Gramaialm (1263 m) - Lamsenjochhütte (1953 m) - Lamsenspitze (2508 m)
Mittelschwieriger Klettersteig (B), im Naturtunnel an einer Stelle schwieriger Klettersteig (C). Der Klettersteig ist gut gesichert (Drahtseile und Steighilfen) und teilweise sehr ausgesetzt. Der kurze Klettersteig am Gipfelaufbau ist besonders steinschlaggefährdet. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind notwendig.
Steinschlaghelm, Klettersteigausrüstung.
Autobahn München - Salzburg, Ausfahrt Holzkirchen, weiter über Tegernsee oder Bad Wiessee zum Achensee, am Ende des Sees nach rechts Richtung Pertisau und beim Ortseingang links Richtung Karwendeltäler einbiegen. Nach der Mautstation (4,50 Euro, Stand 2014) links Richtung Gramaialm abbiegen, am Ende der Mautstraße bei der Alm parken.
47.40293152, 11.61700130
Die formschöne Gipfelgestalt der Lamsenspitze ist als eines der beliebtesten Ziele im Karwendel stets gut besucht. Hinterhalb der spektakulär liegenden Lamsenjochhütte führt ein gut ausgebauter Klettersteig durch die Verbindungswand zwischen Hochnissl und Lamsenspitze. Höhepunkt und gleichzeitig Schlüsselstelle der Tour ist das Durchsteigen des Brudertunnels, einer Höhle am Ende des Klettersteigs. Eine Lampe wird in diesem Naturtunnel nicht benötigt. Das bröslige Gestein gepaart mit dem hohen Besucherandrang sorgt für erhöhte Steinschlaggefahr.
Bereits am Parkplatz an der Gramaialm
sticht der markante Gipfelaufbau der Lamsenspitze ins Auge. Wir verlassen
den Parkplatz und wandern taleinwärts. Der Weg ist anfangs wenig steil
und wir gewinnen nur langsam an Höhe. Später steilt der Weg deutlich
an und führt in Serpentinen dem Lamsenjoch entgegen. Nach 1 ¾ Stunden
Gehzeit erreichen wir die Lamsenjochhütte.
Die Hütte liegt eindrucksvoll vor der senkrechten Wand, die das Hochnissl
und die Lamsenspitze verbindet. Durch diese Wand führt der Klettersteig
zum Brudertunnel.
Bei der Hütte wählen wir den
Weg zur Lamsenspitze. Kurz danach zeigt uns ein Wegweiser die Richtung zum
Brudertunnel. Hier biegen wir links ab und nach 15 Minuten Gehzeit stehen
wir am Einstieg zum Klettersteig. Die ersten Meter sind wenig steil, anschließend
geht es fast senkrecht nach oben. Der Steig ist an dieser Stelle dank der
zahlreichen Tritthilfen nur mäßig schwierig, allerdings sehr
ausgesetzt. Nach einiger Zeit lehnt sich die Wand etwas zurück, bevor
uns eine finale steile und ausgesetzte Passage zum Beginn des Brudertunnels
bringt.
In dieser Höhle gehen wir auf feuchtem Untergrund dem Ausstieg entgegen.
Der Klettersteig führt an dieser Schlüsselstelle ca. 10 Meter
senkrecht nach oben. Am oberen Rand des Brudertunnels ist der Fels leicht
überhängend. Hat man diese kraftraubende Passage bewältigt
ist Klettersteig auch schon zu Ende. 45 Minuten sind seit dem Einstieg vergangen.
Nun eröffnet sich uns ein völlig neues Panorama. Rechter Hand
erkennen wir nun auch den weiteren Weg, der uns der Lamsenspitze näher
bringen wird.
Wir biegen rechts ab und im Gehgelände geht es nun weiter. Nach kurzer
Zeit passieren wir auch den Abzweig, an dem wir später in den Abstiegsweg
einbiegen werden. Wir wandern in ein Schuttkar hinein. Der Weg macht eine
Biegung nach rechts und wir stehen am Einstieg zum finalen Klettersteig,
der uns zum Gipfel bringen wird. Gleich zu Anfang befinden wir uns in einer
sehr steinschlaggefährdeten Rinne. Diesen Abschnitt sollte man schnell
hinter sich bringen. Über griffigen Fels geht es anschließend
drahtseilgesichert und ausgesetzt (Stelle B) nach oben. Haben wir die ausgesetzte
Passage hinter uns gelassen geht es in leichter Kletterei (A/B) weiter.
Gegen Ende des Steigs wird der Untergrund bröslig und unangenehm.
Nach Bewältigung des Klettersteigs geht es im Gehgelände weiter.
Nach wenigen Minuten wird rechter Hand auch das Gipfelkreuz sichtbar, welches
wir zwei Stunden nach Aufbruch von der Lamsenjochhütte erreichen. Die
Aussicht ist nach fast allen Seiten offen. Nach Südwesten hin schließt
sich die steinerne Wüste des Karwendels an. Dahinter liegen die schneebedeckten
Gipfel der Zillertaler und Stubaier Alpen. Im Westen blicken wir entlang
der Karwandelhauptkette bis zur Falkenhütte. Einzig das Hochnissl verbaut
uns im Osten die Aussicht.
Wir verlassen die Lamsenspitze über den Klettersteig,
der uns zurück ins Lamskar bringt. Weiter geht es entlang des Aufstiegswegs,
an der Abzweigung zur Lamsenjochhütte biegen wir links ab und wir erreichen
die Lamsscharte. Hier erwarten uns kleinere mit Drahtseilen gesicherte Klettereien
(I). Wir wandern direkt an Ostwand oberhalb des Schuttkars und erreichen
einen Weg, der uns gemütlich zur Lamsenjochhütte zurückbringt.
Von der Hütte wandern wir auf der uns bekannten Route wieder hinunter zur Gramaialm.
Vom Alpengasthof Eng im Engtal erreicht man die Lamsenjochhütte über die Binsalm und das Westliche Lamsenjoch in 2 ½ Stunden.
Lamsenjochhütte (1953 m), DAV Sektion Oberland, Tel. +43 (0)5244 / 62 063. Geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober.
| Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 1263 m | - 1953 m | + 1:45 | 1:45 | Lamsenjochhütte | |
| 1953 m | - 2508 m | + 2:00 | 3:45 | Lamsenspitze | |
| 2508 m | - 1953 m | + 1:30 | 5:15 | Lamsenjochhütte | |
| 1953 m | - 1263 m | + 1:30 | 6:45 | Gramaialm | |