Gardaseeberge

Sentiero degli Scaloni und Sentiero dell Anglone

3

Tourdaten:

Gesamtgehzeit:  3:45 h
550 Höhenmeter
7,5 Kilometer

Ponte Romano - Sentiero degli Scaloni - Aussichtspunkt Crozoalm - Sentiero dell Anglone - Dro - Ceniga

Charakter: Auf der gut 7 ½ Kilometer langen Strecke müssen ca. 550 Höhenmeter überwunden werden. Sowohl der Aufstieg über den Sentiero degli Scaloni als auch der Abstieg über den Sentiero dell Anglone sind mittels Drahtseilen versichert und führen durch ausgesetztes Gelände. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind für die Begehung Voraussetzung. Ungeübten wird angeraten, ein Klettersteigset zu benutzen. Aufgrund der Steinschlaggefahr wird zudem ein Helm empfohlen.

Besondere Ausrüstung: Neben einem Helm sollten Ungeübte zudem eine Klettersteigausrüstung für die Begehung nutzen. Ausreichend Getränke mitnehmen!

Anfahrt: Vom Gardasee kommend nach Norden über Arco Richtung Dro fahren. Noch vor Dro befindet sich in der Ortschaft Ceniga links der SS44 ein Parkplatz. Die Tour startet gegenüber auf der Via al Ponte (Wegweiser Ponte Romano).

Geo-Koordinaten des Ausgangspunkts:

45.950789, 10.901334 (in Google Maps öffnen)

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Die gewaltigen Felswände westlich von Dro wirken auf den ersten Blick nahezu unüberwindlich. Aber bereits vor mehr als hundert Jahren wurde mit den kühn angelegten Steigen Sentiero degli Scaloni und der Sentiero dell Anglone eine verhältnismäßig einfache Route gefunden, das Plateau am Osthang des Monte Brento zu erreichen. Während in der damaligen Zeit vorrangig Jäger und Holzarbeiter die Wege nutzten, werden die seilversicherten Routen heute von Wanderern begangen. Unterschätzen sollte man die Wege allerdings nicht: Zwar sind die wenigen anspruchsvollsten Stellen nicht schwieriger als auf einem A-B Klettersteig, bieten aber durchaus Potenzial für tödliche Stürze.

Wegbeschreibung: Von dem kleinen Parkplatz starten wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite der SS44 nach Westen und spazieren auf der Via al Ponte zur Ponte Romano. Auf der historischen Brücke aus der Römerzeit überqueren wir die Sarca. Rechts der Brücke befindet sich auch ein kleiner Badeplatz, den wir nach der Tour für ein erfrischendes Bad nutzen werden. Wir halten uns auf der anderen Uferseite rechts und marschieren auf dem unteren geteerten Weg ein Stück nach Norden. Der Sentiero degli Scaloni ist hier auf dem Weg 428 bereits angeschrieben. Ein wenig später halten wir uns an einem kleinen Tor links und beginnen mit dem Aufstieg. Über einen Pfad, der sich in mehreren Serpentinen der Felswand nähert, erreichen wir schließlich den Einstieg.

Wer möchte, legt hier sein Klettersteigset an. Ein Helm ist in jedem Fall sinnvoll. Nach den ersten Metern in typischem A-Gelände queren wir den Hang nach Süden. Wir meistern eine weitere Felsstufe und haben nach Nordosten eine wunderschöne Aussicht auf Dro und den schneebedeckten Monte Cornetto. Der Weg bleibt ausgesetzt. Technisch begegnen uns zunächst keinerlei Schwierigkeiten mehr, ein Fehltritt ist hier aber definitiv auch nicht angebracht.

Nachdem wir eine Madonnenfigur passiert haben, treffen wir auf die erste hölzerne Aufstiegshilfe, eine Art Mischung aus Treppe und Leiter. Die zusammengebundenen Balken sind ein wenig ungewöhnlich, aber gut zu gehen. Dahinter müssen wir nochmal im A-Gelände klettern, bevor sich eine weitere, nun etwas längere Treppe anschließt.

Neben dem Blick auf Dro wird auch die Sicht nach Süden in Richtung Arco immer besser. In ein Band, das sich steil nach oben zieht, wurden zahlreiche Stufen geschlagen, welche uns nun den Aufstieg erleichtern. Ein weiteres Mal heißt es zupacken, dann wird das Gelände leichter und wir erreichen die Hangkante. Nur wenige Schritte weiter finden wir auch ein Wandbuch und tragen und in dieses gleich ein.

Einen unscheinbaren Pfad nach rechts ignorieren wir. Erst am beschilderten Dos Tondo auf 507 Metern halten wir uns rechts und folgen dem Wegweiser Percorso alle Cavre nach Nordosten. 5 Minuten später erreichen wir die Felshöhlen und Baracken der Waldarbeiter, die hier in früheren Zeiten Holz geschlagen haben. Wir passieren die Quelle Fonti Albi, die aber nicht mehr für Trinkwasser genutzt werden darf. An einer Fahrstraße biegen wir rechts ab und spazieren weiter zum Bivacco Crozolam.

Wir halten uns rechts und wandern zur Hangkante. Hier erwartet uns eine Aussichtsplattform, von der durch kleine Fernrohre die gegenüberliegenden Bergspitzen identifiziert werden können. Auch die Aussicht auf Dro und das Sacratal können wir von hier nochmal in vollen Zügen genießen. Über einen kleinen Pfad (Cavra) steigen wir ein Stück weiter ab. An der Abbruchkante ist ein alter Lastenaufzug, bestehend aus einem hölzernen Dreibein und einem Stahlseil, aufgebaut. Mit dieser schlichten aber effektiven Konstruktion wurde früher das Holz zu Tal gebracht.

Weitgehend eben marschieren wir an der Hangkante entlang nach Norden, bis wir wieder auf den Hauptweg treffen. Dort halten wir uns rechts und orientieren uns an den Wegweisern nach Dro. Allmählich verlieren wir wieder an Höhe, der Weg bleibt zunächst aber technisch noch einfach. Im Dunst können wir im Süden den Monte Colodri erkennen, auf den auch ein einfacher Klettersteig führt. Am Abzweig Lastoni in 445 Metern Höhe halten wir uns rechts und steigen nun steil bergab. Dro ist hier mit einer Stunde Gehzeit angeschrieben.

Auch der Abstieg durch die Felswand ist seilversichert, insgesamt jedoch einfach zu gehen, wie der Aufstieg im Süden. Zahlreiche in den Felsen gehauene Stufen erleichtern uns auch hier das Vorankommen. Noch einmal können wir schön die Sicht durch das Sarcatal nach Süden genießen. Der Steig endet schließlich an einer kleinen Kapelle, an der wir uns rechts halten. Am rechten Ufer der Sarca führt und der Weg direkt zurück zur Brücke Ponte Romano. Da der Ausblick zum Monte Cornetti jedoch bei jedem von uns Lust auf Eis ausgelöst hat, überqueren wir an der nächsten Brücke die Sarca und genießen am Dorfplatz von Dro eine kühle Leckerei. Glücklich marschieren wir anschließend entlang der Hauptstraße zurück zum Parkplatz in im Ortsteil Ceniga.

Einkehrmöglichkeiten:

Unterwegs keine. In Dro befinden sich mehrere Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.


Autor: Tom Lindner


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