Im Martelltal, ein Stück über dem Zufrittsee, steht in 2265 m Höhe die Zufallhütte. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1882 von der Dresdner Sektion des Deutsch- Österreichischen Alpenvereins erbaut. Ein wenig jünger ist die kleine Herz-Jesu-Kapelle, die 1915 errichtet wurde. Während damals in den umliegenden Baracken die Soldaten der k.u.k. Armee auf ihren Einsatz an der Ortlerfront warteten, geht es heute wesentlich beschaulicher zu und die Besucher besteigen allesamt freiwillig die hohen Berge, die die Hütte umgeben.
Oft wird von der Zufallhütte aus - Sommer wie Winter - der Monte Cevedale oder die Zufallspitze in Angriff genommen. Zweifellos berühmte Gipfel, die aber neben einer soliden Kondition auch Hochtourenerfahrung erfordern. Eine Reihe weiterer interessanter Gipfel, viele über 3000 m hoch, können von der Zufallhütte aus besteigen werden. Besonders beliebt ist die Köllkuppe. Meist führt der Weg dabei über vergletschertes Gelände, aber auch gletscherfreie Berge, zum Beispiel die Madritschspitze können bestiegen werden.
Wer nicht so hoch hinaus möchte, genießt die Touren in Hüttennähe. Neben dem Aufstieg vom Parkplatz zur Hütte selbst über den Schluchtenweg bietet sich beispielsweise eine Wanderung zur Marteller Hütte an. Sogar einen kleinen Klettersteig (C/D) findet man nur wenige Gehminuten von der Hütte entfernt vor.
Egal wie man den Tag verbracht hat, ein besonderes Schmankerl erwartet die Übernachtungsgäste in einem Nebengebäude. Dort befindet sich eine Holzofensauna, in der man bei angenehmer Hitze, die müden Knochen für die nächste Tour regenerieren kann.
Von Meran kommend auf der SS38 Richtung Reschenpass ins Vinschgau fahren. Bei Latsch ins südlich gelegene Martelltal einbiegen. Über Morter dem Straßenverlauf am Zufrittsee vorbei bis zum Ende der Passstraße folgen.
Vom Parkplatz am Ende der Passstraße erreicht man wahlweise über den Wirtschaftsweg (Winter) oder über den im Sommer interessanten Schluchtenweg die Zufallhütte in etwa 45 Minuten (200 Höhenmeter).