Der Weg durch die Klamm erfordert etwas Trittsicherheit, stellt abgesehen von den zahlreichen Stufen keine besonderen Anforderungen an die Besucher. Etwas schwieriger ist der Stangensteig. Hier ist definitiv Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, da der Weg ohne die in der Klamm typischen Geländer nah an der Felskante vorbeiführt.
Von München kommend über die A95 bis zum Autobahnende in Eschenlohe fahren und weiter über die B2 Richtung Garmisch fahren. Nach dem Tunnel der Farchant-Umfahrung rechts Richtung Reutte abbiegen. Weiter dem Straßenverlauf der B23 durch Garmisch folgen und nach der Ortschaft links in die Schmölzstraße, später Zugspitzstraße, abbiegen. Nach etwa 1,5 Kilometern links in die Höllentalstraße abbiegen und der Straße bis zum gebührenpflichtigen Wanderparkplatz Hammersbach folgen.
Mit der Bahn nach Garmisch und von dort mit der Zugspitzbahn nach Hammersbach (Fahrplan und Buchung). Mit dem Bayern-Ticket fahren bis zu 5 Personen für 29 Euro + 10 Euro je Mitfahrer nach Hammersbach.
47.468233, 11.040723 (in Google Maps öffnen)
Anders als bei der nahen Partnachklamm, ist der Anmarsch zur Höllentalklamm mit einem kleinen Anstieg verbunden. Hat man aber erstmal die Höllentalklamm Eingangs-Hütte in gut 1000 Höhenmeter erreicht, liegen eineinhalb spektakuläre Kilometer vor einem, bei denen jede Anstrengung sofort in Vergessenheit gerät. Wasserfälle, Tunnel, Stege und Brücken prägen das Bild der Höllentalklamm. Oftmals plätschert von den steilen Felswänden kaltes Wasser in die enge Klamm, fast als ob man durch einen Regenschauer marschiert. Am Ende der Klamm befindet sich die Höllentalangerhütte, eine Alpenvereinshütte, in der man sich von den Strapazen bei Speis und Trank erholen kann. Zur Rundtour wird die Wanderung, wenn man den Abstieg über den Stangensteig wählt. Dieser ist definitiv anspruchsvoller als der Weg durch die Klamm und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Schon vom Wanderparkplatz ist der tiefe Einschnitt zwischen Waxenstein und Osterfelderkopf zu erkennen, auch wenn sich der eigentliche Klammeingang noch ein wenig versteckt hält. Weitgehend flach spazieren wir auf der Höllentalstraße nach Südosten nach Hammersbach. Nachdem wir den gleichnamigen Bach überquert haben, halten wir uns rechts und beginnen vor einer kleinen Kapelle auf dem Klammweg unseren Aufstieg. Zunächst auf einem breiten Fahrweg wandern wir entlang des Hammersbach, bevor es auf einem Pfad ein wenig steiler wird. Kurze Zeit später treffen wir erneut auf einen Forstweg, der nun bis zum Materiallift der Höllentaleingangshütte führt. Nun wieder steiler und zunehmend auch aussichtsreicher führt uns der Steig nahe der Felsen zum Eingang der Klamm. Nachdem wir den Eintritt bezahlt haben, kann das eigentliche Abenteuer beginnen.
Vorbei an einer heiligen Figur betreten wir die Klamm, die uns schon auf den ersten Metern fest in ihren Bann zieht. Zunächst noch recht flach, marschieren wir ein Stück über den brodelnden Wassermassen auf eine kleine Brücke zu. Dort wechseln wir die Uferseite und dringen auf einem hölzernen Steg tiefer in die Klamm ein. Immer enger ziehen sich die Felswände rechts und links von uns zusammen. Auf zahlreichen Stufen gewinnen wir nun deutlich an Höhe. Oftmals führt der Weg durch beleuchtete Tunnel, die bei schlechtem Wetter auch Schutz bieten können.
Komplett trocken wird wohl kaum einer die Wanderung durch die Klamm schaffen. Kleine und große Rinnsale plätschern auch von oben in den Hammersbach und sparen dabei oftmals den Wanderweg nicht aus. Wir passieren einen riesigen Felsen, der sich nur ein paar Meter über uns in der Klamm verkeilt hat, bevor wir an einer der engsten Stellen hoch über uns die Eiserne Brücke erkennen. Der Stangensteig, den wir auf dem Rückweg nutzen, überquert hier 73 m über uns die eindrucksvolle Klamm.
Der Weg durch die Klamm bleibt spannend, erst am Ende rücken die Felswände weiter auseinander und der Hammerbach nutzt das breite Flussbett um bedeutend ruhiger zu Tal zu fließen. Hier können wir auch noch Spuren des Bergbaues erkennen. Im 19. Jahrhundert wurde hier unter schwersten Bedingungen Eisenerz abgebaut, bevor die Mine 1854 unrentabel wurde. Begründet durch die im ersten Weltkrieg gestiegene Nachfrage an Molybdän erlebte das Bergwerk zwischen 1916 und 1918 eine Renaissance, bevor der Abbau endgültig eingestellt wurde.
Nur ein kurzes Stück weiter zweigt nach links über eine Brücke der Stangensteig ab, den wir später für den Rückweg nutzen werden. Zunächst steigen wir weiter zur Höllentalangerhütte auf. Kurz wird es noch mal ein wenig steiler, bevor wir recht gemütlich entlang des Hammersbach die 2015 neu errichtete Höllentalangerhütte erreichen. Der Blick weiter ins Tal fällt auf die Zugspitze, die von hier über den Höllental Klettersteig bestiegen werden kann. Entsprechend gut ist die Hütte auch von Übernachtungsgästen besucht.
Für den Rückweg haben wir uns die Route über den Stangensteig ausgesucht. Dieser ist deutlich ausgesetzter als der Weg durch die Klamm und wenig bis kaum gesichert. Um zu dem Einstieg zu gelangen, wandern wir zunächst wieder ein Stück auf die Höllentalklamm zu. Nach dem Steilstück können wir auf einer Brücke den Hammersbach überqueren und finden auf der anderen Uferseite eine schon in die Jahre gekommenen Holztreppe vor, die den Einstieg des Stangensteigs darstellt.
Über die Felsen gewinnen wir auf dem nun aussetzten Teil schnell an Höhe. Nach links fällt der Blick immer tiefer in die Klamm. Hinter uns zeigt sich das Höllental und die Zugspitze. Bald wird der Weg flacher und führt uns schließlich in mehreren Serpentinen steil bergab zur Eisernen Brücke. Der wohl spektakulärste Abschnitt des Abstiegs führt in 73 m Höhe über das Bauwerk an die Flanken des Waxenstein. Der Blick nach unten gibt die Sicht auf den Hammersbach und den Aufstiegsweg durch die Klamm frei.
Die größten Herausforderungen liegen nun hinter uns. Kurz geht es nach ein wenig bergauf, bevor es flacher wird. Im Südosten zeigt sich der Höllentorkopf und der Osterfelderkopf mit dem AlpspiX, einer Aussichtplattform, die weit über die Felswände hinausragt. Vorbei an mehreren Tunneln in der Wand des Waxensteins erreichen wir den Bergwald. Zahlreiche Serpentinen führen uns steil den Hang hinunter. An einem Abzweig können wir uns entscheiden, ob wir rechts wieder Richtung Höllentalklamm Eingangs-Hütte marschieren und den Aufstiegsweg nutzen, oder uns links halten und über den Sagenwald nach Hammerbach zurückkehren. Wir entscheiden uns für zweiteres und folgen unspektakulär den Wegweisern auf dem Dr. Heinrich Weg zurück nach Hammersbach.
Höllentaleingangshütte (1047 m), Tel. +49 (0)8821/8895. Geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober.
Höllentalangerhütte (1381 m), DAV Sektion München. Geöffnet von Mitte/Ende Mai bis Mitte Oktober.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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770 m | - 1045 m | + 1:00 | 1:00 | Höllentalklamm Eingangs-Hütte | |
1045 m | - 1381 m | + 1:30 | 2:30 | Höllentalangerhütte | |
1381 m | - 770 m | + 2:30 | 5:00 | Wanderparkplatz Hammersbach |