46.650867, 10.994782 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Zunächst beginnen wir die Tour mit einem kleinen Spaziergang zum Einstieg des Klettersteigs im Schnalstal. Wir gehen vom Parkplatz der Seilbahn auf der Hauptstraße nach Westen und biegen nach etwa 250 m rechts Richtung Talstation ab. Der Hoachwool Klettersteig ist hier auf dem Weg 10 B bereits angeschrieben. Nach der Seilbahn halten wir uns links und wandern auf dem geteerten Schießstandweg weiter nach Westen. Nach ein paar Häusern biegen wir im spitzen Winkel links ab und setzen unseren Weg ein Stück oberhalb Vinschgauer Straße durch Obstplantagen fort. Immer den rostbraunen Wegweisern zum Klettersteig folgend überqueren wir die Straße, die ins Schnalstal führt. Am Parkplatz des Bauernmarkts halten wir uns rechts. In einer Ecke direkt am westseitigen Ufer des Schnalsbachs beginnt ein kleiner Pfad nach Norden, dem wir entlang des Baches folgen.
Schon bald erreichen wir die erste Kletterstelle, die jedoch nur um eine Felsnase führt, hinter der sich der Klettergarten Juval befindet. Zahlreiche Routen, hauptsächlich im Bereich 5-7 ziehen sich nun links von uns die Wand hinauf. Wir spazieren weiter entlang des Ufers nach Nordwesten. Bald ist auch die zweite Kletterstelle erreicht. Im C/D Gelände geht es steil eine glatte Wand hinauf. Ein paar Drahtbügel erleichtern das Vorankommen. Dahinter führt uns der Weg, teilweise noch mittels Drahtseil gesichert, in leichtem Gelände tiefer in das Tal. Der Schnalsbach liegt nun ein paar Höhenmeter rechts unter uns. Noch einmal müssen wir an einer C/D Stelle zupacken, dann haben wir die Seilbrücke, die ein Highlight dieses Steigs darstellt, erreicht.
In schwindelerregender Höhe überspannen hier 3 Drahtseile das Schnalstal. Mit geschätzten 30 Metern ist die Distanz, die die Seilbrücke dabei überwindet, auch nicht gerade kurz. Rechts und links das Klettersteigset eingehängt, machen wir uns auf und balancieren auf die andere Seite. Dass dies bei dieser Länge nicht ganz ohne Wackelei vonstatten geht, dürfte klar sein, es erhöht sich aber trotzdem die Herzfrequenz. Glücklich auf der anderen Seite angekommen klettern wir ein paar Meter bis zur alten Passstraße hinauf, bevor wir den nächsten Abschnitt inspizieren. Wer auf dem bisherigen Weg Schwierigkeiten hatte, sollte unbedingt die Straße nach rechts zum Abstieg nutzen. Später ist ein Umkehren kaum mehr möglich und die Schwierigkeiten liegen definitiv noch vor uns.
Mit dem Abschnitt 7 gilt es nun eine glatte, steile Wand (C-C/D)zu überwinden. Der trockene Fels bietet allerdings viel Reibung, so dass wir gut vorankommen. Nach etwa 25 Metern wird das Gelände auch wieder einfach und wir erreichen über ein A und B Teilstück Gehgelände. Beim "Verbotenen Steig" setzt sich das Drahtseil wieder fort. Nur unterbrochen von einer B/C Stufe queren wir ein gutes Stück nach Osten. Es folgt eine weitere Stufe, hinter der wir auf ein Warnschild stoßen. "Bist Du noch fit?", ist hier in 3 Sprachen zu lesen. Darunter wird nochmal eindringlich gewarnt, dass es in den nächsten Abschnitten ganz ordentlich zur Sache geht und hier definitiv die letzte Möglichkeit ist, umzudrehen. Da wir uns noch recht fit fühlen setzen wir im Abschnitt 13 unseren Aufstieg fort. Steil geht es nun über B/C Gelände zu einer Leiter, die unterhalb des ehemaligen Waal endet.
Der Abschnitt über den Waalweg ist ein weiteres Highlight der Tour. Einst floss hier das Wasser aus dem Schnalstal vorbei und versorgte die Naturnser Plantagen auf dem Sonnenberg. Original Eisenstreben zeugen noch von der Leistung der alten Vinschgauer Bauern. Wir queren nun über die Eisenstempen die 11er Platte und erreichen wenig später einen Abschnitt, in dem auch die Holzrinnen nachgebildet wurden. Schön können wir dabei auch auf der gegenüberliegenden Talseite das Schloss Juval sehen, in dem zeitweise Reinhold Messner wohnt und das ein Teil der Messner-Mountain-Museen ist. Der luftige Abschnitt gehört mit A-B/C Gelände nicht zu den schwierigsten Passagen, sicherlich aber zu den aussichtsreichsten.
Hinter dem wiederaufgebauten Waalweg setzt sich der Steig noch ein paar Meter nach links fort, bevor es über eine steile Stufe (C) wieder nach oben geht. Wir queren im Abschnitt 18 durch A-Gelände nach rechts und schnaufen nochmal durch. Im folgenden Abschnitt, heißt es wieder zuzupacken. Recht steil gewinnen wir auf einem C/D Abschnitt an Höhe, queren in leichtem, aber ausgesetztem B-Gelände nach links, bevor es über einen längeren D-Abschnitt wieder steil bergauf geht. Kurz vor dem Rastplatz "Sattele" wird es wieder leichter. Trotzdem ist man über eine kleine Pause nach dem Aufschwung sicherlich nicht unglücklich.
Von den hier aufgestellten Holzbänken lässt sich recht schön im Osten die "Stegerfrau" sehen, ein markanter Felsturm am Eingang des Schnalstals. Der Legende nach ist hier eine Bäuerin zu Stein geworden, nachdem sie zuvor immer wieder ihre Wut an den Tieren ausgelassen hat. Nach einer kurzen Rast setzen wir links unseren Weg im Gehgelände fort. Einige Minuten später stoßen wir wieder auf das Drahtseil. Vergleichsweise leicht legen wir die ersten Meter zurück, dann folgt eine C/D Stufe, die uns zu einer lange Rampe nach rechts führt. Wieder heißt es zuzupacken. Steil und ein wenig ausgesetzt steigen wir durch C und D Gelände auf, bis wir eine Leiter erreichen. Hier befindet sich auch das Wandbuch, in das wir uns sogleich eintragen. Wer meint, das Wandbuch kündigt das Ende des Klettersteigs an, irrt jedoch. Vor uns liegen noch knapp 200 Höhenmeter, bis wir das Ende des Steiges erreichen.
Auch nach der Leiter bleibt die Ferrata zunächst noch schwierig, mit zunehmender Höhe mischen sich jedoch auch leichtere Abschnitte zwischen die D und C/D Passagen. Nach dem Abschnitt 26 hat man noch einmal aus einer Rinne einen markanten Turm über C/D Gelände zu besteigen, dann endet der Klettersteig an einer Kante. Noch einmal genießen wir den Blick ins Vinschgau, auf Schloss Juval und ins Schnalstal, dann spazieren wir nach rechts am Zaun entlang Richtung Naturns.
Abstieg: Nach etwa 10 Minuten wird der Weg breiter und von links stößt ein weiterer Pfad von oben zu uns. Folgt man diesem, erreicht man nach knapp 30 Minuten die Bergstation der Seilbahn. Wir entscheiden uns für den Abstieg zu Fuß und wandern über den Weg 10 in gut einer Stunde nach Naturns. Immer wieder haben wir dabei recht schöne Ausblicke auf Naturns. Den Ort haben wir am Ende dann doch wesentlich später erreicht. Auf 642 m Höhe liegt das urige Schwalbennest, in dem der Wirt noch eine oder mehr verspätete Gipfelhalbe für seine Besucher bereithält.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
---|---|---|---|---|---|
![]() |
537 m | - 590 m | + 0:30 | 0:30 | Ferrata Hoachwool Einstieg |
![]() |
590 m | - 640 m | + 0:30 | 1:00 | Seilbrücke |
![]() |
640 m | - 1120 m | + 2:30 | 3:30 | Ferrata Hoachwool Ende |
![]() |
1120 m | - 642 m | + 0:45 | 4:15 | Jausenstation Schwalbennest |
![]() |
642 m | - 537 m | + 0:30 | 4:45 | Seilbahntalstation Naturns |