Das Rifugio Capanna Piz Fassa in den Dolomiten thront am Gipfel des Piz Boe
Am Gipfel des
Piz Boe, dem höchsten Punkt der Sellagruppe, liegt auf einer Höhe von 3152 Metern das Rifugio Capanna Piz Fassa. Die kleine, privat betriebene Schutzhütte wurde Ende der 1960er-Jahre errichtet und ist je nach Wetterlage von Mitte Juni bis Ende September geöffnet. Insgesamt finden 22 Übernachtungsgäste Platz im Rifugio.
Erreichbar ist
das Rifugio Capanna Piz Fassa am einfachsten von der Bergstation am Sasso Pordoi. Nach einer Auffahrt mit der Seilbahn vom Pordoijoch zum Sasso Pordoi geht es innerhalb von 10 Minuten hinunter zur Pordoischarte, an der sich das
Rifugio Forcella Pordoi befindet. Von hier sind es weitere 1 ½ Stunden Gehzeit zum Gipfel des Piz Boe. Wer auf Aufstiegshilfen verzichtet, steigt innerhalb von 1 ½ Stunden zur Pordoischarte hinauf. Der Piz Boe gilt als leichtester Dreitausender der Dolomiten. Leicht ist allerdings relativ, da es beim Gipfelanstieg in leichter Kraxelei drei gesicherte Felsstufen zu überwinden gilt. Das Gelände ist allerdings nicht besonders ausgesetzt und zwei dieser Barrieren lassen sich sogar umgehen. Dennoch sollten Trittsicherheit und Schwindelfreiheit für den Anstieg von der Pordoischarte zum Piz Boe vorhanden sein.
Freunde des Eisenweges können mit der
Via Attrezzata Cesare Piazetta eine deutlich anspruchsvollere Aufstiegsvariante einschlagen. Ausgangspunkt ist das Kriegerdenkmal am Pordoijoch. Bis zum Klettersteigeinstieg sind es von dort etwa eine Stunde Gehzeit. Die Ferrata selbst ist nach 2 ¼ Stunden absolviert. Der sehr schwierige und kraftraubende Steig ist dem erfahrenen Klettersteiggeher vorbehalten.
Von der Nordseite lässt sich der Piz Boe vom Grödner Joch über die
Pisciadùhütte und die Boèhütte in 4 bis 4 ½ Stunden erreichen. Alternativ gelangt man von Kolfuschg durch das Mittagstal und die Boe-Gipfel in 5 Stunden hinauf zum Gipfel. Von Covara dauert der Anstieg über die Franz-Kostner-Hütte etwa 5 bis 5 ½ Stunden.
Anfahrt: Über die Autobahn München - Innsbruck - Brenner bis zur Ausfahrt Klausen. Am folgenden Kreisverkehr ins Grödner Tal (ausgeschildert) einbiegen und über St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein zum Sellajoch, nach dem Joch an der folgenden Verzweigung links halten und empor zum Pordoijoch fahren. Dort rechter Hand am großen Parkplatz das Auto abstellen.
Mit Bus & Bahn: Mit der Bahn von München über Innsbruck nach Franzensfeste
und weiter mit der Regionalbahn Richtung Bruneck nach St. Lorenzen (
Fahrplan und Buchung). Vom Bahnhof in St. Lorenzen mit der Bus-Linie 460 nach Corvara (
zur Fahrplanauskunft) und von Corvara mit dem
Dolomiti-Bus 472 zum Pordoijoch.
Aufstieg: In 3 Stunden vom Parkplatz an der Pordoischarte (900 Höhenmeter), alternativ in 1 ¾ Stunden von der Bergstation am Sasso Pordoi (gut 300 Höhenmeter).
Wegbeschreibung: Ein Stück östlich der Seilbahn-Talstation findet sich am Fausto-Coppi-Denkmal der Einstieg zum Weg Nr. 627 in Richtung Piz Boe. Der Pfad schlängelt sich über einen grasigen Hand empor und leitet uns auf die Wände des Sellastocks zu. Nach der Querung eines grasigen Rückens vollzieht unser Weg einen Linksknick und führt uns nordwestwärts in schottriges Terrain hinein. An den steil abfallenden Wänden des Sasso Pordoi orientiert sich der Weg nach rechts und hält in nördlicher Richtung auf die Pordoischarte zu. Mühsam und in vielen Kehren steigen wir über den losen Untergrund zur Scharte hinauf (1 ½ Stunden ab dem Pordoijoch). Vor dem Rifugio Forcella Pordoi stehend wenden wir uns nach rechts und wandern in östlicher Richtung auf den Piz Boe mit seiner bereits sichtbaren Gipfelhütte zu. Am Fuße der Punta de Joel lassen wir den Abzweig zum Rifugio Boè links liegen und gehen weiter geradeaus. In einem Linksbogen leitet uns der Weg zu einer Hochebene hinauf und uns auf den Gipfelaufbau des Piz Boe zu. Nach einer ersten kurzen Klettersteile mit Drahtseilsicherungen kommen wir zu einer drahtseilversicherten Rampe. Es folgt eine dritte, etwas längere Klettereinlage, die sich linkshaltend umgehen ließe. Zu guter Letzt steigen wir in vielen kurzen Kehren steil hinauf zum Rifugio Capanna Piz Fassa (1 ½ Stunden ab der Pordoischarte).
Übergänge:
- Rifugio Forcella Pordoi (2848 m), 1 ¼ Stunden
- Boèhütte (Rifugio Boè, 2873 m), 45 Minuten
- Pisciadùhütte (2585 m), 2 ½ Stunden
- Franz-Kostner-Hütte (Rifugio Franz Kostner al Vallon, 2550 m), 1 ½ bsi 2 Stunden
Geöffnet von Mitte Juni bis Ende September (je nach Wetterlage).
Telefon: +39 0462 601723
Mobil: +39 336 452523
Internet: Hütten-HomepageInhaber: privat
Betten: 22
Der Piz Boe mit dem Rifugio Capanna Piz Fassa
Aufstieg zum Gipfel des Piz Boe
Gipfelmadonna und Kreuz am Piz Boe
Das Rifugio Capanna Piz Fassa
Blick von der Hütte zum Langkofel