München & Umgebung

Auf den Spuren des Jakobswegs - Etappe 5 von Rottenbuch über Steingaden nach Lechbruck

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Tourdaten:

Gesamtgehzeit:  8:15 h
520 Höhenmeter
27,5 Kilometer

Eine lange, aber auch überaus abwechslungsreiche Etappe führt uns von Rottenbuch nach Lechbruck

  • Der Süden ist geprägt von der Aussicht auf die Ammergauer und Allgäuer Alpen
  • Zu einem besonderen Highlight der Tour gehört die 1754 fertiggestellte und zum UNESCO-Welterbe erklärte Wieskirche
Tourenbericht von Tom Lindner
Datum der Tour:  09.05.2021

Wegverlauf:

Rottenbuch - Wildsteig - Wieskirche - Steingaden - Lechbruck am See

Charakter:

Gut 27 km lange Wanderung auf Fuß-, Feld- und Waldwegen, sowie auf wenig befahrenen Straßen.

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Mit Bus & Bahn:

Den Ausgangspunkt erreicht man von München aus mit dem Zug nach Weilheim. Von dort weiter mit dem Bus 9651 Richtung Füssen bis zur Haltestelle Klosterhof, Rottenbuch. (Fahrplan und Buchung). Mit dem Bayern-Ticket fahren bis zu 5 Personen für 29 Euro + 10 Euro je Mitfahrer nach Rottenbuch.

Geo-Koordinaten des Ausgangspunkts:

47.735918, 10.966415 (in Google Maps öffnen)

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Tourenbeschreibung:

Der Blick auf die Alpen, die weit über die Landesgrenzen bekannte Wieskirche, der Brettleweg nach Steingaden und auch das dortige Münster - all das trägt dazu bei, dass auf dem Weg von Rottenbuch nach Lechbruck keinesfalls Langweile aufkommt. Trotzdem bekommt man auch diese Etappe nicht geschenkt. Nach gut 27 Kilometern glühen dem einen oder anderen sicherlich die Füße. Aber auch hier hat der liebe Gott an uns gedacht: Sowohl in Wies, als auch in Steingaden locken verschiedene Gaststätten mit bayerischen Schmankerln, so dass man sich auf dieser Etappe zwar Blasen holen kann, aber keinesfalls mit knurrendem Magen wandern muss!

Wegbeschreibung:

Bereits am Vortag haben wir der wunderschönen Klosterkirche Mariä Geburt in Rottenbuch einen Besuch abgestattet, so dass uns, abgesehen von einem Frühstück, nichts aufhält die Klosteranlage über die Klosterhofstraße nach Norden zu verlassen. Wir passieren das 1758 erbaute Torhaus, welches einst neben dem Quartier des Torwärters auch ein Gefängnis und im oberen Geschoss eine Schule beherbergte. Vorbei am Maibaum und einem Denkmal erreichen wir die Peitinger Straße, die wir überqueren und unseren Weg nach Norden zum Ortsteil Solder fortsetzen. Etwa 400 m wandern wir auf der Straße weiter in den Ortsteil, bevor wir, den Schildern des Jakobswegs folgend, nach rechts auf einen kleinen Pfad einbiegen. Nur wenig später treffen wir erneut auf die Straße und verlassen Rottenbuch über Solder nach Westen.

Hundert Meter nach den letzten Häusern biegen wir links in den Wildsteiger Weg ein. Vorbei an zwei Höfen und durch ein kleines Waldstück führt uns der breite und anfangs geteerte Weg nach Südwesten. Wir treffen schließlich auf die vielbefahrene Steingadener Straße, mit dem dahinterliegendem Schwaigersee. Wir halten uns rechts und können auf einem kleinen Pfad neben der Straße gefahrlos weiter nach Wildsteig marschieren. Noch vor dem eigentlichen Ort nutzen wir eine Unterführung um auf die andere Straßenseite zu gelangen. Anschließend spazieren wir direkt auf die Dorfkirche St. Jakob zu. Ein kleines Tal trennt uns in der Ortschaft von dem Gotteshaus. Der Gegenanstieg zum Kirchberg führt uns an einer wunderschönen Lourdesgrotte vorbei. Wir statten noch der kleinen Kirche einen Besuch ab, bevor wir Wildsteig auf dem Wiesweg nach Südwesten verlassen.

Durch die Wildsteiger Ortsteile Unterbauern, Unterhausern und Holz wandern wir nun zum Illachmoos. Einer Informationstafel am Wegesrand entnehmen wir, dass hier bis 1851 die Illach zur Fischzucht aufgestaut wurde. Im richtigen Winkel zeigt die bedruckte Plexiglasscheibe, wie die Gegend damals ausgesehen hat. Der Jakobsweg zweigt nun nach rechts ab und führt uns durch das Illachmoos. Wir orientieren uns an den Wegweisern nach Wies und spazieren, nachdem wir den Schwarzenbach überquert haben, durch den Wald nach Südwesten. An der katholischen Landvolkshochschule biegen wir links ab und haben wenig später Wies erreicht.

Vorbei an einem riesigen Parkplatz und einigen Gasthäusern gelangen wir zu der berühmten Wieskirche, die mit vollem Namen "Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies" heißt. Seit 1983 gehört der Rokokobau zum Weltkulturerbe. Neben dem Gnadenbild des gegeißelten Heilands faszinieren uns vor allem die herrlichen Fresken, welche die Decken der Kirche schmücken. Auch für das leibliche Wohl ist nahe der Kirche gesorgt. Zusammen mit zahlreichen Touristen und anderen Pilgern statten wir einem der Wirtshäuser einen Besuch ab, um uns für den Weitermarsch zu stärken.

Satt und auch ein wenig träge, brechen wir auf und nehmen den nächsten Abschnitt, von Wies über den Brettleweg nach Steingaden, in Angriff. Kurz müssen wir uns orientieren um zwischen den Häusern den Beginn des Weges zu entdecken, dann können wir im Westen von Wies durch ein Drehkreuz starten. Über eine Wiese, von der man nochmal einen schönen Blick auf die Kirche hat, gelangen wir ins Wiesfilz. Der Brettleweg macht hier seinem Namen alle Ehre. Auf langen Brettern durchstreifen wir die einzigartige Moorlandschaft, bis wir schließlich den Wald erreichen. Nun auf breiten Forstwegen orientieren wir uns an den Wegweisern nach Steingaden. Wir halten uns erst rechts, später links und erreichen so den Haareckbach. Grob dem Bachlauf folgend passieren wir an einer Wiese ein Wegkreuz und treffen schließlich im Ortsteil Schlögelmühle auf die Füssener Straße. Dieser folgen wir rechts ein Stück nach Norden, bevor wir auf einen kleinen Pfad wechseln können. Vorbei an einem Sägewerk und weiter geradeaus auf der Welfenstraße, erreichen wir das nächste Highlight unserer Tour: Das Welfenmünster in Steingaden.

Vor den Doppeltürmen des Münsters fällt uns zunächst der Klostergarten mit seinen zahlreichen Kräutern ins Auge. Wir umrunden die romanische Johanneskapelle, einen aus Sandsteinquadern errichteten Rundbau, der von der Straßenseite als solcher aber nur schlecht zu erkennen ist. Durch ein Tor und über den Friedhof gehen wir zur prachtvoll ausgestatteten Klosterkirche St. Johannes Baptist. Danach statten wir dem westlicher Kreuzgangflügel mit Brunnenkapelle einen Besuch ab, der den letzten erhaltenen Teil des Konventgebäudes darstellt. Anschließend verlassen wir wieder über den Friedhof das Münster und setzen über den Marktplatz unsere Wanderung nach Westen fort.

Vorbei am Kriegerdenkmal erreichen wir die B17. Diese überqueren wir und halten uns nach dem Neuhausbach rechts. Über die Krankenhausstraße, später "Auf der Egg", verlassen wir Steingaden im Westen. Von einer kleinen Anhöhe aus haben wir nun über die Wiesen nach Süden einen wunderschönen Blick auf die Ammergauer und Allgäuer Alpen. Der Eggweg führt uns leicht bergab nach Urspring. An der Kirche biegen wir links in den Keltenweg ein, bevor wir wenig später die Lechbrucker Straße erreichen. Wir biegen rechts ab und müssen etwa 100 m an der Staatsstraße entlang marschieren, bis wir links nach Steingädele abbiegen können.

Schnell haben wir die kleine Ansiedelung erreicht. Noch vor der Kapelle halten wir uns rechts und folgen dem Wegweiser Richtung Premer Filz. Von den ebenfalls angeschriebenen 3 Kilometern nach Lechbruck sollte man sich nicht täuschen lassen: Der Jakobsweg führt in einer großen Schleife nach Süden um den Premer Lechsee, so dass wir heute noch fast 9 Kilometer lang unterwegs sein dürfen. Zunächst führt uns der Weg noch ein Stück nach Westen, bevor wir nach Süden abbiegen und auf dem Moorlehrpfad mitten durch den Premer Filz marschieren. Auf Informationstafeln erfahren wir allerlei Fakten zu dem Moor und auch welche Mythen und Legenden man sich über die Gegend erzählt hat. Sogar eine halbversunkene Figur können wir in einem der Tümpel entdecken.

Nachdem wir den Wald hinter uns gelassen haben, ist der Blick auf das herrlich anzusehende Alpenpanorama erneut frei. Über den Moorweg erreichen wir den nördlichen Teil von Prem. An der Röthenbachstraße biegen wir rechts ab und marschieren weiter zur vielbefahrenen Schongauer Straße. Kurz müssen wir uns dort orientieren, bevor wir nach einer kleinen Brücke die Straßenseite wechseln und auf einem Pfad, vorbei an dem Sägewerk zum Lech marschieren können. An einer Staustufe führt uns nun der Weg am Ufer entlang nach Süden.

Der breit aufgestaute Lech bildet hier den Premer Lechsee. Wasservögel tummeln sich auf der Seeoberfläche und im Süden sind weiterhin die Berge zu sehen. Einen guten Kilometer wandern wir auf dem malerischen Weg nach Süden, bevor wir an der Lechstaustufe 2 die Uferseite wechseln. Wieder entlang des Lechs, diesmal nach Norden, wandern wir nach Lechbruck. Dort statten wir der Kirche Mariä Heimsuchung einen Besuch ab, die sich im Ortskern auf einer kleinen Anhöhe befindet. Anschließend lassen wir den langen Tag zu Ende gehen und freuen uns in einem der Gasthäuser auf unser Abendessen.




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