Parkplatz-Martelltal (2060 m) - Zufallhütte (Rifugio Nino Corsi) (2264 m) - Marteller Hütte (Rifugio Martello) (2610 m) - Zufallferner (Vedretta del Cevedale) - Cima Tre Cannoni (3276 m)
Mittelschwierige Skihochtour. Unterhalb der Marteller Hütte ist es kurzzeitig steil, ansonsten führt die beschriebene Route über weitgehend flaches, im oberen Teil aber vergletschertes Gelände. Neben einer kompletten Skitourenausrüstung ist für diese Tour auch eine Gletscherausrüstung, sowie Kenntnisse der Spaltenbergung notwendig.
Eine steile, nördlich ausgerichtete Stufe befindet sich unterhalb der Marteller Hütte. Unbedingt die Hinweise des Lawinenwarndienst beachten!
Vom Reschenpass kommend auf der SS38 Richtung Meran fahren. Bei Goldrain ins südlich gelegene Martelltal einbiegen. Weiter über Morter dem Pass am Zufrittsee vorbei bis zum Ende folgen und dort parken.
46.488304, 10.68738 (in Google Maps öffnen)
Verglichen mit den umliegenden Gipfeln wie den Monte Cevedale, der Zufallspitze oder der etwas entfernteren Königsspitze und dem Ortler, ist der Eiskofel ein unscheinbarer Felsriegel zwischen Langenferner und Zufallferner, unweit der Casati Hütte. Berühmt wurde der Gipfel aufgrund dreier ursprünglich italienischer Kanonen, die österreichische Soldaten in der 12. Isonzoschlacht erbeutet haben. Vier Monate brauchten Kriegsgefangene, um die über 6 Tonnen schweren Kanonen in weit über 3ooo Metern Höhe, nun gegen die Italiener, in der Ortlerfront in Stellung zu bringen. Heute, saniert durch den Alpenverein Martell, mahnen die Kolosse im ewigen Eis für den Frieden.
Wer länger die Bergwelt im Martelltal genießen möchte, steigt meist bereits am Vortag zur Marteller Hütte oder zur Zufallhütte auf. Wir haben uns für die Zufallhütte entschieden, die vom Parkplatz am Ende der Passstraße bereits sichtbar ist. Über einen kleinen Hang nach Westen steigen wir zum Wirtschaftsweg auf, dem wir unschwer durch den lichten Wald folgen. Wir überqueren den Madritschbach und erreichen offeneres Gelände. Weiter unter der Materialseilbahn hindurch umrunden wir eine Kuppel, die die Zufallhütte beherbergt. Nur wenig später stehen wir in 2264 m Höhe an der 1915 errichteten Herz-Jesu-Kapelle, unmittelbar vor der Zufallhütte.
Gegenüber der Zufallhütte, rechts des gefrorenen Wasserfalls setzen wir in einer Rinne nach rechts unsere Tour fort. Nur wenige Höhenmeter später können wir nach links den Felsriegel durchbrechen und steigen über eine weitere, weniger ausgeprägte Stufe weiter auf. Schön ist unter uns die Zufallhütte zu sehen, bevor es wieder flach wird. Wir passieren eine Staumauer und erreichen das ebene Areal weit unter den Ausläufern des Langenferner. Leicht links durchqueren wir das Flachstück unterhalb der nicht sichtbaren Marteller Hütte und steuern weiter nach Südwesten auf das einzige nennenswerte Steilstück der Tour zu.
Wunderschön blau schimmert das Eis unter einer dünnen Schneeschicht durch. Wir sind froh, frühzeitig die Harscheisen montiert zu haben und können daher entspannt den Blick nach Westen zur markanten Königsspitze genießen. Nach vier bis fünf 5 Spitzkehren ist der Spuk vorbei und wir halten uns rechts. Deutlich flacher marschieren wir nun wieder nach Südwesten, Richtung Fürkeleferner und Zufallspitze.
Während wir aufsteigen wird hinter uns der Blick in das Martellertal und die dahinterliegende Texelgruppe immer besser. Auch die Marteller Hütte können wir nun schön sehen. Wir folgen den Spuren rechts und steigen auf der Seitenmoräne auf. Aber auch die Variante die wir zur Abfahrt nutzen, weiter links im Talboden, ist für den Aufstieg geeignet. Noch bevor wir den Fürkeleferner erreichen ändern wir die Richtung nach Westen und steigen weiter auf dem Zufallferner auf.
Zwar ist der Aufstieg über den Zufallferner nicht sonderlich steil, trotzdem spürt man allmählich die Höhe und macht an und dann doch ganz gern eine Verschnaufpause. Bei dieser Gelegenheit sollte man es sich nicht nehmen lassen, einen Blick zurück auf den Zufrittkamm zu werfen. Schön sind dort oberhalb des Hohenferner die 3 Veneziaspitzen und die Köllkuppe zu sehen. Auch die Eismassen, die sich links von uns an den Hängen der Zufallspitze gebildet haben sind sehr beeindruckend. Auf etwa 3200 Höhenmeter hat man das Gröbste überstanden. Wir halten uns rechts und steuern nun auf den unscheinbaren Felsriegel zu, der den Gipfel des Eiskofel mit seinen drei Kanonen beherbergt.
Eine der Kanonen wurde wieder aufgestellt und zielt, wie vermutlich schon vor 100 Jahren, Richtung Südwesten. Etwa in gleicher Richtung ist auch das nahe Rifugio Gianni Casati zusehen. Dahinter reicht der Blick bis zur Piz Bernina in der Schweiz. Im Nordwesten beeindruckt die markante Königsspitze, rechts daneben der Ortler. Interessiert blicken wir auch nach Süden. Hier befindet sich die Zufallspitze und der Monte Cevedale. Letzteren haben wir uns für morgen auf die Fahnen geschrieben.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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2060 m | - 2264 m | + 0:45 | 0:45 | Zufallhütte - Rifugio Nino Corsi |
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2264 m | - 3276 m | + 3:30 | 4:15 | Cima Tre Cannoni - Eiskofel (3276 m) |
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3276 m | - 2264 m | + 1:15 | 5:30 | Zufallhütte - Rifugio Nino Corsi |
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2264 m | - 2060 m | + 0:15 | 6:30 | Parkplatz-Martelltal |