Parkplatz-Martelltal (2060 m) - Zufallhütte - Rifugio Nino Corsi (2264 m) - Hohenferner - Cima Marmotta, Köllkuppe (3330 m)
Mittelschwierige Skihochtour auf den Skitourenhausberg der Zufall- und Marteller Hütte. Die letzten Meter zum Grat sind recht steil und müssen, insbesondere bei wenig Schnee zu Fuß mit Steigeisen bewältigt werden. Neben einer kompletten Skitourenausrüstung ist für diese Tour auch eine Gletscherausrüstung, sowie Kenntnisse der Spaltenbergung notwendig.
Steilere, nördlich ausgerichtete Stufen befinden sich unterhalb der Marteller Hütte, beim Aufstieg über die Seitenmoräne des Zufallferner und kurz vor dem Gipfelgrat. Unbedingt die Hinweise des Lawinenwarndienst beachten!
Vom Reschenpass kommend auf der SS38 Richtung Meran fahren. Bei Goldrain ins südlich gelegene Martelltal einbiegen. Weiter über Morter dem Pass am Zufrittsee vorbei bis zum Ende folgen und dort parken.
46.488304, 10.68738 (in Google Maps öffnen)
Wer von der Zufallhütte oder der Marteller Hütte eine Skitour startet, hat oft den Monte Cevedale oder die Zufallspitze im Visier. Neben diesen zweifellos bekanntesten Skitourengipfeln im Martelltal, locken aber noch zahlreiche andere Ziele, deren Aussicht durchaus mit den prominenten Gipfeln mithalten kann. Ein besonders beliebter und dank der Nordhänge bis weit in den Frühling mit Ski begehbarer Berg ist die Köllkuppe oder Cima Marmotta, wie der Grenzberg zwischen Südtirol und dem Trentino im italienischen heißt. Unterschätzen sollte man die Tour aber nicht. Auch hier gilt es immerhin 1100 hm zu bewältigen. Zudem führt die Tour über einen Gletscher und setzt daher eine entsprechende Ausrüstung und Erfahrung damit voraus.
Grade einmal 200 Höhenmeter trennen den Parkplatz am Ende der Passstraße von der Zufallhütte. Wir starten über einen kleinen Hang nach Westen und treffen nach ein paar Minuten auf den Wirtschaftsweg, dem wir, leicht ansteigend durch den Wald folgen. Nach dem Madritschbach wird das Gelände offener und wir setzen unseren Aufstieg, nun nach Süden fort. Unter der Materialseilbahn hindurch umrunden wir nach Osten die Kuppe, auf der wir die Zufallhütte bereits vom Parkplatz aus gesehen haben. Nach insgesamt einer guten halben Stunde haben wir die Zufallhütte erreicht.
Die eigentliche Tour beginnt am zugefrorenen Wasserfall, ein Stück hinter der kleinen Herz-Jesu-Kapelle. Über eine von der Hütte aus nicht sichtbare Rinne steigen wir nach rechts auf und können nach ein paar Metern links durch einen Spalt die Felsstufe überwinden. Von der nächsten Stufe haben wir einen wunderschönen Blick auf die Zufallhütte und das Martelltal. Vorbei an einer Staumauer erreichen wir schließlich das weitgehend flache Areal unterhalb der von hier nicht sichtbaren Marteller Hütte.
Am Abzweig zur Marteller Hütte marschieren wir leicht links nach Südwesten weiter durch das flache Gelände. Auf der gegenüberliegenden Talseite lässt sich bereits der Einschnitt erkennen, über den zahlreiche Skitourengeher aufsteigen. In mehreren Spitzkehren kämpfen wir uns durch den vereisten Schnee in den darüberliegenden kleinen Sattel. Spätestens beim Anblick des blauen Eises, das unter der spärlichen Schneeschicht hindurchschimmert, ist jeder mit der Entscheidung zufrieden, rechtzeitig die Harscheisen angelegt zu haben - oder erlebt, wenn er die Eisen materialschonend im Rucksack hat, den ersten spannenden Augenblick der Skitour.
Am Ende des Hanges führt der Weg nach links zur Marteller Hütte. Wir halten uns rechts und wandern noch für gut einen Kilometer nach Südwesten, direkt auf den Fürkeleferner zu. Nachdem wir links nach Südosten eine geeignete Stelle gefunden haben, die in der Sonne liegt und uns zudem geeignet erscheint die Seitenmoräne zu überwinden, steigen wir zum Sommerweg auf. Wunderschön sind dabei im Westen die Zufallspitze und das Felsenriff mit den Drei Kanonen zu sehen. In etwa 2750 m Höhe wird es wieder ein wenig flacher. Nach Osten wandern wir in einen kleinen Talabschluss, halten uns aber noch bevor es wieder merklich steiler wird nach links. In einem großen Bogen nach Norden, grob dem Sommerweg folgend, erreichen wir schließlich den Hochferner (Vedretta Alta).
Anfangs recht flach marschieren wir nun in südliche Richtung auf die Scharte rechts der Köllkuppe zu. Der Gipfel selbst hebt sich kaum vom Gipfelgrat ab. Etwa einen Kilometer zieht sich der Weg über den Gletscher. In der Scharte neben der Köllkuppe und einen kleinen Nebengipfel rechts davon wird es zunehmend steiler. Der vereiste und in Schollen gefrorene Schnee verspricht heute kein Abfahrtsvergnügen. Wir richten ein ´Skidepot ein und steigen weiter zu Fuß auf. Auf den letzten Metern folgen wir einer Rinne durch den Felsen zum Grat.
Dort werden wir von einem wunderschönen Panorama empfangen. Im Süden zeigt sich die Brenta, im Südwesten glänzt das Eis der Gletscher am Palòn de la Mare. Auch der Gipfel des Monte Cevedale ist schön zu sehen. Der Weg weiter zum schlichten Gipfelkreuz führt uns unschwer am Grat entlang nach Osten, auf die Veneziaspitzen zu. Nach ein paar Minuten stehen wir am für uns heute höchsten Punkt, am Gipfel der Köllkuppe, alias Cima Marmotta und genießen die Frühjahrssonne.
Eine ganze Weile bestaunen wir das Panorama. Im Süden sind wunderschön die Spitzen der Brenta zu sehen. Rechts neben dem Grat zu den Veneziaspitzen blicken wir auf den flach erscheinenden Gletscher Vedretta Careser. Vom Südwesten bis Nordosten ist der mächtige Ortler-Hauptkamm zu sehen. Vor allem die Königsspitze, der Monte Zebru und der Ortler ziehen die Blicke der Skibergsteiger auf sich.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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2060 m | - 2264 m | + 0:45 | 0:45 | Zufallhütte - Rifugio Nino Corsi | |
2264 m | - 3330 m | + 4:00 | 4:45 | Cima Marmotta - Köllkuppe | |
3330 m | - 2264 m | + 1:30 | 6:15 | Zufallhütte - Rifugio Nino Corsi | |
2264 m | - 2060 m | + 0:15 | 6:30 | Parkplatz-Martelltal |