingen und genießen die ausgezeichnete Brotzeit, die uns die Metzgerfrau zusammenstellt.