46.487754, 11.814335 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Von dem kleinen Parkplatz spazieren wir zunächst zu der Kriegsgräberstätte und besichtigen das Mahnmal in dem 9431 Soldaten ihre letzte Ruhe gefunden haben. Anschließend beginnen wir nach Nordwesten mit dem Aufstieg. Der Pfad führt uns zunächst durch Wiesen auf die steil abfallenden südlichen Sellawände zu. Auf den Matten sind zahlreiche Edelweiß-Blumen zu bestaunen. Hier beobachten wir auch Murmeltiere, die schon lange bevor wir sie sehen, durch ihr typisches Pfeifgeräusch auf sich aufmerksam machen. Nachdem wir die Felsen erreicht haben, queren wir noch ca. 50 Meter nach rechts und haben den Einstieg der Ferrata erreicht.
Gleich zu Beginn zeigt sich der Klettersteig von seiner schwierigsten Seite. Senkrecht zieht sich das Stahlseil die ersten Meter durch D-Gelände in die Höhe. Nach etwa 10 Metern verläuft die Route nach links und wird um eine Nuance leichter. Ein kleiner Überhang wurde durch künstliche Tritte deutlich entschärft und bereitet uns daher keine Schwierigkeiten. Über C-Gelände steigen wir weiter zu einem Band auf, welches uns zu einem Spalt führt. Dort benötigt man eine Weile, um auf dem glattpolierten Felsen optimalen Halt zu finden. Ein paar Meter später queren wir schließlich im leichtem Gelände zu einer Drahtbrücke. Diese konnten wir bereits während des Aufstiegs ausmachen.
Die nächste halbe Stunde bietet der Klettersteig Genussklettern, das über die Schwierigkeit C nicht hinausgeht. Ausgesetztes Gelände wechselt mit leichteren Abschnitten ab und auch einige Gehpassagen bleiben nicht aus. Trotzdem kommt auf dem schön angelegten Routenverlauf nie Langeweile auf. Die Aussicht zurück auf das Kriegerdenkmal und vor allem auf die hinter dem nächsten Kamm liegende Eiswelt des Marmolata-Gletschers machen die Tour unvergesslich.
Mit zunehmender Höhe wird nun der Steig immer leichter. Nach einer letzten steilen Wand treffen wir nur noch auf Gelände der Kategorie B, welches wenig später in reines Gehgelände übergeht. Nach Norden, später Nordwesten wandern wir nun die letzten 150 Höhenmeter auf den höchsten Punkt der Sellagruppe zu. Von dort kann man weit über die steinigen Hochebenen der Sella auf die Gipfel und Täler der Dolomiten sehen. Im Nordwesten erkennen wir die Geislergruppe, in der wir Jahrzehnte zuvor mit dem Sass Rigais unseren ersten Klettersteig meisterten. Auch die Langkofelgruppe im Westen ist schön zu sehen, die mit dem Oskar-Schuster Steig auf den Plattkofel ebenfalls einen sehr reizvollen Klettersteig zu bieten hat.
Abstieg: Nachdem wir uns im Rifugio Capanna Piz Fassa, einer der höchstgelegenen Berghütte der Dolomiten, gestärkt haben, beginnen wir nach Westen mit dem Abstieg. Die Pordoischarte mit der darüber liegenden Seilbahnstation ist schon vom Gipfel aus zu erkennen. Auf dem Weg dorthin müssen wir zwar ebenfalls gesicherte Abschnitte bewältigen, diese sind jedoch für geübte Geher problemlos machbar. Nach einer knappen Stunde haben wir den Einstieg zur Scharte erreicht. Hier bietet sich mit dem Rifugio Forcella Pordoi noch mal die Möglichkeit sich zu stärken, bevor es durch die Scharte zurück zum Prodoijoch geht. Von dort wandern wir bequem über die kleine Teerstraße zurück zum Kriegerdenkmal.
Alternativer Anstieg zum Piz Boe: Normalweg vom Pordoijoch über die Pordoischarte (zur Tourbeschreibung).Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
---|---|---|---|---|---|
2210 m | - 2670 m | + 1:00 | 1:00 | Einstieg Via Attrezzata Cesare Piazetta | |
2670 m | - 3152 m | + 2:15 | 3:15 | Piz Boe | |
3152 m | - 2848 m | + 1:00 | 4:15 | Pordoischarte | |
2848 m | - 2242 m | + 1:00 | 5:15 | Pordoijoch | |
2242 m | - 2210 m | + 0:15 | 5:30 | Kriegerdenkmal |