Parkplatz Sasso (539 m) - Eremo di San Valentino (700 m) - Pulpito (740 m) - Aussichtspunkt (1230 m) - Cima Comer (1281 m)
Alpinwanderung mit anspruchsvolleren Passagen. Der hier beschriebene Aufstieg führt über einen versicherten Steig zur Einsiedelei und weiter zur Aussichtskanzel "Pulpito ". Dahinter trifft die Variante wieder auf den Normalweg, der deutlich einfacher zum Cima Comer führt. Auch die Einsiedelei ist über einen Abstecher vom Normalweg aus dem Westen leichter erreichbar. Der Aufstieg mit Hunden ist auf dem versicherten Steig nicht erlaubt. Bei starkem Regen, sowie bei Sturm sollte der Steig aufgrund der erhöhten Steinschlaggefahr nicht begangen werden.
Von Riva kommend die SS45bis über Limone Sul Garda bis Gargnano fahren. Dort rechts auf die Via Angelo Feltrinelli (SP9) abbiegen und der Passstraße für gut 7 km folgen. Anschließend rechts in die Via Sasso abbiegen. Nach gut einem Kilometer endet die Straße in Sasso. Dort befindet sich auch ein kleiner Parkplatz.
Von Riva kommend mit dem Bus S202-1 nach Gargnano fahren und von dort weiter mit der Linie LN015 nach Sasso. Weitere Informationen zu den Fahrzeiten auf der Seite von Arriva Italia.
45.693941, 10.649915 (in Google Maps öffnen)
Typischerweise wird der Cima Comer von Sasso auf dem Weg 231 bestiegen, der weitgehend der Hangkante nach Nordosten folgt. Auch wir werden am Nachmittag diesen Weg, der auch einen einfacheren Abstecher zur Einsiedelei Eremo di San Valentino erlaubt, zum Abstieg nutzen. Für den Aufstieg wählen wir eine Variante, die drahtseilversichert direkt von Süden zur Einsiedelei und in einem weiteren Aufschwung zum Normalweg führt. Herrliche Ausblicke auf den Gardasee und auf den Monte Baldo hat man von beiden Wegen, der versicherte Steig ist aber zweifellos der interessantere, spannendere und nicht zuletzt auch schwierigere Weg zu dem aussichtsreichen Gipfel.
Vom Parkplatz starten wir zunächst nach Nordosten. Geradeaus führt der Normalweg über den wir absteigen werden, zum Gipfel. Wir biegen jedoch bereits in der ersten Gasse nach rechts ab und folgen wenig später der Straße nach links, die uns leicht bergab zum Ortsausgang im Osten von Sasso führt. In einem Bogen nach Norden steuern wir nun auf die Hochspannungsleitung zu und halten uns anschließend wieder, immer noch leicht bergab, nach Osten. An einer Hofeinfahrt wechseln wir rechts auf einen kleinen Pfad. Nach etwa 10 Minuten erreichen wir den etwas unscheinbaren, aber markierten Abzweig nach links, an dem der eigentliche Aufstieg über den Steig beginnt.
Eine Metallplatte, angebracht an einem Stein, weist uns darauf hin, dass der Weg nur Geübten vorbehalten ist und nicht mit Hunden begangen werden darf. Schnell gewinnen wir auf dem schmalen Pfad an Höhe. Gerade im Herbst rutscht man auf dem laubigen und lehmigen Boden hin und wieder, grundsätzlich halten sich die Schwierigkeiten aber durchaus in Grenzen. Auch die seilversicherten Abschnitte kommen allenfalls an einen A-Klettersteig heran, was aber nicht heißen soll, dass es keine Abschnitte gibt, an denen erhöhte Absturzgefahr besteht. Wunderschön ist zweifellos der Blick über den See. Mittlerweile kann man im Süden bereits das Ufer und die Landzunge bei Sirmione sehen. Eine Felsnase hat es uns besonders angetan und wir nutzen den Spot um ausgiebig Fotos vom gegenüberliegenden Monte Baldo mit der Cima di Valdritta zu machen. Bald ist auch schon das weiß getünchte Haus der Einsiedelei über uns zu erkennen. Ein letzter steiler Aufschwung, dann stehen wir vor dem Eremo di San Valentino.
Bereits 1650 ist die Kapelle mit angrenzender Unterkunft erbaut worden. In den Jahren davor wütete in Gargnano die Pest, was die Bevölkerung dazu brachte, die Stadt zu verlassen und Schutz in den Bergen vor der tödlichen Krankheit zu suchen. Nachdem die Seuche überwunden wurde erbauten die Überlebenden zum Dank das Gotteshaus. Sowohl die Räumlichkeiten als auch das kleine Kirchlein waren bei unserem Besuch unverschlossen und konnten besichtigt werden. Lediglich die Tür sollte nach einem Besuch wieder fest geschlossen werden.
Der Weg weiter der Terrasse entlang nach Südwesten führt vergleichsweise einfach zum Normalweg. Wir halten uns aber neben der Kirche rechts und steigen über den Felsen weiter auf. Auch hier finden wir drahtseilversicherte Abschnitte vor. Steil führt uns eine breite Rinne hinauf bis zur Hangkante. Dort halten wir uns rechts und erreichen wenig später die Aussichtskanzel "Pulpito" Wunderschön ist von dort die Aussicht auf den See. Nach Südwesten ist hinter Sasso nun der Monte Castello di Gaino und der Monte Pizzocolo zusehen.
Über den Pfad weiter nach Norden treffen wir auf den Hauptweg. Vergleichsweise bequem wandern wir nun nach Nordwesten in einen kleinen Sattel. Dort ignorieren wir den Abzweig nach links zum Rifugio Alpini di Gargnano und steigen stattdessen auf dem Weg 231 weiter auf. Etwa eine Stunde trennt uns noch von dem Gipfel. An einer weiteren Gabelung verhalten wir uns gleichermaßen und bleiben auf dem beschilderten Weg zum Comer. Der Steig durch den lichten Wald erlaubt immer wieder schöne Blicke nach Osten auf das gegenüberliegende Ufer des Gardasees. Es wird zunehmend steiler. Eine olivgrüne Funkreflektorplatte kündigt den nahen Gipfel an. Zuerst erreichen wir eine kleine Aussichtsplattform, von der man den besten Blick auf den See hat. Auch der Blick nach Nordwesten auf die schneebedeckten Berge der südlichen Adamello-Presanella-Gruppe ist nun frei. Ein Stück weiter oben befindet sich der eigentliche Gipfel mit dem Gipfelkreuz und einer Madonna.
Der Abstieg vom Cima Comer erfolgt hinter dem Gipfelkreuz Richtung Nordwesten, in den Sattel zum Monte Denervo. Zweimal halten wir uns an Gabelungen links und folgen dabei immer den Wegweisern nach Sasso, bzw. zum Rifugio Alpini di Gargnano. Im Herbstwald verlieren wir nun schnell an Höhe und erreichen nach etwa 30 Minuten das großzügig angelegte Areal der Hütte. Die Hütte selbst dient als Selbstversorgerhütte, Holz zum Feuermachen, Geschirr und dergleichen, kann beim Hüttenwart gegen eine Spende genutzt, bzw. verbraucht werden. Allerdings war für uns nicht ersichtlich, ob es feste Zeiten für den Betrieb der Hütte gibt.
Der Weg weiter nach Sasso führt uns kurz an der Straße entlang, bevor wir an einer kleinen Allee links auf einen Feldweg wechseln. Durch den Wald erreichen wir nach Norden wieder die Hangkante und den Aufstiegsweg. Wir biegen rechts ab und bleiben nun für den Abstieg stets auf dem breiten Hauptweg. Auch hier muss man stellenweise aufpassen, dass man insbesondere im Herbst, nicht über die laubbedeckten Steine stolpert. Etwa 30 Minuten nach der Straße haben wir direkt an der Hangkante nochmal eine wunderschöne Aussicht auf den Gardasee. Hier zweigt auch nach links der Wanderweg zur Einsiedelei ab. Wir halten uns aber rechts und steigen steil entlang der Abbruchkante ab. Kurz vor Sasso wird der Weg wieder flacher und wir spazieren über einen Fahrweg zurück zu unserem Parkplatz.
Unterwegs keine. Unterwegs keine. Das Rifugio Alpini di Gargnano ist eine Selbstversorgerhütte, an der, soweit der Hüttenwart vor Ort ist, selbst mitgebrachte Speisen zubereitet werden können.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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539 m | - 700 m | + 1:15 | 1:15 | Eremo di San Valentino | |
700 m | - 740 m | + 0:25 | 1:40 | Pulpito | |
740 m | - 1230 m | + 1:30 | 3:10 | Aussichtspunkt Vorgipfel | |
1230 m | - 1279 m | + 0:05 | 3:15 | Cima Comer | |
1279 m | - 1010 m | + 0:30 | 3:45 | Rifugio Alpini di Gargnano | |
1010 m | - 539 m | + 1:15 | 5:00 | Parkplatz Sasso (539 m) |