Seilbahntalstation (260 m) - Romitorio di San Cerbone (530 m) - Seilbahngipfelstation (950 m) - Monte Capanne (1019 m) - Le Filicaie (870 m) - Romitorio di San Cerbone (530 m) - Marciana (380 m)
Der Aufstieg erfolgt bei dieser Wanderung auf guten, teilweise aber steilen Wegen. Direkt nach der Seilbahn ist im unteren Teil etwas Orientierungssinn gefragt, da der Weg etwas verwachsen ist. Umgehen kann man diesen Teil in dem man von Marciana aus startet, wie bei uns im Abstieg dokumentiert. Die Abstiegsvariante vom Gipfel nach Südosten ist schwierig und führt auf wenigen Metern über eine mittels Drahtseil versicherte Passage (Klettersteig A/B). Wer diese aussparen möchte, fährt mittels Korblift ab oder nutzt den Aufstiegsweg auch für den Abstieg.
Ausgehend von der Inselhauptstadt Portoferraio auf der Strada Provinciale 24 nach Procchio fahren. Von dort weiter auf der SP25 nach Marciana Marina. Marciana Marina auf der SP25 nach Süden verlassen und kurz nach Casevecchie rechts in die SP34 einbiegen. Weiter dem Straßenverlauf bis zum Parkplatz an der Seilbahn kurz vor Marciana folgen.
42.786169, 10.167568 (in Google Maps öffnen)
Mit seinen 1019 Metern Höhe ist der Monte Capanne die höchste Erhebung in Elba und alleine dies macht ihn bereits als Tourenziel für viele Besucher attraktiv. In den frühen Morgenstunden kann man die weitreichende Aussicht auf das Meer und die Berge noch weitgehend alleine genießen. Ab 10:00 Uhr wird es dann ein wenig voller, wenn die abenteuerlich wirkende Seilbahn mit ihren knallgelben Körben die ersten Touristen zum Gipfel befördert. Der Aufstieg zu Fuß führt unter Kastanienbäumen an der Einsiedelei Romitorio di San Cerbone vorbei und weiter über die Nordostflanke zum aussichtsreichen Gipfel. Für den Abstieg wählten wir die Südostflanke, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. In Marciana, einem malerischen Bergdorf, kann man nach getaner Arbeit den Tag wunderschön ausklingen lassen.
Vom Parkplatz starten wir zunächst nach Süden an der Talstation vorbei und erreichen bereits nach ein paar Metern eine kleine Straße, in der sich auch weitere Parkmöglichkeiten befinden. Folgt man der Straße nach rechts und hält sich gleich wieder links, erreicht man den komfortableren, aber längeren Weg, den wir heute Nachmittag zum Abstieg nutzen. Wir wählen jedoch heute den ein wenig abenteuerlichen Weg, der rechts von der Seilbahntrasse über ein paar Stufen in den Wald führt. Anfangs noch ausgeprägter wird dieser mit zunehmender Höhe verwachsener und manchmal muss man sich ein wenig umsehen, um die Trittspuren vorbei an den umgestürzten Bäumen zu erkennen. Letztendlich erreichen wir nach etwa 100 hm in südlicher Richtung an einer kleinen Ruine den Hauptweg, der dort von rechts aus Marciana hinaufführt.
Wir halten uns auf dem Weg links und steigen noch ein Stück auf, bevor es wieder deutlich flacher wird. Entlang einer Mauer queren wir nach Osten die Seilbahntrasse. Noch stehen die Körbe still, erst ab 10 Uhr werden hier die ersten Gäste Richtung Gipfel schweben. Der breite Weg erreicht ein paar Meter hinter der Seilbahn die von Kastanienbäumen umgebene Einsiedelei Romitorio di San Cerbone. Die Wurzeln der Gebäude gehen auf das 6. Jahrhundert zurück, als San Cerbone sich auf der Flucht vor den Langobarden hier versteckte. Die Anbetungsstätte gilt als älteste Elbas und fungierte auch zeitweise als Kloster. Durch ein kleines Fenster können wir einen Blick in den schlichten Innenraum der ansonsten verschlossenen Kirche werfen.
Hinter den Gebäuden setzt sich der Weg 101 zum Monte Capanne fort. Wir verlassen leicht rechts die breite Straße und steigen auf einem Pfad noch etwa 20 Minuten durch den Wald auf, bis sich dieser mehr und mehr lichtet. Nach Nordosten können wir einen netten Blick auf Poggio und den dahinterliegenden Golf von Pocchio werfen. Wir kreuzen den Weitwanderweg Grande Traversata Elba (GTE) und können über das Buschwerk hinweg nach Nordwesten Marciana und den links darüber liegenden Gipfel des Monte Giove erkennen. An einer alten Caprile, die als Unterkunft der Hirten diente, treffen wir erneut auf den GTE.
Der Platz eignet sich hervorragend für eine kleine Rast. Die Felsen in der unmittelbaren Umgebung wurden bereits von der Morgensonne ein wenig aufgeheizt und wir genießen die Aussicht. Nachdem wir wieder aufbrechen biegen wir rechts ab und halten uns Minuten später nochmal rechts, um auf dem Weg 101 weiter zum Monte Capanne aufzusteigen. Links von uns zeigt sich der zackige Grat des Le Calanche. Wir lassen den felsigen Vorgipfel, den Monte Corto rechts liegen und können schon bald das kleine Cafe erkennen, das auf die nahe Seilbahngipfelstation hinweist. Nur wenig später tauchen auch die Antennenmasten auf, die am Gipfel des Monte Capanne platziert sind.
Noch geht es recht beschaulich auf den Aussichtsterrassen an der Seilbahn zu. Auch das kleine Cafe ist noch geschlossen. Nach Südwesten folgen wir ein paar Stufen, hinter denen wir innerhalb von Minuten zum Gipfel gelangen. Riesig wirken dort die Antennenmasten, aber auch die Aussicht auf die Berge Elbas und das tief unter uns liegende Meer ist gigantisch. Nach Westen zieht sich der felsige Grat weiter zum Monte Cote hinüber, im Südwesten können wir an der Küste Pomonte erkennen. Wir genießen eine gute halbe Stunde die Aussicht, bis sich schließlich die Seilbahn in Gang setzt und wir uns zum Abstieg nach Osten bereit machen.
Schon bald weist uns ein Schild auf die Schwierigkeiten hin, die der Weg 100 für uns bereithält. Mit EEA wird der Steig nur erfahrenen Alpinisten mit Ausrüstung empfohlen. Nun ja, wir treffen auch schon bald auf ein kurzes, mittels Drahtseil versichertes Stück, das über geneigtes Gelände in den Sattel führt. Unserer Meinung nach gehen die Schwierigkeiten nicht über bei uns vergleichbares A/B-Klettersteiggelände hinaus, was aber keinesfalls bedeuten soll, die Empfehlung der Wegbetreuer zu ignorieren. Minuten später ist jedenfalls der Sattel erreicht und wir halten uns für den Abstieg links.
Nur wenig später biegen wir erneut links ab und queren nun weitgehend eben durch die Nordosthänge des Monte Capanne. Nach gut 20 Minuten haben wir wieder unseren Aufstiegsweg erreicht. Diesem folgen wir nun bergab wieder an der Einsiedelei Romitorio di San Cerbone vorbei Richtung Marciana. Da wir dem malerischen Bergdorf auch einen Besuch abstatten wollen, bleiben wir nun auf dem Weg und ignorieren den direkten Abstieg zu Seilbahn. Unschwer erreichen wir die Häuser von Marciana und spazieren durch die engen Gassen zum Zentrum, wo wir in einem der Restaurants den Tag ausklingen lassen. Der Weg zurück zum Parkplatz erfolgt im Süden, wo wir uns am Dorfrand links halten und der Straße zur Seilbahntalstation folgen.
Unterwegs keine. Sowohl an der Tal- als auch der Gipfelstation der Seilbahn gibt es Einkehrmöglichkeiten. Darüber hinaus finden sich in Marciana verschiedene Restaurants.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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260 m | - 530 m | + 0:35 | 0:35 | Romitorio di San Cerbone | |
530 m | - 950 m | + 1:15 | 1:50 | Seilbahngipfelstation | |
950 m | - 1019 m | + 0:10 | 2:00 | Monte Capanne | |
1019 m | - 870 m | + 0:30 | 2:30 | Le Filicaie | |
870 m | - 530 m | + 1:00 | 3:30 | Romitorio di San Cerbone | |
530 m | - 380 m | + 0:45 | 4:15 | Marciana |