Gardaseeberge

Castel Penede Nago

1

Tourdaten:

Gesamtgehzeit:  1:45 h
220 Höhenmeter
6,1 Kilometer

Wanderung vom Hafen in Torbole durch das geschichtsträchtige Valle Santa Lucia zum Castel Penede bei Nago

Charakter: Leichte, auch für Kinder und Familien geeignete Wanderung auf komfortablen Wegen. Auf den gut 5 Kilometern müssen 200 Höhenmeter bewältigt werden.

Anfahrt: Von der Brenner-Autobahn A22 kommend bis zur Ausfahrt Rovereto Süd/Lago di Garda Nord fahren. Weiter auf der SP3 und SS240 über Nago nach Torbole. In Torbole weiter geradeaus über den Kreisverkehr Richtung Malcesine fahren und wenig später auf der rechten Seite an der Uferpromenade parken.

Mit der Bahn: Mit der Bahn von München über Innsbruck und Bozen nach Rovereto fahren (Fahrplan und Buchung). Von dort weiter mit dem Bus 332 nach Torbole.

Geo-Koordinaten des Ausgangspunkts:

45.868821, 10.8764 (in Google Maps öffnen)

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Wie selbstverständlich fahren jährlich Tausende von Urlaubern die gut ausgebaute Straße von Mori kommend über Nago nach Torbole. Nur wenige wissen, dass über Jahrhunderte das Nordufer aus dieser Richtung nur über das Valle di Santa Lucia erreichbar war. Berühmte Persönlichkeiten wie Goethe nutzten bereits die alte Passstraße. Weit mehr Aufsehen hat aber vermutlich der Transport mehrerer venezianischer Galeeren erregt. Diese wurden hier im Jahre 1439 unter großen Aufwand nach Torbole gebracht, um den Gardasee den Mailandern abspenstig zu machen. Wir nutzen bei dieser Wanderung den Weg durch die Olivenhaine, um der Ruine des Castel Penede einen Besuch abzustatten und die herrliche Aussicht auf den nördlichen Gardasee zu genießen.

Wegverlauf: Zu Beginn unserer kleinen Wanderung statten wir dem kleinen Hafen einen Besuch ab. Viele Schiffe finden hier nicht Platz, wodurch die Anlage recht malerisch wirkt. Hinter den Fischerbooten befindet sich das alte Zollhaus. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden dort die Waren kontrolliert, die damals hier von Italien nach Österreich importiert wurden. Anschließend überqueren wir nach Norden die viel befahrene SS249 und biegen nach rechts auf den Goetheplatz ein. Eine Steintafel verrät uns, dass der berühmte Poet hier am 12. September 1786 an seinem Drama "Iphigenie auf Tauris" gearbeitet hat und sich dabei vom Gardasee hat inspirieren lassen. Wir verlassen den Platz nach Norden über die Via Pontalti und steigen über eine gepflasterte Straße auf.

Nach ein paar Meter zweigt nach links die Via Europa ab, die wir aber ignorieren. Wir setzen unseren Weg weiter geradeaus fort und betreten über die Strada Santa Lucia das gleichnamige Tal. Jahrhunderte lang war die alte römische Straße der einzige Zugang zwischen dem Etschtal und dem Gardasee. Eine Tafel aus Bronze erinnert auf der linken Straßenseite an eine venezianische Heldentat: 1439 wurden hier einige Galeeren von der Etsch zum Gardasee gebracht. Angesichts der Steilheit des Tals und der zur Verfügung stehenden Mittel eine militärische Meisterleistung, die unter den Namen "Galeas per montes" in die Geschichtsbücher einging.

Schon bald ragen links von uns die gewaltigen Felswände in den Himmel. Hinter uns kann man recht schön den Gardasee sehen. In drei Serpentinen schlängelt sich der Weg durch das Tal hinauf nach Nago. An diesem Tag kamen uns keine Galeeren entgegen, so dass wir bereits 30 Minuten nachdem wir Torbole verlassen haben, die Häuser von Nago erreichen. Dort treffen wir auf ein weiteres Marterl, diesmal zu Ehren von Leopold Mandic. Schon von einer Wanderung auf einem Naturlehrpfad in Omis, Kroatien wissen wir, dass es sich um den zweiten Kroaten handelte, den die katholische Kirche heiliggesprochen hat.

In Nago spazieren wir direkt auf die Kirche zu. Noch bevor wir diese erreichen, biegen wir links ab und wandern über die Via Piazzola zur Via al Castel Penede. Dieser folgen wir nach Nordwesten und umrunden so den kleinen Berg im Norden, der die Ruine beheimatet. Auf der Westseite der Ortschaft Nago passieren wir die ehemalige Straßensperre Nago, ein zur Festung Riva gehörendes Verteidigungswerk, das die ehemals österreichische Grenze nach Italien absicherte. Heute befindet sich ein edles Restaurant in den Gemäuern. Südlich des Bauwerks sollte man einen Abstecher zu den Felsen rechts der Straße machen. Von dort kann man einen wundervollen Blick auf Torbole und den Monte Brione werfen.

Nach Süden setzen wir auf dem breiten Weg unseren Ausflug fort. Schon bald erreichen wir Schatten spendende Bäume. Über eine Wiese mit Picknicktischen erreichen wir einen weiteren Aussichtspunkt, von dem wir recht schön über den nördlichen Gardasee blicken können. Östlich der Wiese finden wir einen kleinen Durchgang, ein Relikt des Ersten Weltkrieges, an dessen Ende man das Santa Lucia Tal sehen kann. Weiter zum Castel Penede führt uns der Weg ein wenig höher zurück nach Nordwesten. Über einen kleinen Abstecher nach rechts erreichen wir die Ruine.

Viel ist von der Burg aus dem 13. Jahrhundert nicht mehr übrig. Über Jahrhunderte wechselten ihre Besitzer, die aufgrund der strategischen Lage der Anlage, den Zugang zum Gardasee überwachen konnten. 1703 wurde die Festung schließlich von französischen Truppen zerstört und verfiel. Trotzdem lässt sich noch gut die einstige Größe erkennen. Beeindruckend heben sich einige Gemäuer nach wie vor in die Höhe und trotzen dem Verfall. Auch der Blick auf Nago, Torbole und vor allem auf den Gardasee sucht seinesgleichen.

Rückweg: Für den Abstieg wandern wir wieder zurück zum Hauptweg, dem wir rechts nach Norden ein Stück folgen. Schon bald zweigt nach rechts ein Steig ab, der uns steil durch die Ostwände des Burgberges nach Nago führt. Von Nago spazieren wir wieder durch das Santa Lucia Tal zurück nach Torbole.

Einkehrmöglichkeiten:

Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeit.

  Höhe Gehzeit Gesamt Ziel
66 m - 220 m + 0:45 0:45 Aussichtspunkt Forte-Nago
220 m - 225 m + 0:15 1:00 Aussichtspunkt Penede
225 m - 270 m + 0:15 1:15 Castel Penede
270 m - 66 m + 0:30 1:45 Parkplatz am Hafen Torbole

Autor: Tom Lindner


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