46.407337, 11.591896 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: An der Bergstation des Paolina-Sessellifts ignorieren wir vorerst die Ausschilderung zum Masaré-Klettersteig. Wir wenden uns nach links und folgen in nördlicher Richtung den Wegweisern zum Vajolonpass. Über einen schönen Pfad nähern wir uns so den eindrucksvollen westlichen Abstürzen der Rotwand. Nach gut 25 Minuten Gehzeit biegen wir an einem Wegweiser scharf rechts ab und orientieren uns weiterhin Richtung Vajolonpass.
Gute fünf Minuten später ist bei einer weiteren Gabelung der Vajolonpass nicht angeschrieben. Hier orientieren wir uns Richtung Kölner Hütte und weitere fünf Minuten später am Weg 551 Richtung Vajolonpass. In Serpentinen schlängelt sich der steinige Pfad nun steiler werdend zum Felstor linker Hand der Rotwand empor. Kurz vorm Tor angelangt passiert man den Fuß der plattigen und im oberen Teil überhängenden Rotwand.
Gleich nach dem Felstor meistern wir zuerst eine kurze Eisenleiter und steigen im Anschluss mühsam und steil über schottrigen Untergrund zum Vajolonpass empor, den wir 1 ½ Stunden nach Aufbruch an der Paolinahütte erreichen. Am Pass sticht besonders der vergletscherte Klotz der Marmolada ins Auge. Links von uns ragt die Tscheinerspitze in den Himmel und rechter Hand befindet sich der Einstieg zum Rotwand-Klettersteig. Nun ist auch der Weiterweg zum Gipfel, der zur Hochsaison durchaus einer Ameisenstaße gleichen kann, gut zu überlicken.
Zu Beginn führt der gut gesicherte Klettersteig über Schrofen (A) empor. Nach einer Querung (A) und einem kurzen Abschnitt Gehgelände wird über Felsstufen ein Gratausläufer erreicht. Am Grat geht es nun in beinahe gleichbleibender Steigung (A) zur Gipfelflanke empor. Über die breite schrofige Rampe und zum Ende über einen steilen Absatz (A/B) erreichen wir das Gipfelkreuz und die überraschend geräumige Gipfelwiese der Rotwand, die jäh nach Westen abbricht.
In einem fantastischen Rundblick genießen wir die Aussicht über den Rosengarten zu Langkofel, Sellagruppe und Marmolada, vorbei an der Palagruppe und Latemar zu den vergletscherten Gipfeln von Adamello- und Ortlergruppe, sowie zu den Ötztaler und Stubaier Alpen. Nach der grandiosen Gipfelschau überschreiten wir die Rotwand und wandern den grasigen Gipfelhang hinunter. Rechts vor uns baut sich nun der Turm der Teufelswand auf. Unter uns erkennen wir nun die Schlucht, die es zu durchsteigen gilt.
An einer Drahtseilsicherung (A) steigen wir zuerst dem Rand der Schlucht entgegen und im Anschluss steil und immer am Drahtseil (B), zum Ende an einer kurzen Eisenleiter, in den Boden der Schlucht hinunter. Vor uns befindet sich nun die plattige Mauer, über die wir die Schlucht wieder nach oben verlassen werden. Die trittarme Wand ist an den schwierigsten Stellen mit Tritthilfen entschärft. Über Eisenbügel kraxeln wir zuerst kurz hinauf und queren im Anschluss leicht ansteigend in die Wand hinein (C). Nach Umklettern eines Pfeilers steigen wir senkrecht aus der Schlucht hinaus (C).
Nach dem Ausstieg stehen wir am Fuße des Fensterlturms mit seinem auffälligen kreuzgeschmückten Felsfenster. Den Fensterlturm lassen wir links liegen und folgen nun dem Pfad bergab. Nach etwa 10 Minuten erreichen wir eine Abzweigung. Nach links könnte man nun entlang einiger anspruchsvoller Klettersteigpassagen zur von hier bereits in Sichtweite liegenden Rotwandhütte hinunter steigen. Wir biegen allerdings rechts ab und steuern den Einstieg des Masaré-Klettersteigs an.
Masaré-Klettersteig: Nach einer kurzen Aufwärmphase über einfache Schrofen (A/B) leitet der Steig nun steiler werdend über einige Wandstufen empor (B). Nach einer kurzen anspruchsvolleren Stufe (kurz C) führt uns der Steig in einem Quergang (A/B) zu einem Felsspalt, der in einer luftigen Querung (C) in Hufeisenform durchstiegen und am Ende nach oben verlassen wird. Nach einer einfachen Querung (A) gelangen wir auf die geräumige schrofige Rückseite eines Felsturms, die zu einer Rast einlädt.
Über die schrofige Rampe (A) steigen wir einige Meter hinunter und um einen Felsturm herum. Im Anschluss klettern wir durch einen schmalen senkrechten Riss (C, Tritthilfen) empor und an dessen oberen Ende in eine Scharte hinunter (A). Durch einen weiteren Felsspalt zwängen wir uns beinahe senkrecht den nächsten Turm hinauf (C, Tritthilfen). Der Erreichen des Turms wird durch ein Felstor verlassen. Nach einer einfachen Querung (A) folgt der schwierigste Abstiegsteil dieser Runde.
Zuerst noch zahm führt uns der Klettersteig zügig über steile plattige Felsen (C) nach unten. An den schwierigsten Stellen sind Trittstifte und -bügel angebracht. Unten angelangt endet das Dtrahtseil vorerst und wir wandern zu einer Felsstufe hinüber. Nach der Stufe (B) und einer Querung (A) endet der Klettersteig, der uns eindrucksvoll und abwechslungsreich zwischen Felstürmen und bizarren Felsformationen hindurchgeführt hat, an der Punta Masaré.
Abstieg: Von der Punta Masaré wandern wir über Serpentinen den gerölligen Hang hinunter. Nach einer mit großen Felsblöcken übersäten Hochfläche erreichen wir 45 Minuten nach dem Ende des Masaré-Klettersteigs die Rotwandhütte. Von der Rotwandhütte spazieren wir in weiteren 45 Minuten vorbei am Christomannos-Denkmal zurück zur Paolinahütte und zur Bergstation des Sessellifts.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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2125 m | - 2560 m | + 1:30 | 1:30 | Vajolonpass | |
2560 m | - 2806 m | + 0:45 | 2:15 | Rotwand | |
2806 m | - 2525 m | + 0:45 | 3:00 | Einstieg Masaré-Klettersteig | |
2525 m | - 2564 m | + 1:45 | 4:45 | Punta Masaré (Ausstieg Klettersteig) | |
2564 m | - 2283 m | + 0:45 | 5:30 | Rotwandhütte | |
2283 m | - 2125 m | + 0:45 | 6:15 | Paolinahütte |