46.510019, 11.757989 (in Google Maps öffnen)
Die Langkofelgruppe bietet landschaftlich alle Facetten, für die Südtirol und die Dolomiten berühmt sind: Bizarre Felsformationen, die senkrecht in den Himmel ragen, kühn angelegte Klettersteige, karge Schotterlandschaften und liebliche Almwiesen unterhalb der Felsen. Die Rundtour im Herzen Südtirols führt uns von der Passstraße des Sellajochs hinauf zur Toni-Demetz-Hütte und weiter im Abstieg zur Langkofelhütte. Anspruchsvoller und ausgesetzter wird anschließend der Aufstieg über den Oskar-Schuster-Klettersteig zum Gipfel des Plattkofels. Im Süden des Massivs steigen wir über den Normalweg Richtung Plattkofelhütte ab und schließen nach Osten die aussichtsreiche Runde durch Langkofelgruppe.
Aufstieg: Bereits am Ausgangspunkt steht man vor der Wahl: Entweder man überbrückt die ersten gut 500 Höhenmeter zur Toni-Demetz-Hütte mit der Stehgondel gleich hinter dem Parkplatz oder man steigt zu Fuß auf. Sicherlich hat beides seine Reize, wir entscheiden uns für einen Aufstieg zu Fuß. Gut ausgeschildert folgen wir dazu zunächst dem breiten Weg hinter dem Sellajochhaus nach Südwesten, bevor nach rechts der Weg 525 zur Toni-Demetz-Hütte abzweigt. Während des Aufstiegs beeindruckt vor allem das gewaltige Massiv der Sellagruppe im Osten. Der höchste Punkt, der Piz Boe wird erst kurz vor der Scharte sichtbar. Auch der Gletscher der Marmolata im Südosten zieht die Blicke der Wanderer auf sich. Nach etwa eineinhalb Stunden haben wir die Scharte mit der auch schon vom Parkplatz aus sichtbaren Toni-Demetz-Hütte erreicht.
Hinter dem Rifugio steigen wir durch das Kar zunächst recht steil ab. Wie in einem riesigen hohlen Zahn ragen dabei rechts und links von uns die senkrechten Felswände weit in den Himmel. Nach Nordosten hingegen ist der der Blick aus der Scharte auf die lieblichen Berge rund um St. Ulrich frei. Nachdem wir eine Tafel zum Gedenken eines Hubschrauberabsturzes passiert haben wird der Weg wieder flacher. Nach gut 45 Minuten haben wir schließlich die Langkofelhütte) erreicht.
Dort halten wir uns links und steigen erneut, vorbei an der Langkofelspitze, nach Süden durch ein Seitental auf. Am Ende des gewaltigen Talkessels halten wir uns rechts nach Westen und finden oberhalb eines ausgeprägten Schotterfeldes den Einstieg zum Oskar-Schuster-Klettersteig. Über A/B Gelände legen wir auf einer Rampe die ersten Meter zurück. Kurz darauf endet das Stahlseil und wir folgen kraxelnd den Markierungen weiter bergauf. Im weiteren Verlauf stoßen wir immer wieder auf gesicherte, aber auch ungesicherte Kletterstellen im 1. Schwierigkeitsgrad nach UIAA. Gerade in den Rinnen ist Vorsicht geboten, da loses Material hier recht schnell zu Steinschlag führen kann.
Etwa nach der Hälfte des Steiges erreichen wir einen Schottersattel. An der darauf folgenden Wand helfen uns zahllose Drahtbügel und eine Aluleiter den Gipfel des Plattkofel zu erreichen. Der weitere Verlauf des Klettersteiges erfolgt nun in B/C Gelände und ist weitgehend mittels Drahtseil gesichert. Immer wieder halten wir kurz inne und bewundern die gewaltigen Formationen der Langkofelgruppe. Im Nordosten können wir zwischen zwei Felstürmen die Geislerspitzen mit dem Sass Rigais erkennen.
Nach der längeren drahtseilgesicherten Passage gilt es noch die Abschlussrinne zu meistern. Dort müssen wir, wie schon die Meter kurz davor, ohne Drahtseil auskommen. Der Markierung folgend klettern wir in der Direttissima bis zum Grat, der das Ende des Oskar-Schuster-Klettersteigs markiert. Hier angekommen wird nun auch der Blick nach Süden zur Rosengartengruppe frei. Wir halten uns rechts nach Westen und stehen wenige Minuten später am Gipfel des Plattkofels.
Die Aussicht am Gipfel reicht nach Süden weit in die Rosengartengruppe hinein. Im Westen sind neben der Schlerngruppe, die Ortschaften Telfen und Kastelruth zu sehen. Der Norden und Osten wird von den Felsgipfeln der Langkofelgruppe geprägt, wobei sich Zahnkofel und Co. an diesem Tag lieber in einer dichten Wolke versteckt halten.
Abstieg: Der Abstieg vom Plattkofel erfolgt auf der Südseite. Zunächst wandern wir wieder an die Stelle zurück, an der wir den Grat erreicht haben und folgen anschließend nach Süden, später nach Südwesten dem Abstiegsweg. In etwa 2480 Hm halten wir uns links nach Südosten. Anfangs weglos spazieren wir über Almwiesen bergab. Bereits nach wenigen Minuten lässt sich ein Pfad erkennen, der auf den von der Plattkofelhütte kommenden Friedrich-Schuster-Weg stößt. Diesen nutzen wir und wandern, vorbei an der Sandro-Pertini-Hütte und an der Friedrich-August-Hütte nach Osten. Auf einem kleinen Sattel vor dem Col Rodella halten wir uns links und beenden nach Norden unsere Runde mit dem Abstieg zum Sellajochhaus, an dem unsere Wanderung begann.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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2175 m | - 2685 m | + 1:15 | 1:15 | Toni-Demetz-Hütte | |
2685 m | - 2256 m | + 0:45 | 2:00 | Langkofelhütte | |
2256 m | - 2969 m | + 2:30 | 4:30 | Plattkofel | |
2969 m | - 2300 m | + 2:00 | 6:30 | Rifugio Sandro Pertini | |
2300 m | - 2298 m | + 0:20 | 6:50 | Friedrich August Hütte | |
2298 m | - 2225 m | + 0:15 | 7:05 | Rifugio Salei | |
2225 m | - 2175 m | + 0:10 | 7:15 | Parkplatz an der Talstation |